Welche Person könnte Jona heutzutage sein?

7 Antworten

Jona - Der Walfischprophet

Biblische Gestalten: ein weites Feld mit spannenden Geschichten. Jona Das ist der mit dem Walfisch. Die Geschichte des Jona beginnt mit der Stadt Niniveund mit der Stadt Jaffa.Die zweite Stadt ist, die es ja bis heute gibt.Sie ist die Vorläuferstadt bzw. Nachbarstadt von Tel Aviv. Die Hauptstadt desAssyrer-Reiches wird in dieser Prophetengeschichte als große, böse Stadt bezeichnet. Die Prophetengeschichte um Jona wird auch als die erste faszinierende Kurzgeschichte der Weltliteratur bezeichnet. DasAssyrer-Reich war ein sehr großes Reich mit seinem Höhepunkt im achten bis siebten Jahrhundert vor Christus. Jona stellt sich in dieser Geschichte vor als "Hebräer aus Jaffa". Jaffa ist eine Kleinstadt, eine kleine Welt im Vergleich zu Ninive, das man mit dem heutigen New York vergleichen könnte. Ninive hatte damals 120000 Einwohner, es ist eine riesengroße Stadt und dieser Geschichte nach brauchte man drei Tage, um dort von einem Ende der Stadt zum anderen zu gelangen. Für jene Tage ist das also eine enorm große Stadt. Hinzu kommt, dass Ninive ein großer Sündenpfuhl ist. Sie sündigen gemäß diesem Text gegeneinander. Und das ist etwas, das in der Bibel immer sehr wichtig ist.

Also stell dir einer unserer Großstädten als Sündenpfuhl ist, Mode ,Abtreibung ,Diebstahl,Finanzkoruption,, Vernachlässigung, Rufmord, Mobbing,Scheidung.

Dies ist aber auch eine kleine Lektion für heute: Wer immer dein Gott ist – in unserem Fall ist das der monotheistische Gott –, du darfst nicht am Mitmenschen vorbeileben. Man darf eben nie sagen, "Lieber Gott, ich bin doch so ein feiner Mensch, ich gebe Geld für Stiftungen usw.", während man gleichzeitig doch am anderen vorbeilebt und auf den Mitmenschen pfeift. Es steht dort in dieser Geschichte also ausdrücklich: "Sie sündigen gegeneinander!" Dieser Ausdruck kam ja auch schon in Sodom und in anderen Geschichten vor. Die Frage, die sich in dieser Geschichte stellt, lautet folgendermaßen: Warum haben die Kanonisierer des AltenTestaments diese Geschichte überhaupt hineingenommen in denhebräischen Kanon?

Was geht Jahwe die Stadt Ninive an? Die sollen dort doch ihre alten Götter weiter verehren. Das sind Heiden, die nicht zum auserwählten Volk gehören. Die sollen doch weitermachen, wie sie wollen. Die Frage der Fragen. Mich beruhigt aber ,dass wir alle Kinder Gottes sind. Diese Leute in Ninive müssen also weder Juden werden, noch müssen sich die Männer beschneiden lassen – Frauen spielen in der Hinsicht im Judentum eh nie eine Rolle. Sie müssen nichts tun, um von ihrem Glauben an Ischtar abzuweichen. Nein, sie sind nur dazu aufgerufen, Reue zu üben, Buße zu tun, um miteinander anständige Menschen zu werden. Diesen Fall hatten wir allerdings in der Bibel schon öfter. Dieser Prophet Jona, der ja im Sinne der großen Propheten des Alten Testaments eigentlich gar kein wirklicher Prophet ist,hat der dieses Buch selbst geschrieben? Das ist ein ganz großes Rätsel. Die hebräische Bibel, das Alte Testament, ist endgültig kanonisiert worden im Jahr 90: nach der Zerstörung Jerusalems, als die Überlebenden in alle Welt zerstreut wurden. Man machte diese Kanonisierung, damit es schriftliche Dokumente für diese Menschen gibt, wenn sie weggehen. Bis dahin brauchte man gar keine schriftliche Fassung. Das Auswendiglernen und der innige Bezug zur Bibel waren so stark, dass sie bis dahin noch gar nicht schriftlich fixiert war – abgesehen von den Auslegungsstreitereien. Deshalb wurde ja ungefähr zur gleichen Zeit auch angefangen, die Evangelien in schriftliche Form zubringen. Warum ist die Geschichte um Jona kanonisiert worden? Das ist eine große Frage. Sie ist hinein genommen worden, weil eine Botschaft gegen den Erwählungsdünkel mit hinein sollte. Jona ist ja nicht der einzige, der hier herausgefordert wird. Zwei andere kleinere Propheten sagen ja auch die Zerstörung dieser bösen Stadt Ninive voraus. Deswegen ist diese Geschichte ja so wichtig: Gott ist nicht nachtragend, sondern nimmt immer wieder auch die Sünder an.Man könnte ja sonst meinen: "Lasst sie doch ihren bösen Weg gehen!" Gott, der als so grausamer Gott geschildert wird, könnte sich doch freuen, dass sie so ein Schicksal erleiden. Nein, sie bekommen die Gelegenheit zur Umkehr: Das ist die Botschaft.

