Welche Stadt in Deutschland ist die größte ohne Straßenbahn?

2 Antworten

Die größten Städte ohne innerstädtischen Schienenverkehr sind Münster (Westfalen), und Mönchengladbach. Bemerkenswert sind auch die Landeshauptstädte Wiesbaden (Hessen) und Kiel (Schleswig-Holstein).

In Mönchengladbach fährt jedoch eine S-Bahn nach Neuss/Düsseldorf (VRR). In Wiesbaden gibt es die Touristen-Bahn, die bergauf fährt.

Geht es nur um Straßenbahnen, darf die Stadt jedoch über U-Bahnen/S-Bahnen verfügen, dann war vor dem Mauerfall West-Berlin die größte Deutsche Stadt ohne Straßenbahnen, nach der Wiedervereinigung ist das Hamburg. Zumal nach der Wende Ost-Berliner Straßenbahnen auf West-Berliner Gebiet verlängert wurden, z. B. zum neuen Berliner Hauptbahnhof (alter Lehrter Stadtbahnhof).

Weitere relativ große Städte ohne Straßenbahnen sind Osnabrück, Paderborn, Recklinghausen, Castrop-Rauxel, Wanne-Eickel, Bottrop, Aachen, Koblenz, Regensburg.

In Kiel und Regensburg wird zumindest eine Wiedereinführung einer Straßenbahn geplant.

Im Osten dagegen haben auch sehr kleine Städte Straßenbahnen, wie Brandenburg (Havel), Nordhausen (Thüringen) oder Halberstadt (Harz), letztere beide gut 30.000 Einwohner:Innen.

Woher ich das weiß:Recherche
Westercelle605  15.08.2023, 18:38

Ich möchte meine Liste noch ergänzen: Die größten Städte Deutschlands, die noch nie eine Straßenbahn hatten, auch früher nie: Göttingen, Salzgitter, Wolfsburg (alle in Niedersachsen und alle über 100.000 Einwohner:Innen), und Erlangen bei Nürnberg. Für Erlangen ist jedoch eine Straßenbahn in Planung, als Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn.

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Carsten1  22.08.2023, 11:25

Zu Osnabrück; Es gab früher eine Straßenbahn in OS. Da die Stadt aber nicht viel Platz hatte für Bus und StraBa, wurde der StraBa-Betrieb eingestellt und die Schienenwege abgebaut. Eine Zeit lang wurden sogar Oberleitungsbusse eingesetzt. Das hat sich letzlich aber auch nicht durchgesetzt, weil die Busse zu unflexibel sind und eine Erschließung neuer Busverbindungen sehr aufwändig und teuer ist. So wurde auf reine Dieselfahrzeuge gesetzt. Seit Anfang des Jahrtausend wird aber wieder zunehmend auf Elektrobusse gesetzt, die mit Akkubetrieb laufen und an einigen Haltestellen und im Depot aufgeladen werden. Die Haltestellen sind so verteilt, dass die ohnehin für die Fahrer geltenden gesetzlichen Fahrpausen zum Nachladen genutzt werden. Der Strom wird an einem entsprechenden Strommast übernommen. Zunächst war eine Überlandlinie damit ausgestattet, zunehmend werden aber auch die Citylinien umgestellt. Grund ist Lärm der Dieselbusse und eine unverhältnismäßig hohe Abgasbelastung in der Innenstadt. Der Individualverkehr wird zu Gunsten des Fahrrad und E-Rollerverkehrs auch immer mehr vergrault. Ob die innerstätdischen Geschäfte davon etwas haben? K.A.

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Westercelle605  22.08.2023, 11:42
@Carsten1

@Carsten1, daß Osnabrück eine Straßenbahn und Oberleitungsbusse hatte, ist mir bekannt.

Zuletzt war ich mal im Nettebad in Haste , bin also zuletzt mit den Osnabrücker Bussen gefahren. Für eine Stippvisite zur Bremer Brücke hat die Zeit leider nicht gereicht, naja, nächstes Mal. Wir haben Bekannte in Natrup-Hagen (Teutoburger Wald).

Oberleitungsbusse gab es früher (1950er bis 1970er) in fast jeder größeren Stadt, in der die Straßenbahn eingestellt, oder die Strecke gekürzt wurde. In Hannover gab es die Oberleitungsbus-Linie O 29 von Langenhagen /Berliner Platz (An der Autobahn-Ausfahrt Hannover-Langenhagen/A2) bis Langenhagen/ Reuterdamm.

In Celle fuhr bis in die 1950er auch eine Straßenbahn.

Oberleitungsbusse gibt es heute noch in Solingen (NRW), bei Stuttgart und bei Berlin.

In Osnabrück wurde ja über eine Wiedereinführung einer Stadtbahn (Straßenbahn) diskutiert, wahlweise nach dem Karlsruher Modell bis in das Umland.

Auch von einer Regional-S-Bahn wie in Bremen wurde geschrieben, teilweise unter Einbindung des Münsterlandes, da Münster (Westf) auch eine Regional-S-Bahn plant, wohl gemeinsam mit Bielefeld.

