Welchen Beruf würdet ihr wählen: Hebamme oder Kinderkrankenschwester?

8 Antworten

diese Entscheidung mußt du leider alleine treffen

  1. wenn du den Beruf Hebamme wählst, dann hast du "nur" mit jungen werdenden Mamis zu tun und später natürlich mit deren Babys
  2. wenn du Kinderkrankenschwester werden möchtest, dann hast du natürlich "nur" mit Kindern jeden Alters zu tun, du mußt dafür geboren sein für diesen Beruf, du mußt aber auch bedenken, das du den Kindern auch hin und wieder weh tun mußt (aus medizinischer Sicht) dann kann es sein das du schnell die "Böse" bist

Hallo du,

Erstmal: Du trittst dein Abi nicht in die Tonne, nur, weil du etwas in Richtung Pflege machen möchtest. Das sitzt manchmal so in den Köpfen durch unsere Gesellschaft, aber am Ende ist es nur wichtig, dass du was machst, dass dir Spaß macht und wo du hinter stehst! Ich würde bei beiden mal anfragen und Bewerbungsgespräche machen, wenn möglich. Und dann einfach auf das Bauchgefühl hören.

Wenn dir das hilft, kannst du ja bei beidem eine Pro-/Contraliste schreiben.

LG :))

Aber gleichzeitig höre ich von Bekannten und Familie, dass ich "mein Abitur in die Tonne trete", wenn ich mich "nur" für die Pflege bewerbe...-> dafür würde ich deine Familie werde in die Tonne treten. Sie können ja gerne mal in der Pflege arbeiten. Mal schauen ob sie es dann immer noch so sehen 😉

Zur Frage: Das musst du wissen. Als Hebamme bist du begrenzt einsetzbar. Als Pflegekraft stehen dir sehr viele Wege offen. Hebamme ist auch ein schöner Beruf, für mich wäre es so nichts. Mache eine pro und contra Liste.
Hast du das Praktikum in der Kinderklinik/Geburtshilfe gemacht?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Krankenschwester
DreiUhrMorgens 
Fragesteller
 25.08.2021, 17:09

Hallo, vielen Dank! Nein, in die Pädiatrie durfte ich leider nicht, die sind da immernoch etwas empfindlich wegen Corona :P

Das Praktikum habe ich auf der GYN gemacht. Fand es auf jeden Fall sehr abwechslungsreich und habe erstmal gesehen, was die Pflege eigl alles macht!

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Ich musste damals nach dem Abitur zwei Jahre auf meinen Ausbildungsplatz zur Hebamme "warten" und habe in dieser Zeit gejobbt. Einige Male bin ich von Freunden, Bekannten und Familie gefragt worden, ob es nicht besser wäre, eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester zu absolvieren.

Das wäre für mich im Leben nicht infrage gekommen - ich wollte Hebamme werden und bin nun seit über 30 Jahren im Beruf.

Wenn du Interesse an humanmedizinischen Zusammenhängen und den natürlichen Prozessen im Einklang mit sicherer, evidenzbasierter Medizin für Mutter und Kind hast, gerne eigenverantwortlich mit Menschen arbeiten möchtest, dich soziale Kompetenz und Zuverlässigkeit auszeichnet, du eine schnelle Auffassungsgabe, Nervenstärke und Bereitschaft zum lebenslangen Lernen mitbringst und du Schicht-, Wochenend- und Feiertagsdienst nicht scheust, könnte der Beruf der Hebamme etwas für dich sein.

Hebammen sind die Fachfrauen für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit.

Hebammenhilfe umfaßt die Betreuung in der Vorsorge, die Geburt, im Wochenbett, sämtliche Fragen zum Stillen, der Babypflege, sowie die Begleitung in der Phase der Rückbildung.

Hebammen sind in ganz unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitssystems tätig; z.B. im Krankenhaus, im Geburtshaus, in der eigenen Praxis, beim Frauenarzt, bei Behörden (z.B. Jugendamt), Institutionen (z.B. pro familia) oder Einrichtungen (z.B. Mutter-Kind-Heim).

Der Beruf der Hebamme ist nicht immer Friede-Freude-Eierkuchen, süße Babys, selbstbestimmende, kraftvolle Gebärende und glückliche Mütter...