tinimini  24.11.2013, 18:59

Es wird uns darin ein Herr Jona aus der Stadt Jaffa am Mittelmeer, Sohn des Amittai, vorgestellt. Er fristet dort friedlich sein Leben, bis er eines Tages eine Vision von Gott bekommt. Wir nennen das eine prophetische Vision, so, wie bei den anderen auch. Obwohl man sagen muss, dass er nur einkleiner Prophet ist: Er gehört im Alten Testament zu den so genannten zwölf kleinen Propheten. Das ist keine Geringschätzung, sondern so etwas wie ein Fachbegriff, der sich ganz einfach aus dem Vergleich zur Größe meinetwegen von Jesaja oder Jeremia ergibt. Jona darf man also mit Fug und Recht einen kleinen Propheten nennen. aber es gibt schon noch kleinere wie z. B. Joel, das ist ein Trost. Dieser Mann wird also jedenfalls aus seiner Ruhe aufgestört. Diese Vision stört ihn: Er will dort in Jaffa seine Ruhe haben.

Also fragen wir uns, wer will von uns auch seine Ruhe haben, Das sind Viele.Ja sogar fast alle !Kaum jemand fühlt sich der Aufgabe gewachsen ,den Mund auf zu tun.Man hat angst, das man dann Represialien bekommt,gemobbt wird,Schief angeschaut,oder sogar seinen Arbeitsplatz verliert,wenn man für andere einsteht.

Bei Jona heißt es , er sei Vater , weiter wird nichts über ihn gesagt. er passt also in der Hinsicht überhaupt nicht in diese ganze Reihe der Propheten hinein. Er wehrt sich ganz massiv gegen diese Vision. Er ist auch derjenige – und das machen die anderen ja nicht –, der tatsächlich meutert. Jahwe sagt zu ihm,Steh auf und geh in die Stadt Ninive und erinnere sie daran, dass auch sie meine Kinder sind. Sie können umkehren, sie können Reue üben gegenüber ihren bösen Taten. Und ich werde sie wieder annehmen." Jona sagt aber: "Was geht mich Ninive an?" Nein, das ist immer ein schrecklicher und harter Auftrag, mit dem man sich zunächst einmal immer unbeliebt macht bei irgendeiner Schicht Der Prophet sagt jedoch grausige Sachen voraus: mit der Hoffnung, dass der Zuhörer oder die Zuhörerin seine Worte ernst nimmt, in sich geht und es dadurch gar nicht so weit kommt, wie in der Drohbotschaft vorausgesagt. Es gibt also eine Öffnung: Man kann nämlich umkehren! Jona aber sagt: "Was brauche ich das? Diese ganze Mühe! Ich soll in das ferne Ninive gehen zu einem Volk, das mich nichts angeht und von dem ich nichts weiß? Im Gegenteil, das sind doch die Feinde Israels." Er vernimmt diesen Ruf Jahwes und akzeptiert ihn nicht. Er fährt nicht nach Ninive, sondern läuft ganz einfach davon. Jona fährt sehr weit weg, weil er zum Meer hinunter läuft und ja aufs Schiff geht. Damals war das eine ungeheure Strecke. Es steht zwar nicht da, welches Schiff er genommen hat, aber es wird wohl entweder ein Segelschiff oder ein Galeerenschiff gewesen sein. Er war jedenfalls kein armer Mann, denn so eine Reise hätte sich ein armer Mann nicht leisten können.

