Welchen Nutzen hat eine Filterblase?
Dabei geht es nicht nur um die durch Algorithmen der großen Diensteanbieter erzeugten Filterblasen, die uns mit bestimmten Inhalten füttern, um mehr Klicks zu generieren. Auch offline, im realen Leben, kommunizieren wir üblicherweise lieber mit Menschen, die unsere Weltsicht teilen, und blenden damit die Aspekte der Realität aus unseren Überlegungen aus, denen wir ohnehin schon ablehnend gegenüberstehen.
Ist das unbedenklich? Stärkt es vielleicht sogar den sozialen Zusammenhalt, wenn man sich Gruppen anschließt, die so denken und reden wie man selbst? Oder führt es zu einem Tunnelblick, gar zu einer Radikalisierung, wenn man in seiner Meinung stets bestärkt wird und von Gegenargumenten keine Notiz nimmt?
2 Antworten
Wenn man ehrlich ist schafft man sich im privaten auch ein homogenes Umfeld. Man hat vielleicht eine kleinere Auswahl und kann nicht ganz so hart selektieren, dennoch ist es schon richtig, dass man auf den ersten Blick einen ähnlichen Effekt hat.
Der Unterschied ist, dass man deutlich stärker Informationen von außen wahrnehmen muss. Der Fremde neben dir ab der Bar wird halt nicht effektiv weggefiltert, der dringt zu einen durch. Auch werden ganz extreme Meinungen eine Reaktion hervorrufen, die in einer gleichgeschalteten Telegramm-Gruppe unterbleibt.
Könnte sowohl als auch passieren. Es ist jedoch immer vom Intellekt des jeweiligen Menschen abhängig. Man kann gerne sich mit Gleichgesinnten austauschen und stärken, sollte aber trotzdem immer auch die Realität im Auge behalten und wenn nötig, seine Meinung ändern können.
Alles andere ist bedenklich.