Als Hebamme begleitest du auch Geburt mit weniger schönem Ausgang; stille (Tod- oder Fehl-) Geburten, Geburten von behinderten oder missgebildeten Kindern bis hin zu nicht mit dem Leben zu vereinbarende Fehlbildungen, dramatische Notfälle unter der Geburt mit Bedrohung des Lebens von Mutter und Kind, Geburten von unerwünschten Kindern...

Du kommst mit sämtlichen Ausscheidungen in Berührung; Blut, Fruchtwasser, Urin, Kot, Erbrochenes... Nicht jede werdende Mutter ist frisch geduscht, wohlduftend und gut gepflegt...

Nicht selten kommst du mit bakteriellen und viralen Infektionen und Pilzerkrankungen in Kontakt; Syphilis, Toxoplasmose, Gonorrhoe, Chlamydien, Varizellen, Masern, Mumps, Tuberkulose, B-Streptokokken, Röteln, Cytomegalie, Herpes simplex, Hepatitis B und C, HIV, Humanes Papillomavirus...

Du arbeitest als angestellte Hebamme im Schichtdienst; nachts, am Wochenende, an Feiertagen..., springst bei Krankmeldungen häufig ein und machst oft Überstunden, immer mehr Schreibkram und weniger Zeit für die eigentliche Hauptaufgabe und das alles bei chronischer Unterbesetzung...

Im Krankenhaus wirst du nach Tarif (oder meist angeglichen) bezahlt, das sind im TVöD als Anfangsgehalt z.Z. etwas mehr als 3.000 € brutto plus Zulagen für Schicht- und Nachtdienst und Sonn- und Feiertagsarbeit. Das ist etwas besser als der Verdienst einer Krankenschwester.

Du arbeitest als freiberufliche Hebamme gegebenenfalls in Dauerbereitschaft und rechnest über die Gebührenverordnung mit den Krankenkassen ab. Für sämtliche Sozialversicherungen bist du alleine verantwortlich, auch gibt es natürlich dann auch kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle.

In der Freiberuflichkeit lässt sich mit gutem Zeitmanagement deutlich mehr verdienen, man trägt aber das unternehmerische Risiko selbst.

Es ist ein stressiger, verantwortungsvoller, manchmal auch trauriger und unterbezahlter Beruf und er ist vielfältig, erfüllend und wunderbar.

Auf jeden Fall - sowohl um einen Einblick in den Beruf zu erlangen als auch um deine Chancen bei deiner Bewerbung für einen Ausbildungs- bzw. Studienplatz zu erhöhen - empfehle ich dir ein mehrwöchiges Praktikum. Das kannst du z.B. im Krankenhaus, in einer Hebammenpraxis, im Geburtshaus und/oder bei einer freiberuflichen Hebamme machen.

Mittel- bis kurzfristig (geplant war schon bereits Anfang 2020) wird ein vierjähriger dualer Studiengang zur Hebamme - Bachelor of Science - die Ausbildung an einer Hebammenschule ersetzen, um dem europäischen Standard zu entsprechen.

Da die Überführung der Ausbildung an die Hochschulen bis zum Stichtag 18. Januar 2020 noch nicht vollständig vollzogen war und damit es kurzfristig keinen Engpass bei der Hebammenausbildung gibt, ist in einem Übergangszeitraum auch noch die klassische Ausbildung an einer Hebammenschule möglich.

Die Ausbildung an den Schulen kann bis 31.12.2022 begonnen werden und muss bis 31.12.2027 beendet werden.

Im Moment macht das (noch) keinen Unterschied. Aber es ist zu erwarten, dass langfristig Bewegung in die Gehaltsstruktur kommt, dann gucken "Nichtstudierte" in die Röhre.

Auch wird innerhalb der EU der berufsschulische Abschluss mittlerweile nicht mehr automatisch anerkannt.

Schau bei Interesse auch gerne mal meinen Beitrag hier:

https://www.gutefrage.net/frage/frage-an-die-hebammen-wie-sieht-der-arbeitsmarkt-momentan-aus#answer-410930800

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
bietigheim20  14.12.2021, 20:32

du musst schauen was dir am meisten spaß machen könnte. merk dir einfach den unterschied, das hebammen (soweit ich weiß) kinder nur bis zum 1. lebensjahr helfen & kinderkrankenschwester vom Neugeborenen bis zum alter von 17 Jahren. die ausbildung als kikra ist viel basierend auf krankheiten und spezialisiert auf viele fachbereiche wie Chirurgie, Pädiatrie etc.

als Hebamme arbeitest du im Kreißsaal & nimmst die kinder nach dem Keiserschnitt im OP ab.

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