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Carsten1  22.08.2023, 11:50
@Westercelle605

Na wir scheinen ja fast Tür an Tür zu wohnen. Als ex- Lengericher, der jetzt in Lienen wohnt, kenn ich mivh in der Region einiger maßen aus. Badebesuch in Osnabrück in den 1970ern im Niedersachsenbad, das aber schon sehr lange nicht mehr existiert. Zurück nach Lengerich mit der Bahn. Oft fuhren wir da noch mit 'nem Schienenbus der Bauart Uerdingen, als Kinder gerne auch mal vorne beim Fahrer. Bahntechnisch wird ja die TWE wieder hergerichtet. Ein paar Kilometer noch zwischen Lengerich und Tecklenburg, dann sind die gut 100 Kilometer wieder gänzlich befahrbar. Ich gehe davon aus, dass auch wieder Personengelegenheitsverkehr kommen wird. Touristisch sicher eine Bereicherung.

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Westercelle605  22.08.2023, 12:33
@Carsten1

Sorry, Missverständnis, ich wohne momentan in wieder in Hannover, und bin gebürtig aus Celle. In Osnabrück hatte ich nie gewohnt. Eine Bekannte von uns ist nach Natrup-Hagen gezogen, vor Jahrzehnten.

Ich kenne mich in Osnabrück selbst gar nicht so gut aus. Lengerich (Westfalen) ist mir von der Bahnstrecke Osnabrück-Münster bekannt.

Einen faszinierenden Hauptbahnhof (Kreuzungsbahnhof) habt Ihr in Osnabrück. (Oben die Züge Hamburg-Bremen-Ruhrgebiet, unten die Züge Amsterdam-Hengelo-Rheine-Berlin). Gibt es sonst nur am neuen Berliner Hauptbahnhof (ehemals Lehrter Stadtbahnhof) seit 2006.

Die Schienenbusse habe ich selber leider nicht mehr erlebt. Schade. Vor meiner Geburt (1979) fuhren Schienenbusse der Bauart Uerdingen wohl auf der inzwischen stillgelegten Eisenbahn-Strecke Celle-Gifhorn-Braunschweig.

Über das Osnabrücker Busnetz habe ich gelesen, daß wohl auch die Stadtbusse mit den Überland-Buslinien des Osnabrücker Umlandes speziell verknüpft wären. Das Osnabrücker Bus-Netz wird insgesamt lobend erwähnt, auch in Bezug auf die Elektrifizierung.

Bei ländlichen Regionen mit geringer Nachfrage lohnt sich auch nur ein Rufbus, (in der Region Hannover z. B. in Wunstorf und am Steinhuder Meer verbreitet) oder ein Anruf-Sammel-Taxi (z. B. im Landkreis Celle). Im Osnabrücker Land oder im Teutoburger Wald wird es ähnlich geregelt sein. Da kann ich nicht wirklich mitreden.

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Westercelle605  22.08.2023, 14:27
@Carsten1

Wobei Natrup-Hagen ja noch in Niedersachsen ist. Nach Lengerich fährt der Zug ja durch den Tunnel, das ist die Grenze zu NRW.

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Ich muss grinsen was Du als "Größe" Stadt ansiehst. Gerade mal über 100.000Ew.?

Für mich beginnt eine große Stadt an 500.000, nicht weniger.

Hamburg ist mit 2 Millionen eine große Stadt ohne Tram.

Paejexa  18.10.2022, 21:42

Ich denke, hier gilt es zu unterscheiden zwischen "Großstadt" und "großer Stadt"

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14Alberich18  18.10.2022, 23:12
@Paejexa

Nach meiner persönlichen Definition

Unter 50.000 Dorf

unter 100.000 Kleinstadt

ab 100.000 Stadt

ab 500.000 große Stadt und ab einer Million Großstadt

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14Alberich18  18.10.2022, 23:22
@Paejexa

20 Jahre in Hamburg gelebt und gearbeitet. Mit dem Umland - viele urbane Stadtgebiete um Hamburg erkennst Du nicht, die Grenze verläuft mitten auf den Strasse - leben in der Stadt, dem urbanen Gebiet Hamburg mehr als 3 Millionen. Ich habe auch in Paris gelebt, "lütt büschn größer" als Hamburg.

Die Metropolregion Paris erstreckt sich über eine Bodenfläche von 14.518 Quadratkilometern. Das entspricht etwa der Fläche Schleswig - Holsteins.

Moskau, London, Tokio sind Mega - Städte.

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Knochi1972  25.11.2022, 15:07

Per Definition ist eine Stadt, die mindestens 100.000 Einwohner hat, eine Großstadt. Deutschland hat derzeit 80 Großstädte. 2018 kam als letzte Gütersloh hinzu. 11 weitere Städte sind keine Großstädte mehr, wie z.B. Kaiserslautern, Schwerin oder Flensburg.

Liste der Großstädte in Deutschland – Wikipedia

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