Darf ein Ich-Erzähler in einer Erzählung den Leser direkt ansprechen?

3 Antworten

Icherzählungen sind in der "hohen" Literatur seltener geworden, weil oft multiperspektivisch erzählt wird. Aber der auktoriale Erzähler darf das so und so, und die Ich-Perspektive wird durchaus öfter gewählt, um den Leser möglichst stark einzubinden. Dazu passt die direkte Ansprache sehr gut.

Freilich bei einem Aufsatz "Mein schönstes Ferienerlebnis", der natürlich aufgrund des Titels Ich-Erzählung ist, wirkte ein Ansprechen der Leser gekünstelt; denn da geht man mit den Lesern (Lehrer, Eltern, Klassenkameraden ...) ja persönlich um und nicht über das Medium Text.

Natürlich! Das wird auch in der großen Literatur verwendet. Mit:

"Nennt mich Ismael."

beginnt z. B. Moby Dick von Herman Melville.

Ist sogar in Film/ Serien eine gängige Methode dem Zuschauer/ respektive Leser bei textbasierten Erzählungen, direkt in die Geschichte mit einzubinden.

Davi19 
Fragesteller
 11.05.2023, 12:01

In Filmen – ja. Ist es aber auch bei Schultexten ein zulässiges Kriterium?

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