Welche Wirkung hat der er, sie Erzähler?

3 Antworten

Der Er-/Sie-Erzähler hat meist einen größeren Überblick und kann viele Charaktere und verschiedene Perspektiven aufzeigen. Man nimmt die Erzählung aber aus der Distanz wahr und man kann sich schlechter mit der Hauptfigur identifizieren.

Für die Wirkung ist noch ganz wichtig zu wissen, ob es ein allwissender, personaler oder neutraler Erzähler ist.

Hallo,

auf deine Frage gibt es leider keine eindeutige Antwort, denn es fehlt ein Bezugspunkt ....

Wenn sich die Frage darauf bezieht, wie sich die Wirkung eines Er-/Sie-Erzählers von einem Ich-Erzähler/einer Ich-Erzählerin unterscheidet, ist die Antwort nicht schwer: Als Leser*in kann man sich deutlich leichter in eine*n Ich-Erzähler*in hineinversetzen, da wir die erzählte Welt gleichsam durch die Augen des erzählenden Ichs sehen. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass eine Ich-Erzählung immer subjektiv gefärbt ist und und die Gefahr besteht, subjektive Wertungen des erzählenden Ichs unhinterfragt zu übernehmen.

Wenn wir eine*n Erzähler*in in der 3. Person haben, gilt es jedoch auch immer das Erzählverhalten genauer zu analysieren: Handelt es sich um ein auktoriales, personales oder neutrales Erzählverhalten? Davon hängt nämlich ab, wie viel wir über die Figuren in der erzählten Welt erfahren und auch, wie viel Innensicht wir in die Gedanken- und Gefühlswelt der Figuren bekommen. Während auktoriales Erzählen in der Regel mit einem allwissenden Erzähler verbunden ist, ist unsere Sicht beim neutralen Erzählverhalten allein auf die Außensicht begrenzt.

Auch spielt der Anteil, den wörtliche Rede in der Erzählung einnimmt, eine weitere wichtige Rolle: Gerade beim szenioschen Erzählen (= längere Textpassagen bestehen aus reiner Figurenrede), das typischerweise mit neutralem Erzählverhalten verbunden ist, erfahren wir oft viel mehr darüber, was die Figuren bewegt, was sie denken, meinen und fühlen, als wenn wir dies durch den Erzähler bzw. die Erzählerin vermittelt bekommen.

So, hoffe, das hilft dir weiter.

LG

Überlege halt mal selber, wie es auf dich wirkt, wenn eine Person etwas über andere erzählt und du ihr einfach nur zuhörst...

Das sorgt zunächst ja für Distanz, eine "Vogel-Strauß"-Perspektive. Man schafft damit - vielleicht - mehr Überblick und gewinnt dadurch mehr Informationen...

Genaueres lässt sich aber nur anhand der konkreten Geschichte sagen...