Welche Kamera für Produktfotos?

Beispiel - (Fotografie, Canon, fotografieren)

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo

- Was für eine Qualität will/bezahlt der Kunde

- kalkuliere mal welches Budget sich "rechnet"

Wenn man bei einer 650D "Probleme" mit der Farbe hat dann rate ich dazu eine Ausbildung zum Fotografen oder Grafiker zu machen oder sich einen Foto-Assistenten holen der dass kann und für euch einrichtet bzw euch beibringt. (dasauge.de)

Probleme mit der Bildqualität und der Schärfe ist mit dem 18-55 kein Thema die Optik ist auch nicht für denn Produktiveinsatz gedacht genausowenig wie eine 650D

Also erst mal braucht Ihr Mittelfristig eine Canon Semi Pro oder Pro DSLR die mehrere Blitze gleichzeitig messen und steuern kann (Die Amateurkameras können nur 2-3 Blitze steuern wobei einer Master sein muss). Vor allem haben Amateuerkameras keine Mattscheibe also muss man per Live View Scharfstellen aber in LV lösen die denn Blitz nicht aus.

Das wären

40D, 50D, 60D, 70D, 80D, 7D, 7DII, 5D, 5DII, 5DIII, 5DIV, 1D,,, da reicht Gebrauchtkauf

Und dann noch eine vernünftige Makrooptik zb für APS-C (650D)

Canon AFS 60/2.8, Tamron 60/2, Zeiss 50/2 Makro Planar, Canon 50/2.5, Sigma 50/2.8, Sigma 70/2.8, Tokina 35/2.8, Canon 45/2.8 TS

Mein Tipp wäre

- EOS 5D gebr ab 200€

- EE-S oder EE-D Mattscheibe für 5D gebr ab 20€

- EF 50/2.5 gebr ab 150€ (ohne 1:1 Makrokonverter). Alternativ das Sigma 50/2.8 Makro

- Farbtarget in Streifenform ab 50€

- Print Proof fähiger Monitor zb Eizo 240CX ab 750€

- Lightroom ab Version 4, Capture One ab Version 5, RAW Therapie

Ein Hauptvorteil der 5D ist dass der Sensor erst ab Blende 22 in Beugung geht. Man kann also weit abblenden und mit grossen Schärfentiefenfeldern arbeiten. Heisst man kann mit einer Kamera-Einstellung im Sujet Tabeletop oder Repro durcharbeiten (braucht also eigentlich keinen Autofocus oder Mattscheibe). Man kann bei Profi DSLR mehrere ICC Farbprofile anlegen wenn an direkt mit JPEG OoC arbeiten will/muss

Wenn man nicht auf ein Kamerasystem und Workflow festgefahren ist wäre zb einer Sigma SD14 oder SD15 mit einer Makroptik die "optimale" Lösung unterhalb von Mittelformat. Aber die RAW Konvertierung ist Gewöhnungsbedürftig und der Sensor ist "Spröde" und nicht High ISO fähig. Das Gerät ist nur für Profis sinnvoll aber wenn man es mal im Griff hat erzeugt man Bilder mit hohen "Impact". Gerade bei Produktfotografie hat das System viele Fans auch bei den Art Directoren der Werbebranche.

Einfach mal eine Kamera leihen/kaufen und sich an Samt, Cordsamt, Naylon, Seiden Brokat oder auch Alcantara "austoben"

Alternativ sind die Fuji Trans X im Bereich Stoff (Moire) weit vor klassischen Bayer Matrixen und auch noch High ISO fähig. Zudem ist das Fuji 60er Makro zZ die bestauflösende APS-C Optik am Markt (besser als das Zeiss) aber auch die Kombination mit einem gebrauchten Pentax 50/4, Leica R60 oder Nikon 55er ist Praxistauglich.

Wo wir dabei sind eine Fuji S5 Pro mit Nikon F-Mount kann man für 200€ kaufen dazu das Nikkor 40/2.8 oder 60/2.8 Makro. Die Fuji haben eine sehr gute JPEG Engine und die alten SCCD Sensoren sind extrem Farbpräzisse und kann man weit überbelichten bevor die ausfressen

allabout24 
Fragesteller
 12.02.2017, 00:22

Danke für diese tolle ausführliche und hilfreiche Antwort! Vg

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PeterMuller1  24.06.2019, 23:08

Prizipiell hast Du recht und das Objektiv ist ungeeignet. Farbabgleich geht jedoch schon mit einer Graukarte. Erst wenn man selber ausdruckt, müssen Monitor, Drucker und Papier aufeinander abgeglichen sein.

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IXXIac  24.06.2019, 23:50
@PeterMuller1

Hallo

kein Grafiker/Drucker macht dir einen verbindlichen Farbabgleich/Print Proof auf eine 18% Graukarte das geht selbst mit einer ND Graureihe nach Weston/Anselm Adams nicht 100%ig. Bei einem Farbfehldruck ist der einliefernde dann derjenige wo das Thema Schadenersatz landet bei einer Hochlanzprospektproduktion sind das schnell 1000e € da ist eine Farbenreihe oder Farbkasten nach ISO oder FOGRA eine billige Investition die jeder Profi sowieso braucht/hat. Vor allem müssen Profis ja regelmässig Ihre Farbkette prüfen wenn diese Direktdruckaufträge rausgeben oder hausinteren Jobs ohne Grafiker/Drucker abarbeiten. Es gibt Kameras da driften die Farben durch Alterung der Technik ab zb einige Nikon der P Serie werden durch Alterung immer "rotoranger".

Und als Profi muss man die Farbkette schon an der Kamera perfektionieren es macht ja wenig Sinn schon in der Kamera verbogene Farbwerte dann an einem nur 8BIT fähigen Monitor auf einen nur 6 Bit fähigen Drucker hinzubiegen. Die Frage ist nur ob man sich nicht Farbprofile von Rückwärts also passend zur Druckpapier/Farbkombination ausarbeitet/anlegt und dann direct to Print ohne Monitor/Softproof arbeiten kann.

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Bevor du Dir Gedanken über neues Equipment machst, investieren lieber in einen Fotokurs.

Ein besseres Ergebnis bekommst du durch bessere und gezieltere Lichtführung. Ebenso ist es natürlich wichtig, das Produkt optimal zu präsentieren und platzieren.

Das Kitobjektiv ist bestimmt nicht das beste. Hier kannst du mit einer besseren Linse auf jedenfall noch etwas mehr Bildqualität herausholen. Empfehlenswert ist hier bestimmt ein 24-105/4 L.

Ne neue Kamera würde ich erst kaufen, wenn Dir die Auflösung Deiner 650D nicht mehr genügt. Fürs Web reicht die aber allemal. 

Was Du tun solltest: 

1. Besseres Licht. Da fehlt imho jede Knackigkeit, um die Textur rauszukitzeln. Kauf Dir ein Buch zu Licht und Studio.

2. Bessere Linse. Kit-Objektive taugen meist wenig. Wenn Du es ernst meinst schau Dir mal die TS Objektive von Canon an. Ich hab das 90mm, das ist knackscharf. 

Viel Erfolg!

Das Bild ist doch mit Offenblende fotografiert, oder? Blende mal auf f/8 ab, dann hast du das gewünschte Ergebnis.