Tun wir das nicht irgendwie jeden Tag ? Die meisten von uns ?Ist uns unsere Finanzielle Sicherheit nicht lieber, als den Mund auf zu machen ? Jona scheint diesen Matrosen am Anfang erzählt zu haben, warum er auf dieses Schiff geht.
Ja, Jona verhält sich hingegen ziemlich schlecht: Es braust und es donnert, es gibt ein schreckliches Unwetter, sodass die Leute alle verängstigt sind. Was aber macht er? Er geht unter Deck und legt sich schlafen. So etwas macht man doch nicht. Trotzdem verliert der Kapitän nicht die Geduld mit ihm. Er geht nach unten und fragt ihn: "Herr Jona, was ist denn eigentlich los mit Ihnen? Jeder von uns betet oben zu seinem Gott." Diese Leute werden also noch einmal als recht sympathisch dargestellt.
Er meint also zu Jona, er sollte auch zu seinem Gott beten, damit der ihm hilft. Diese Matrosen sind keine hergelaufenen Hedonisten. Als dann das Los geworfen wird, wird damit nur ein damals übliches Verfahren beschrieben. Das Los fällt dann eben auf diesen komischen Mann namens Jona – und er ist mehr oder weniger selbst schuld daran. Die Leute wollen also wissen, wer daran schuld ist, dass dieser Sturm ausgebrochen ist. Denn es muss ja etwas passiert sein, dass sie so ein Schicksal ereilt. Da sich in so einem Fall natürlich keiner freiwillig meldet, wird das Los geworfen. Wie kann es anders sein: Das Los fällt natürlich auf den Jona, weil er sich eben so komisch benimmt.Natürlich dürfen wir hierbei nicht vergessen, die Gedankengänge jener Zeit mit einzubeziehen: Man suchte die Schuld immer bei irgend jemandem. Auch im Evangelium kann man ja lesen: Wenn jemand krank wird, dann wird danach gefragt, wer schuld daran ist, denn irgend jemand muss ganz einfach schuld daran sein. Man sagt nie, dass das eine ansteckende Krankheit sei oder dass meinetwegen jemand von einer Zecke gebissen worden ist. Nein, es ist immer jemand schuld: Dabei kommen dann auch diese ganzen Vorstellungen von Dämonen mit ins Spiel.

So etwas nennt man heute Mobbing !

Nachdem alles schon klar ist und er sich schuldig bekannt hat, machen sie noch etwas: Sie versuchen, zum Ufer zurück zu rudern.

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tinimini  24.11.2013, 19:17
@tinimini

Das rechne ich ihnen wirklich hoch an. Diese Leute werden also als sehr sympathisch geschildert. Jona ermannt sich nun endlich und bekennt sich schuldig: Er gibt den Helden und sie werfen ihn als Ballast ab. ins Meer und normalerweise müsste er untergehen und ertrinken. Aber die Hand Jahwes ist über ihm, denn Jahwe hat noch etwas mit ihm vor. Er schickt also diesen großen Fisch, um ihn zu retten.Wir könnten da nun lange darüber fachsimpeln, was damit gemeint sein könnte.

Heute würde man sagen,ertaucht unter !

Jona sitzt dann im Bauch dieses Fisches und beginnt zu beten: Er betet zuJahwe. Das ist eine Frage, die auch heute noch aktuell ist: Wann betet derMensch? Wann kehrt der Mensch in sich? Wenn es ihm sehr schlecht geht,und nicht wenn es ihm gut geht. Er betet diesen herrlichen Psalm. In diesem Psalm ist ein deutlicher Bruch zu sehen: Es geht weg von der Verzweiflung, von der Not, von der Tiefe; er gewinnt in diesem kleinen Psalm langsam Zuversicht. Im Psalm von Jesus am Kreuz können wir das ebenfalls finden, wie ich ausdrücklich erwähnen möchte: "Eli, Eli, lama sabachthani?" Das ist der Todespsalm von vielen frommen und gläubigen Juden und es hat ja genug Situationen gegeben, in denen sie diesen Satz ausgesprochen haben. Es war ja nicht so, dass zusammen mit Jesus nur unter den Römern sehr viele andere Juden gekreuzigt worden sind, sondern im Laufe der Jahrhunderte ist das ja leider so geblieben. Daher gibt es auch bis heute diesen Psalm.

