Welche Klischees in Büchern mögt ihr, bzw mögt ihr nicht?

4 Antworten

Ich schreibe aktuell selber ein Buch und nutze gerne Klischees. Wobei ich eher Charakterklischees nutze, um mich über bestimmte Persönlichkeiten lustig zu machen.

Es gibt so die Spaßvögel, die Bully, die Loveinteresse...

Es wird aber auch in der Story erklärt, warum das Buch voller Klischees ist. Ich möchte meine Story nicht Spoilern, aber bisher bin ich voll zufrieden damit.

Man muss halt wissen, wie man Klischees in eine Geschichte einbaut, die etwas neues erzählt.

Woher ich das weiß:Hobby
  • Wenn der Autor Information an den Leser bringen will und der Charakter in einer Szene plötzlich dumm wird und lauter fragen über die Welt stellt, in der er schon sein Leben lang lebt. Vor allem scheinen einige Autoren den Leser dann auch noch für Blöd zu halten und lassen den Charakter seine Fragen dann so stellen, als könnte er keine eigenden Schlussfolgerungen ziehen
  • Gestellte Dialoge mit voll mit Floskeln und schlechten Witzen
  • Liebesgeschichten in allen Geschichten: Es ist Okey als Held singel zu sein! Nicht jeder braucht eine Love Interest
  • Charaktere, die auf krampf Tragisch gemacht werden und grundlos plump von allen gemobbt werden. Nur um dann von dem strahlenden Helden gerettet zu werden
  • Das das schlaue Mädchen immer hässlich ist
  • Wenn Bücher lesen ein Charakterzug ist

Auch mit Klischees kann man eine gute Geschichte erzählen...

Mein Favorit ist Pratchett - natürlich müssen es drei Hexen sein. Aber wenn eine plötzlich Königin wird, weil sie sich in den Narren verliebt hat, wird die Suche nach einer Nachfolgerin nicht sehr einfach.

Woher ich das weiß:Hobby – Leseratte von Anfang an (SF+Fantasy)

Klischees sind nur dann gut, wenn sich der Autor ihrer bewußt ist und sie genauso bewußt ironisch bricht oder explosiv in die Luft jagt. Beim Roman "Rattentanz" z. B. wurde das versäumt, der war gestopft voll mit allen Klischees der Sorte "Überlebenskampf nach europaweitem Blackout" die man sich nur vorstellen kann, ich kam beim Lesen aus dem Kopfschütteln nicht raus, wie dämlich sich die Figuren anstellen, da wurde ein Fehler nach dem anderen durchexerziert.

Es gibt ganze Listen typischer Filmklischees für alle möglichen Genres, die für die Bücher genauso gelten: Liste von Filmklischees | Moviepedia Wiki | Fandom z. B. daß man sich als Familie/Gruppe in einem Katastrophenszenario nie voneinander trennen soll, und was machen die Leute wirklich jedesmal, laufen auseinander wie aufgeschreckte Hühner, weil jeder noch dringend irgendwas retten will und die Männer meistens irgendwo den Helden spielen müssen, und dann kreist der Rest der Geschichte meistens darum, was die einzelnen Personen bis zum tränentreibenden Zusammenfinden am Finale so erleben. (Realistisch wäre, daß die meisten von ihnen dabei draufgehen und die anderen nie erfahren was ihnen zugestoßen ist.)

Ganz schlimm sind auch endlose detaillierte Beschreibungen von Umgebungen oder was irgendwann vorher passiert ist, statt das nach und nach ganz nebenbei in Erwähnungen einfließen zu lassen und die Phantasie des Lesers die Hauptarbeit tun zu lassen. Eine gute flüssige Geschichte ist weder Geschichtsbuch noch Landschaftsbeschreibung, erwähnt wird nur das was wirklich nötig ist.