Welche Hybridisierung haben diese Zentralatome?

JenerDerBleibt  09.04.2024, 17:45

Was würdest du denn sagen?

Benutzer081102 
Fragesteller
 09.04.2024, 18:30

Irgendwie steck ich da. Ich hab keine Ahnung wie man da vorgeht zum bestimmen der Hybridisierung. Weißt du das? Lösungen sind: sp, sp2, sp3, sp2-hypervalent, keine Hybridisierung

JenerDerBleibt  09.04.2024, 18:48

Weißt du was das VSEPR ist und wie das funktioniert?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

VSEPR ist schon mal eine gute Voraussetzung. Also, BeF2 ist relativ simpel, Be hat zwei verfügbare Elektronen, die sind beide in den Be-F Bindungen. Dementsprechend gibt es kein freies Elektronenpaar, das ein zusätzliches Hybridorbital bräuchte. Wir haben also nur 2 Bindungspartner, brauchen also zwei Hybridorbitale, das wäre dann sp. Daraus resultiert dann auch eine lineare Anordnung.

BeF3- funktioniert analog. Das ist letztendlich nichts anderes als ein Molekül aus BeF2 und F-. Da das Be jetzt 3 Bindungspartner hat, braucht es auch 3 Hybridorbitale, also sp2.

Analog BeF4^2-. Vier Bindungspartner, vier Hybridorbitale, sp3.

AsF5. Ab jetzt wirds schwieriger. Denn jetzt haben wir auf einmal mehr Bindungspartner als verfügbare Orbitale. Wie funktioniert das also? Das geht über Mehrzentrenbindungen und das kann man sich nicht so einfach herleiten. 5 Bindungspartner sind gemäß VSEPR in einer trigonalen Bipyramide angeordnet. Jetzt muss man schauen, wie da die möglichen Hybridorbitale passen könnten. Damit kommt man auf sp2, weil die drei sp2 Hybridorbitale in einem planaren Dreieck angeordnet sind. Das verbleibende p-Orbital steht nun nach oben und unten heraus und bindet beide verbleibenden F-Atome (quasi "abwechselnd" über Mesomerie).

Zum IF6+. Hier kann man keine wirkliche Hybridisierung mehr festlegen. In einer oktaedrischen Anordnung (was IF6+ ja hat) ist für die p-Orbitale keine Hybridisierung nötig, da die Orbitale ja von vornherein schon richtig ausgerichtet sind. Das s-Orbital nimmt aber auch an den Bindungen teil, es muss also eine Art Hybridisierung geben. Das ganze löst man über quantenchemische Rechnungen mit Mehrzentrenbindungen, also eine Art Mesomerie bzw. "Hin- und Her-Schwingung" zwischen Hybridisierungen. Das geht alles über die simple Hybridorbitaltheorie hinaus. Genauso wie bei analogen Verbindungen wie SF6 oder auch IF7.

Bildliche Darstellungen zu den Beschreibungen, siehe hier. Schau auch unbedingt die hypervalenzen Verbindungen an, das machts vielleicht deutlicher.


Benutzer081102 
Fragesteller
 09.04.2024, 21:10

Vielen, vielen Dank!

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