Welches Studium ist schwerer Medizin oder Jura?

6 Antworten

Definitiv Jura. Allein das alles von den brutal schweren Staatsexamen abhängt und die ganzen Feinheiten in den Gesetzestexten... Medizin ist hingegen deutlich breiter aufgestellt und lässt sich wohl besser und praxisnaher lernen. Am Ende ist es aber wie immer: situativ abhängig von der einzelnen Person.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Schwerer ist auf jeden Fall das, das dich weniger interessiert. Wenn man ein Studium nur macht, um einen Studienabschluss zu haben, ist jedes Studium schwer, wenn man es aus Überzeugung macht weil man sich für genau diesen Fachbereich interessiert fällt es einem auch viel leichter.

Ich glaube Jus ist schwerer kann aber nicht begründen wieso ich das glaube 😅

Es ist beides auf seine Art schwer.

Je nach persönlichen Fähigkeiten könnte beides jemand mit Talent dafür, eher leicht oder auch sehr schwer fallen. Nicht jeder talentierte Mediziner hätte ein Jura Studium absolvieren können oder umgekehrt.

Der hohe NC für Medizin sagt schon einiges über die erforderliche Qualität der geistigen Fähigkeiten aus. Dazu noch Latein. Neben der Anatomie, den Krankheitssymptomen muss auch eine geeignete Therapie einge-leitet werden können. Das bedarf auch Kenntnisse von Arzneien und Wechsel- oder Nebenwirkungen sowie der Radiologie.

80 % der Arbeit von praktizierenden Juristen ist Sachverhaltsaufklärung. Fertigkeiten aus dem Studium werden in der Praxis kaum abgefordert. Ausser in der Rechtswissen-schaft selbst oder bei Beschlüssen oder Urteilen von Gerichten.

Die Ausbildung der unterstützenden Fachkräfte der rechtsberatendenden oder steuerberatenden Berufe ist fachlich so breit und genau, dass viele Kanzleittätigkeiten dem Anwalt, Notar oder Steuerberater abge-nommen werden können.

Im medizinischen Bereich glaube ich mehr, dass die MTA-Fachkräfte weniger selbstständig arbeiten. Sie dürfen zwar diagnose-fachlich unterstützende Tests durchführen; die Diagnosestellung und Gewichtung der Symptome bleibt aber dem Arzt vorbehalten, was wieder auf das Vorhandensein höherer geistiger Ressourcen des Mediziners hinweist. Auch ist die Verantwortung am Menschenleben höher.

Ich hätte einfach garnicht das Gedächtnis Medizin durchzustehen. Organe, Gewebe, Nerven und Muskeln jederzeit bestimmen zu können, halte ich für eine grosse Leistung. Dazutritt noch eine geeignete Therapie-lösung zu finden und die Arbeit mit zig Patienten am Tag.

Der Jurist hat nicht mal einen Bruchteil des Kontakts eines Mediziners und der Flexibilität der verschiedenen Fälle täglich auf- und abzuarbeiten.

Natürlich muss man beim Schreiben der juristischen Gutachten logisch denken können und darf sich nicht verzetteln oder Sachen durcheinanderbringen oder an einer falschen Stelle prüfen und darf das Gesetz nur unter vertretbaren Auslegungsmethoden anwenden, um den Einzelfall darunter fassen zu können.

An einen Mediziner werden im späteren Leben aber verantwortungsvollere praktische Aufgaben gestellt, die man nur bestehen kann, wenn man mit dem nötigen IQ ausgestattet ist, um ein gegenüber Jura schwierigeres Studium überhaupt meistern zu können.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
JoeZz04  29.04.2023, 14:29

Ist jetzt schon uralt, aber in deiner Antwort sind ein paar Missverständnisse drin, das kann ich nicht so stehen lassen.

Der NC sagt erstmal gar nichts über den Schwierigkeitsgrad eines Studiengangs aus, da der NC lediglich das Bewerber-Studienplatz Verhältnis abbildet. Physik, was intellektuell deutlich anspruchsvoller als Medizin und Jura sein dürfte ist NC-frei. Ohnehin ist Abitur in Vergleich zu beiden Studiengängen vom Niveau her - mit Verlaub - fast schon erbärmlich und kann daher nur schwer in Vergleich gezogen werden.

Latein kommt in beiden Studiengängen vor, und ist weder da noch dort ein ernstes Problem, weil keine tatsächlichen Sprachkenntnisse erwartet werden, sondern die Kenntnis von Fachbegriffen, in Medizin aber sicher mehr.

Jura ist intellektuell definitiv anspruchsvoller, Medizin mehr stupides auswendig lernen, wobei auch bei Jura viel auswendig zu lernen ist, aber Medizin diesbezüglich noch etwas ekliger. Das Medizin also vom Studium her schwerer als Jura wäre, ist einfach falsch. Notenverteilung in Jura deutlich schärfer, mit 9 von 18 Notenpunkten gehört man dort zu den besten. In Medizin gibt es Multiple-Choice Test, von sowas kann ein Jurastudent nur träumen. Auch Abbrecherquote in Jura deutlich höher, wobei man hier natürlich den NC von Medizin nicht vergessen darf. In Jura man hat den Stoff von fünf Jahren in einem einzigen Staatsexamen, in Medizin kann man zeitlich mehr abschichten. Am Ende ist es aber in jedem Fall eine Typsache, was einem liegt, ist subjektiv auch einfacher. Beides sehr anspruchsvoll, aber beides machbar. In Medizin bekommst du aber in der Regel für denselben Aufwand eine bessere Note heraus, während gleichzeitig für den Juristen das Schicksal von der Note abhängt, für den Mediziner nicht.

Dass man im Studium viel lernt was man am Ende nicht braucht trifft auf beide Studiengänge zu.

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