Er fängt also an mit: "Eli, Eli, lama sabachthani?" Er sagt also: "Mein Gott, wozu hast du mich verlassen?" Er fängt also an mit: "Eli, Eli, lama sabachthani?" Er sagt also: "Mein Gott, wozu hast du mich verlassen?" Er sagt eben nicht, "Warum hast du michverlassen." Das ist ein oft gemachter Übersetzungsfehler in vielendeutschen Texten aus dem Hebräischen. Es gibt auf Hebräisch nämlich zwei Worte: "lama" und "madua". Der Unterschied zwischen diesen beiden Worten ist wichtig. Denn zunächst einmal ist ja einsichtig – wie vieleChristen ja auch glauben –, dass dieser Mensch namens Jesus natürlich - wie wir alle anderen auch - das Recht hat zu verzweifeln. Das ist aber nicht so! Er ist nämlich auch in diesem Fall nicht verzweifelt. Er fragt nämlich nichtverzweifelt: "Warum hast du mich verlassen?", sondern: "Was ist der Sinn dahinter, wozu hast du mich verlassen?". Es geht dann in diesem Psalm 22 in einer Weise weiter, die eine große Ähnlichkeit mit diesem Gebet vonJonas hat. Auch der Psalm 22 hat nämlich in der Mitte diesen Bruch und es kommt wieder Zuversicht auf. Zum Schluss ist auch Jona wieder voller Zuversicht und weiß, dass das Ganze einen Sinn hat. Es ist also so, dass auch Jona akzeptiert, dass Gott noch etwas mit ihmvorhat: dass es ein Ziel gibt, ein "Wozu" ihm das alles passiert. Und am Schluss dieses Psalms hat er dann sogar die Gewissheit: Er bekommt wieder Zuversicht, wo er doch am Anfang so verdrossen gewesen ist. Das ist genau parallel zum Psalm von Jesus.
Der Fisch macht dann sein Maul auf und spuckt ihn ans Land.
Wobei ich aber auch den etwas nüchterneren Leuten die Bibel gerne nahe bringen möchte. Wer sich schwer tut mit dieser mythologischen Gestalt dieses großen Fischs, kann ja auch annehmen, dass Jona in der Nähe des Ufers so und so lange in einer großen Höhle fest saß, bis ihn eine Strömung herausgezogen hat.
Tatsache aber ist, irgend etwas passiert und dieser Mann hat ein tiefgreifendes Erlebnis. Das kommt ja im Leben von vielen Menschen vor. Er überlebt also diese drei Tage. Dieser herrliche Psalm sagt jedenfalls, dass das Ganze einen Sinn hat. Als Jona dann an Land kommt, macht er sich auf, diesem Ruf zu folgen, er geht nach Ninive. Eigentlich ist das ja eine merkwürdige Angelegenheit: Da kommt ein Prophet, ein Hebräer daher und predigt in einer Stadt, die sehr selbstbewusst ist und die eigene Göttin Ischtar als Hauptgöttin verehrt. Jona steht dort also auf dem Marktplatz und ruft zur Umkehr auf. Das gab es im Osten häufig, diese "Männer Gottes". Diese Rufer hat es also immer wieder mal gegeben: Nehmen Sie nur mal das plötzliche Auftauchen von Johannes dem Täufer mit seiner merkwürdigen Kleidung, aber der Johannes macht das immerhin in seinem eigenen Volk. Hier aber wird doch die fremde Macht der Assyrer herausgefordert.
Ninive war in der Tat mehrmals ein Gegenspieler dieses Staates der Juden am Mittelmeer, dieses Staates namens Israel.Man muss sich also vorstellen, dass dieser Prophet Jona in die Stadtkommt und dort predigt. Er sagt, wie die beiden anderen kleinen Prophetenvor ihm, dass die Stadt untergehen wird, wenn sich die Leute dort nichtbekehren, wenn sie ihre bösen Taten nicht bereuen, wenn sie ihr böses Tun gegeneinander nicht lassen. Der hebräische Text sagt an dieser Stelle wörtlich "chamas" und ist damit so deutlich wie im Fall von Sodom und Gomorrha: Sie sündigten"gegeneinander", "untereinander".
Die Leute hören zu und staunen über diesen Mann .

