Welche Methodik für die Masterarbeit?

1 Antwort

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Hi,

da die Photovoltaikanalge noch nicht existiert halte ich den Begriff Evaluation in diesem Kontext nicht ganz passend. Für mich klingt das was du vorhast nach einer klassischen Machbarkeitsstudie. Dabei handelt es sich nicht wirklich um eine empirische Methode, sondern um ein Instrument aus dem Projektmanagement. Für eine Masterarbeit sollte dies aber kein Problem darstellen. Wobei jegliches Vorgehen natürlich mit den Betreuer*innen abgestimmt sein sollte. ;)

Lg Susan

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite an einer Hochschule (Forschung & Lehre)
Herbert321123 
Fragesteller
 04.01.2023, 23:02

Hi Susan,

erstmal vielen Dank für die Ausführliche Antwort :)

Ich habe nur Angst, dass am Ende gesagt wird: "kein wissenschaftlicher Mehrwert - durchgefallen". Ist jetzt ein wenig peinlich, aber habe extra unter anderem eher was technisch/mathematisches studiert um möglichst wenig Hausarbeiten schreiben zu müssen, weil mir das nicht so liegt. Dementsprechend stehe ich nun da und habe vom wissenschaftlichem Arbeiten wenig Ahnung :-/

Kannte bisher nur folgende gängige Methoden:

Aber keine von denen sehe ich wirklich anwendbar in meinem Fall. Hatte höchstens gedacht, das wäre unter quantitativer Datensammlung mittels einer Literaturrecherche begründbar. Aber du meinst eine Machbarkeitsstudie an zählt auch als "wissenschaftlich Mehrwertsgenerierend"?

Danke nochmal :-)

LG

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susicute  06.01.2023, 09:45
@Herbert321123

Hi,

die Eigenleistung einer wissenschaftlichen Arbeit bezieht sich nicht allein auf die Frage, ob empirisch geforscht wird oder nicht. Natürlich ist die Eigenleistung bei einer eigenen Forschung leichter ersichtlich als bei einer Literaturarbeit. Die Eigenleistung beginnt aber bereits bei der Themenwahl/Eingrenzung und der Formulierung der Fragestellung. Besonders deutlich zeigt sie sich in der kritischen Auseinandersetzung mit den verwendeten Quellen. Eigene Analysen, selbst erstellte Grafiken und natürlich ein gut strukturierter Diskussionsteil fließen in die Bewertung der Eigenleistung ein.

Die Methodik einer wissenschaftlichen Arbeit richtet sich letztendlich immer nach der Fragestellung. Du musst für dich klären welche Daten du benötigst, um deine Fragestellung beantworten zu können. Wenn dir auffällt, dass es Daten gibt, die dir nicht vorliegen, stellt sich die Frage mit welchen Methoden man diese Daten erheben kann.

Da ich mich mit APV-Anlagen nicht auskenne kann ich nicht umfassend beurteilen welche Daten von dir benötigt werden, um eine Empfehlung für oder gegen den Bau auszusprechen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie könnte ich mir aber vorstellen, dass es sinnvoll ist zunächst eine Stakeholdernalyse zu machen und zu identifizieren wer in die Projektplanung einbezogen werden muss. z.B. Naturschutzorganisation, Landwirtschaftsbetrieben, landwirtschaftliche Verbände und Erzeugergemeinschaften, Behörden, evtl. Energiegenossenschaften, mögliche Investoren?

Auch quantitative oder qualitative Befragungen/Interviews wären m.E. nicht abwegig, zumindest dann, wenn du die Akzeptanz der geplanten Anlage(n) aus Sicht einzelner Stakeholder ermitteln willst. Ob das für die Beantwortung deiner Fragestellung notwendig ist musst du entscheiden.

Lg Susan

PS: Da du wenig Erfahrung mit dem wissenschaftlichen Schreiben hast empfehle ich dir die Anschaffung eines entsprechenden Grundlagenwerks. Meinen Studierenden empfehle ich gerne "Wissenschaftlich Schreiben leicht gemacht" von Martin Kornmeier. Gibts fast in jeder Bib und für ein paar Euro auch gebraucht zu kaufen.

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Herbert321123 
Fragesteller
 11.01.2023, 12:02
@susicute

Vielen Dank für die sehr ausführlichen Antworten. Hat mir wirklich sehr geholfen :) Das Buch klingt gut, ich werde mal schauen ob ich das in der Bibliothek finde.

Also vielen, vielen Dank nochmal!

LG

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