Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit Elektroautos neben den Kraftwagen mit Verbrennungsmotoren konkurrenzfähig sind?

12 Antworten

  • Ladedauer auf wenige Minuten verringern (am besten auch zuhause möglich)
  • Reichweite auch mit eingeschaltetem Radio, Klima etc. auf über 500km erhöhen 
  • Kosten eines E-Neuwagens auf dem Niveau eines gleichartigen Verbrenner Neuwagens
  • Umweltbilanz bei Herstellung, Betrieb und Entsorgung der Akkus und Elektromotoren mindestens auf gleichem Niveau wie Verbrennungsmotoren bringen

Hier stellt sich im Prinzip schon die Frage, warum Elektroautos besser sein sollen und den Autos mit Verbrennungsmotor vorgezogen werden sollen.

Umwelt- und energiepolitisch ist das nicht zu rechtfertigen. Die Gesamtenergiebilanz eines Elektroautos ist bei gleicher Leistung nicht besser als die eines Autos mit Verbrennungsmotor.

Die Energiebilanz wird erst dann besser, wenn der Strom wirklich aus regenerativen Quellen kommt. Da aber die Energiegewinnung eine ganz eigene Sparte ist und der Verbrauch der Elektroautos einen zusätzlichen Energiebedarf darstellt, der nur durch Verlängerung der Laufzeiten von alten Kohle- und Atomkraftwerken bewerkstelligt werden kann, kommt eben dieses Argument in der Realität gar nie zum tragen.

Es wäre schon ein riesiger Schritt, wenn sich alle Hersteller auf EINEN Akku festlegen würden, der erstens mehr Leistung (Reichweite) haben sollte, und der zweitens an Tankstellen im Austausch (bereits geladen) bereit gestellt wird. Dann wäre bei "Akku leer" tatsächlich nur noch ein stop-and-go an der Tanke notwendig, und weiter geht die Fahrt.

Außerdem sind die Preise für E-Autos galaktisch hoch und vom Nutzen her nicht mehr als der Zweitwagen des besser Verdienenden.

Die Weiterentwicklung der Batterien ist in meinen Augen das entscheidenste Kriterium in der ganzen Angelegenheit. Langstreckentaugliche E-Autos würden den hohen Preis vielleicht nicht zu 100 % rechtfertigen, aber doch ein wenig aktzeptabler machen.

Grüße, ---->

Woher ich das weiß:Hobby – Technik, Fahrverhalten, Reparatur
Fraganti  08.09.2015, 21:43

Es würde Stunden dauern den Akku ein- und auszubauen und bräuchte unglaublich viel Personal, bzw. immerhin 2 Leute mit einem Gabelstapler pro Wagen. Und woher sollen die Tankstellen mit ihren kleinen Geländen den Platz für die Lagerhallen nehmen, wo hunderte von geladenen Akkus bereit liegen, hunderte Akkus zum laden angeschlossen sind?  

Und das alles, wo eine "Tankfüllung" dann viel weniger kosten soll und nicht mal der Endverbraucher auf den Kosten des toten Akkus hängen bleibt? 

Das ist nicht ansatzweise alltagstauglich und nicht im geringsten wirtschaftlich für Tankstellen. Damit geht man pleite, aber macht kein Geschäft. 

Es wäre schon ein riesiger Schritt, wenn sich alle Hersteller auf EINEN Akku festlegen würden,

Die haben sich seit 1885 nicht mal auf ein Radlager oder eine Glühbirne geeinigt und die Entwicklung geht in eine ganz andere Richtung. 

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PoisonArrow  09.09.2015, 13:51
@Fraganti

Dass die Situation derzeit meilenweit von dem entfernt ist, ist schon klar. Dass eine Tankstelle im herkömmlichen Sinne (wie bisher) den Wechsel-Service nicht stellen könnte, ist ebenfalls logisch. Die Frage war jedoch nach den zu schaffenden Vorraussetzungen für bessere Marktbedingungen der E-Autos. Ich habe nicht geschrieben, dass sich diese Dinge in den nächsten 2 - 3 Jahren realisieren lassen werden / würden. Und dass ein Umdenkprozess stattfinden muss, hinsichtlich der "Tankstellen", der Hersteller und der Abrechnungsmodalitäten - das versteht sich in diesem Zuge von selbst. Es wäre an der Zeit, sich Gedanken zu machen, wie man solche Ziele erreichen kann. DEIN Kommentar beweist leider, dass es genug Menschen gibt, die sich hinsetzen und erstmal nachdenken, wie es NICHT geht. Grüße, ----->

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Ohne neue Akkutechnologien, die nicht auf Lithium basieren, wird das nicht realisierbar. Lithium ist ziemlich selten, wenn eines Tages ein Großteil Autos mit Lithiumakkus fahren, würde der Preis absurd durch die Decke gehen, bzw. es gäbe kaum genug Lithium auf diesem Planeten.
Wenn man davon ausgeht, dass der Lithiumverbrauch für Mobilakkus (Handys etc.) weiter so anwächst, dann sind knapp die Hälfte der Weltreserven 2050 verbraucht.
Wenn man davon ausgeht, dass die künftige Fahrzeugtechnologie auf Lithium-Akkus fußt, ist 2049 das Weltlithium verbraucht.
Das hat man jedenfalls im Frauenhofer-Institut für diese 2 Szenarien berechnet. Und normalerweise haben deren Forschungen schon Hand-und-Fuß ;)
http://www.isi.fraunhofer.de/isi-wAssets/docs/n/de/publikationen/Lithium_DA_WendlM.pdf

Hi, ZehraK

schon wieder eine Elektroauto Frage? da macht wohl jemand einen Chemie-Fragebogen ;-)

  1. Man bräuchte mehr Tankstellen, da viele Tankstellen keinen Strom anbieten und auch das Aufladen länger dauert, als das normale Tanken
  2. Die Fahrdistanz ist bei E-Autos aktuell geringer als bei solchen mit Verbrennungsmotoren. Dies liegt daran, dass der Stromverbrauch sehr hoch ist und nicht ausreichend Energie Gerätespeicher werden kann.
  3. Sie sind häufig (wenn man das Preis-Leistungs-Verhältnis betrachtet) unattraktiver und teurer
  4. Viele E-Autos haben keine hohe Höchstgeschwindigkeit

Ich hoffe, ich konnte helfen ;-)

Liebe Grüße dein 2weistein

ZehraK 
Fragesteller
 08.09.2015, 21:13

Vielen Dank! Sie haben mir bei dieser Frage und bei der Frage zuvor sehr gut helfen können!

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2weistein  08.09.2015, 21:14
@ZehraK

das "Sie" ist zwar nicht nötig, aber gern geschehen ;-)

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