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tinimini  24.11.2013, 19:33
@tinimini

Das Volk lässt sich von diesem fernen und komischen Propheten ansprechen und überzeugen. Danach erst kommt der König und sieht, dass das Volk dessen Aufrufe zur Umkehr bereits akzeptiert und vollzogen hat.

Man könnte natürlich auch sagen, dass sie schlicht Angst davor hatten, dass sie sterben müssen, dass ihre Stadt zerstört wird usw. , das Volk sagte sich, dass es besser sei, "auf diesen Wagen aufzuspringen", als weiterzumachen wie bisher. Die Predigten von Jona scheinen wirklich ein Erfolg gewesen zu sein.
Der Oberste ordnet dann ja an, etwas Bestimmtes zu tun, der König ist in einer ziemlichen Hast, wie man deutlich erkennen kann.
Es eilt, er will auch dabei sein.Es gibt ja in der Drohung eine relativ klare Zeitangabe, dort ist die Rede von 40 Tagen. Dies ist ebenfalls wieder eine symbolische Zahl, eine ganz wichtige symbolische Zahl. Die Leute in Ninive müssen jedenfalls in Sack und Asche gehen. .
Eigentlich könnte man ja annehmen, dass der König sagt: "Was soll denn diese Drohung eines Gottes, der bei uns nichts zu suchen hat?" Aber nein, es kann schon sein, dass diese Bewegung von unten herauf gewachsen ist und der König daher gar nicht anders kann, als zu sagen, "Ich muss alles versuchen, damit das Unheil nicht über mein Volk kommt". Und so scheint es ja auch gewesen zu sein. Heute würde man sagen, dass ein Guru gekommen ist und die Volksmassen betört hat. Der König sieht dann, dass er diese Bewegung eh nicht mehr aufhalten kann.
Sie kehren also um in Ninive, sie tun Buße usw. Der König ist auch ganz überstürzt mit dabei. An sich ist das ja so etwas wieeine kleine Humoreske, denn er sagt zu seinem eigenen Volk: "Ja, ja, Ihr habt Recht. Tragt Trauer und zieht Kleider aus Sackleinen an." Er befiehlt sogar, dass auch die Tiere entsagungsvoll zu leben hätten. Es überstürzt sich also alles, denn auch die Tiere müssen in Sack und Asche gehen.

Es passiert dann ja etwas Wunderbares. Der Jona, der diese Umkehrgepredigt hat, sagt nämlich: "Na ja, nun schauen wir mal, was passiert." Er geht vor die Tore der Stadt und baut sich eine Hütte am Rande der Stadt. Das ist quasi so etwas wie ein Beobachtungsposten, weil dieser Jahwe ja vielleicht doch noch drein hauen könnte. Er will sich also anschauen, was da nun genau geschieht. Ich würde das Kapitelchen,"Der Gaffer" nennen. Das ist etwas, das es heute ja auch gibt: Da rasen die Leute zu irgendwelchen Unglücksstellen, sodass die Polizei in ihrer Arbeit direkt behindert wird. Es gibt immer und überall diese Gaffer. Und Jona ist auch so ein Gaffer: Er sitzt eben nicht etwa mit den anderen Menschen in der Stadt, um mit ihnen zusammen zu leiden, um das kommende Schicksal gemeinsam mit ihnen zu ertragen, wie ich das vielleicht getan hätte. Nein, erbaut sich eine Hütte, um das genüsslich beobachten zu können. das ist ein richtiger Beobachtungsposten. sodass er sich hinterher sagen könnte, er hätte das alles doch schon vorher gewusst. Er freut sich auf das, was kommt. Und wenn es kracht, dann passiert ihm ja nichts, dort vor der Stadt. Nach dem Bau dieser Hütte gibt es noch einen sehr schönen symbolischen Vorgang. Jahwe lässt nämlich diesen Jona, wie man sagen kann, nicht aus den Augen. Um diesem Flüchtigen ein wenig Schatten zu spenden draußen vor der Stadt, lässt er ihm einen Rizinusstrauch wachsen. Dieser Mann, dieser Jona, ist aber ein Egoist. Anstatt dass er zusammen mit den Leuten leider, hockt er oben im Schatten in der "Loge", den ihm dieser Rizinusstrauch spendet. Das ist ein Strauch, den es übrigens hier bei uns auch gibt. Das ist tatsächlich ein Strauch, der schnell gedeiht.
Er wächst schnell und produziert große Blätter. Er braucht also keine Monate oder gar Jahre, um zu wachsen. Es ist also schon etwas dran an dieser Episode mit diesem Strauch. Jona sagt: "Das ist nun mein Baum und das ist nun meine Hütte!"Was will man uns damit sagen? Er ist nicht in sich gegangen! Er nimmt also einfach an, dass Jahwe ein braver und lieber Gott ihm gegenüber ist, der ihn beschützt und ihm sogar noch Schatten schenkt. Ermeinte wohl, nun habe er seine Mission erfüllt und will jetzt zusehen, was weiter geschieht. Es wird uns mitgeteilt, dass ihm das ganze Geschehen nach wie vor eigentlich egal ist. Jahwe fordert ihn aber noch einmal heraus.
Ja, auf eine wundervolle und subtile Art. Der Baum bekommt nämlich einen Wurm. Damit wird uns gesagt, dass alle und alles Geschöpfe Gottes sind: Die armen Menschen, die da in der Stadt leiden, der Baum, der Wurm usw. Alle sind Geschöpfe Gottes. Gott sagt da Jona so schön: "Was jammerst du? Hast du den Baum vielleicht erschaffen? Hast du den Wurm erschaffen?"
Es ist also so, dass der Baum verdorrt und Jona plötzlich wieder in der blanken Sonne sitzt. Er jammert erneut und meint, dass das doch unverschämt sei.
Ja, er wird frech und droht sogar mit Selbstmord. Er will nicht mehr weiterleben. In dem Moment kommt nun dieser Vergleich:

