Welche Kamera ist gut zum Filmen für Veranstaltungen?

3 Antworten

Hallo

die grundsätzliche Frage ist wie schnell bewegen sich die Motive durch das Bild, daraus ergibt sich dass dazu brauchbare Sensorformat und daraus die Kameras und die Optiken.

Wenn das Motiv "scenisch" ist, also "Cinestyle", mit langsamen Motivbewegungen und langsamen Zoom/Kamerafahrten kann man mit grossen Sensoren und hohen Rolling Shutter werten arbeiten. Das geht mit billiger DSLM Technik. Ist das Motiv ich sag mal eine Sportart wie Tanzen nimmt man eine Kamera mit Global Shutter. Diese fangen bei 4000€ an (Blackmagig 4K URSA "nackt").

Also bei nur 4000€ Budget muss man einen Kompromiss finden oder man besorgt sich für 1000€ Lichttechnik um 2000€ bei den Optiken und Autodooffocus zu sparen.

Bei 10 Meter Abstand auf 2 Meter grosse Personen braucht man um 12° Vertikal ergibt bei 16/9 Video um 2x3,6 Meter bzw um 22° Horizontal.

Für einen konkreten Vorschlag braucht man die konkret gemessenen Lichtwerte auf den Gesichtern der Hauptmotive, ausser die Gesichter sind nicht das Motiv. Man beachte der Lichtwert eines Kaukasischen Weissen ist fast 4 Lichtwerte höher als bei einem schwarzbraungebrannten Einwohner der Äquatorzonen. Beide haben aber in etwa den selben Weisspunkt im Auge.

Ende 2019 wurden die Movie Licensing Copyright Laws bzw die IFPI Zwangsgebühr für Videotechnik aufgehoben, welche seit denn 1980ern Weltweit beim Zoll auf Speichermedien und Video Kameratechnik abkassiert wurde damit entfällt auch die 30 Minuten Grenze bei "Videofähigen" Kameras. Die meisten DSLM haben aber die 30 Minuten oder die 4GB Grenze aus technischen Gründen bzw viele DSLM mach(t)en auch trotz 30 Minuten Grenze oft nur 8 UHD Minuten Video am Stück und 20 Minuten FHD. Dass findet man oft gut vergraben in den Anleitungen bzw muss man selber austesten.

Schwierig…Das Aufnahmelimit hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern steuerliche Gründe. Wenn eine Kamera mehr als 30 min am Stück aufnehmen kann, dann ist es keine DSLR mehr, sondern eine Videokamera, dass würde den Vertrieb schwieriger und die Importsteuern höher machen.

Allerdings kannst du dir auf z.B. eine Canon 5D die Software Magic Lantern runterladen, die diese Sperre umgeht und einfach die Clips bei 4GB ohne Frameverlust teilt.

Die ist allerdings nicht so gut bei low light.

4.000€ sind eng, wenn du alles neu kaufen willst…

Gebraucht würde ich dir Sony Alphas empfehlen, vielleicht die 7s, die gibts es gebraucht beim Händler um die 500€.

Dazu die Walimex Pro Optiken für E-Mount, die haben zwar keinen Autofokus, aber sind lichtstark und der Look ist, was das Preis-Leistungsverhältnis angeht, extrem gut.

Dann brauchst du definitiv Dauerstrom oder V-Mount, wobei dauerstrom deutlich günstiger wird, aber dich in der Mobilität einschränkt, zusätzlich noch Speicherkarten, bei Veranstaltungen brauchst du halt aber auch guten Ton. Wenn du dich da ans Mischpult hängen kannst, würde ich einen Zoom H4n oder was vergleichbares holen, falls nicht, wird es schwer. Die Atmomikros der Kameras und Richtmikros zum Aufsetzen machen bei 10m Abstand schon nichts mehr geiles…

PS: Wenn du mit Sony arbeitest, brauchst du die Firmware 3.01 oder später, um das 29:59 Zeitlimit nicht zu haben…

Für 2 Kameras und dann noch Objektive wird das ziemlich eng. Für richtig lichtstarke Objektive kannst du schonmal so an die 1000€ abziehen, mal 2. Dann bleibt noch 1000€ pro Kamera. Und dann haste noch keine Stative und sonstigen Kram wie entsprechend große Memorycards und Dummybatterien um die Kamera extern mit Strom zu versorgen.

Da fallen mir jetzt nur ein paar APS-C Kameras ein, die länger als 30 Minuten aufnehmen: Sony Alpha 6100, 6400, ZV-E10, EOS R10 (2 Std.), Nikon Z30 (2 Std.) und Fujifilm X-S20. Mehr dazu hier:

Recording Limits - Camera Database

Soweit ich weiß kann man ebenfalls mit einem externen Aufnahmegerät (Atomos Ninja, um die 600€) mit jeder Kamera die einen HDMI Ausgang bietet unendlich aufnehmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008