Welche Unterschiede bestehen zwischen dem Einsatzhärten und dem Nitrieren?
Meine Frage steht so eigentlich im Titel, würde mich sehr über eine Antwort freuen, kann auch gerne etwas ausführlicher sein :)) danke im Voraus!
2 Antworten
Aufgekohlt wird eine Randschicht, um das Werkstück direkt (aus der Aukohltemperatur) oder nach erneutem Erwärmen (Ofen oder Induktion, Flamme usw.) auf Härtetemperatur zu härten. Der Werkstoff erleidet beim Aufkohlen/Härten eine Umkristallisation von Alpha in Gamma - und wieder zurück. Das zweimalige Umkristallisieren bedingt starken Verzug bis hin zur Rißgefahr (Härteriß).
Beim Nitrieren gibts im Prinzip 2 Verfahren: das eigentliche Nitrieren (früher auch Weichnitrieren oder Kurzzeitnitrieren (2,5 bis 3 h) genannt) durch Aufsticken bei Temperaturen (i.d.R.) bei 570°C bzw. unterhalb von 590°C, da sich oberhalb 590°C Stickstoffaustenit bildet (Umwandlung, Verzug).
Hinweis: bei bestimmten legierten Stählen liegt die Stickstoff-Austenitisierungstemperatur höher (ca. 620°C).
Teilweise wird bei Sonderverfahren (Langzeitnitrieren) sogar nur bei 500°C bis herunter zu 400°C nitriert.
Da beim Nitrieren über die Nitrieratmosphäre auch C interstitiell eingelagert wird, spricht man von Nitrokarburieren. Man erhält eine dünne harte und verschleißfeste und korrosionsbeständige Randschicht (Verbindungsschicht) von bis zu ca. 25 mü aus Gamma Strich und Epsilon Nitrid (Karbonitrid) sowie einer N-Diffusionszone. Für spezielle Verschleißanforderungen wird eine Langzeitnitrierung von 48 h bis 72 h und mehr durchgeführt. Hierbei wird die spröde Verbindungsschicht teilweise später abgeschliffen und ggf. nur die Diffusionszone benutzt.
Es gibt aber auch das Karbonitrieren, das bei Temperaturen oberhalb 590°C angewandt wird. Die Randzone wird während der Karbonitrierung in einem aufkohlenden und aufstickenden Medium zugleich infolge C und N Eindiffusion austenitisch und können daher martensitisch gehärtet werden. Man erzielt damit sehr dünne Härteschichten. Die Umwandlung in Austenit geschieht nur in der dünnen C, N Diffusionsschicht. Behandlunstemperaturen üblicherweise 700 bis 750°C oder höher. Die Karbonitrierung ähnelt daher eher einem Einsatzhärten.
http://www.metallograf.de/start.htm?/begriffe/gef-nitrierzone.htm
https://www.eltropuls.de/was-ist-plasmanitrieren-wie-entsteht-eine-nitrierschicht/
https://www.haerterei-tandler.de/leistungen/gasnitrieren/
Da ich mir auch nicht mehr sicher war, habe ich kurz bei Wikipedia geschaut. Solltest du auch mal machen..
Beim Einsatzhärten wird Kohlenstoff, beim Nitrieren Stickstoff in die Oberfläche eingebracht.
Verfahren etc. steht bei Wikipedia 😉