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tinimini  24.11.2013, 19:54
@tinimini

Gott erbarmt sich also auch des Viehs.Aufgrund der Untaten der Menschen leidet auch die Umwelt und leiden auch mit uns die Tiere! Das kommt in dieser Geschichte um den Jona schön zur Geltung. Gott erbarmt sich also der Stadt Ninive, weil sie Buße getan hat. Er weist diesen Jona zurecht .In dieser Geschichte wird dann auch noch erwähnt, dass es unter den Bewohnern von Ninive auch viele gibt, die noch nicht einmal zwischen rechts und links unterscheiden können.Mit "rechts" und "links" sind natürlich nicht wörtlich unsere heutigen Begriffe gemeint. Man meint damit ganz sicher "gut" und "böse". Dieser Jahwe schaut also nicht nur auf sein auserwähltes Volk, sondern auch auf diese Heiden. Es kommt dann so weit, dass er seinem Volk, damit quasi sagt: "Mit euch, mit meinem Volk habe ich immer nur Ärger, während sich sogar diese Heiden bekehren!"Diese ganze Geschichte stellt zwar diese Auserwählung nicht in Frage, aber es wird doch gesagt: "Nicht nur Ihr werdet angesprochen von Jahwe!" In der Bibel, im Alten Testament, kommen daher auch Lichtgestalten vor, bei denen uns ausdrücklich gesagt wird, dass sie keine Juden sind, dass sie nicht aus Israel kommen. Nehmen Sie meinetwegen Hiob: Hiob ist kein Jude, auch Ruth ist keine, sie istMoabiterin, obwohl sie doch die Großmutter Davids ist und somit die Ahnfrau des zukünftigen Messias. Für viele andere wichtige Gestalten im Alten Testament gilt das Gleiche. Es gibt viele, auch Völker, denen von Anfang an eine Einladung unterbreitet wird. Das Schöne an diesem Text besteht doch gerade darin, dass sie nicht aufgerufen worden sind, nun auf einmal alle Juden und Monotheisten zu werden. Nein, sie sind nur aufgefordert, anständige Menschen zu werden. Das ist die Botschaft: Dieses Unrecht, das sie einander antun, soll aufhören. Dazu müssen sie aber ihren Glauben nicht ändern. Das ist das Große.Hier ist überhaupt nicht die Rede von einer Zwangskonversion. Hier gibt es nur die Einladung, im Namen dieses Gottes endlich damit aufzuhören, einander Böses anzutun.

Ich denke fast alle sind wie Jona ! Kaum einer ändert seine Lebensweise, obwohl er eine Botschaft der Liebe zu verkünden hat, wenn er sich dann traut, den Mund aufzumachen .

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Hallo Hanter33

Ninive steht zunachst für Menschen, die (oft auch unwissentlich) Böses tun, nach einer Aufklärung, jedoch umkehren und sich ändern würden.

Jona steht für Menschen, die wissen, was in Gottes Augen gerecht ist, zunächst aber die Sünder nicht warnen, nach einer Zurechtweisung dann doch für Gottes Ansicht mutig einstehen.

Wenn Du bestimmte Personen möchtest:

Jona war es gleichgültig, was mit der Bevölkerung Ninives geschah. Als jedoch der Rizinusstrauch (Kürbispflanze), dier ihm persönlich Schatten spendete, verdorrte, regte er sich maßlos auf. ...

Da wurde doch mal die Bevölkerung eines Landes belauscht - macht nichts, egal!. Dann das Mobiltelefon einer Regierungschefin: Vertauenbruch, Skandal!!

Jona 4:5-11 (Hfa)

5 Jona verließ Ninive. Östlich der Stadt machte er sich ein Laubdach und setzte sich in dessen Schatten nieder. Er wollte beobachten, was mit der Stadt geschehen würde.

6 Da ließ der Herr eine Rizinusstaude über Jona emporwachsen. Sie sollte ihm noch mehr Schatten geben und seinen Missmut vertreiben. Jona freute sich sehr über die Pflanze. 7 Doch am nächsten Morgen kurz vor Sonnenaufgang ließ Gott einen Wurm die Wurzeln des Rizinus zerfressen, und die Staude wurde welk und dürr.

8 Als die Sonne aufging, schickte Gott einen glühend heißen Ostwind. Die Sonne brannte Jona so auf den Kopf, dass er erschöpft zusammenbrach. Er wünschte sich zu sterben und seufzte: "Tot sein ist besser als weiterleben!"

9 Da fragte ihn Gott: "Ist es recht von dir, wegen dieser Rizinusstaude so zornig zu sein?" Jona antwortete: "Mit vollem Recht bin ich wütend, am liebsten wäre ich tot!"

10 Der Herr erwiderte: "Du hast dich mit dieser Staude keinen Augenblick abmühen müssen, nichts brauchtest du für sie zu tun. In einer Nacht ist sie gewachsen, und in der nächsten ging sie zugrunde. Trotzdem hättest du sie gerne verschont. 11 Ich aber sollte Ninive nicht verschonen, diese große Stadt, in der mehr als 120000 Menschen leben, die Gut und Böse nicht unterscheiden können,1 und dazu noch so viele Tiere?"

Vergleich sie doch mit wem du willst. Dazu sind Märchen ja da, dass sich jeder selbst eine Lehre daraus ziehen kann. Wenn dir niemand einfällt, dann ist dieses Märchen uninteressant für dich.

Die Geschichte soll ja zeigen, dass Gott jemanden bestraft, der nicht seinen Willen tut, aber dann doch Güte walten läßt, wenn derjenige bereut und dann doch tut was man ihm befohlen hat.

Das kann man z.B. auf einen Chef oder Lehrer anwenden. Er gibt dir eine Aufgabe die du nicht machen willst und gibt dir deswegen eine Strafarbeit. Wenn du dann aber deine Arbeit doch noch erledigst, kann er sich gnädig zeigen und dich doch noch loben ;)

Oder auf das Arbeitsamt :D Wenn die dir sagen, du sollst dich bewerben, du tust es aber nicht, dann sperren sie dich. Wenn du dich dann aber doch bewirbst, dann kriegst du auch wieder geld ;)

Jeder Mensch, der ein Verbrechen beobachtet und etwas tun könnte, aber lieber flüchtet...

Es geht doch bei der Geschichte doch vorrangig um Feigheit, oder? ;))))))))))))))

warehouse14

Hallo, ich hoffe ich kann dir helfen, obwohl ich mich damit nicht so gut auskenne:

Das lässt sich so genau nicht sagen. Jeder, der vor Gott wegrennt ist so wie Jona, aber auch nicht. Auch du könntest so sein, aber so genau lässt sich das nicht sagen. Mit freundlichen Grüßen, schujjo

P.S.:Wenn es dich doll interessiert könntest du mit einem Pastor/Pfarrer oder einer Pastorin sprechen.