Welche Funktion hat bei diesem chinesischen regelbaren Dual-Spannungs-Netzteil-Modul mit LM317 und LM337 der normalerweise nicht benötigte Dual-OP LF353?
Vergleichbare Dual-Netzteil-Module mit LM317 und LM337, einstellbar von Plus/Minus 1,5 bis 37V, benötigen den auf diesem Board verbauten Dual-OP LF353 nicht. Welche Funktion könnte er haben?
5 Antworten
Ich nehme an es handelt sich um eine Schaltung die ähnlich wie diese ist:
So ganz schlau werde ich daraus nicht, denn es würde prinzipiell auch ohne dem OPV funktionieren. Die Spannung wird mittels Trimm-Poti R4 (bzw. R5) eingestellt. Am Ausgang des OPVs liegen im stationären Fall natürlich 0V. Ledigleich der Einschaltvorgang ist verzögert, sodass am Ausgang die endgültige Spannung erst nach etwa. 1sec voll anliegt. Diese Einschaltverzögerung verhindert starke Lastsprünge (was ja nie gut ist). Verantwortlich dafür ist das Zeitglied C17 und R10.
Die LTSpice Simulation zeigt dieses Verhalten:
Wofür C16 dient, ist mir nicht 100% klar, es könnte sich aber um ein Filter zur Unterdrückung eines allfälligen Ripples sein, was u.U. auch zu besserer Stabilität im Regelkreis führt. Im Datenblatt wird der 10uF jedenfalls wärmstens empfohlen:
In der Simultion zeigt sich dieses Unterdrückungsverhalten mit und ohne Cadj ebenfalls.
wenn Du weißt was es wirklich mit den OPVs auf sich hat, würde ich es auch gerne wissen.
Die Schwingneigung wird im Frequenzgang eher durch C22 kompensiert, nicht durch die dicken Brummer.
Ist fast schon logisch. ;-)
Der dient für jeden Kanal als feinen Spannungsregler, Regelreferenz für die LM317 und LM337. Sinngemäß hat ja jeder Verstärker in diesem OP zwei Eingänge, wovon einer jeweils als Sollwert, der andere als Istwert dient. Der Rest sollte logisch sein.
LM jeweils sinngemäß die Grobregler, die OP dienen der Feinregulierung.
ich habe gerade selbst eine Antwort geschrieben, die aber an dich gerichtet ist anstelle eines Kommentars, denn ich kenne keinen anderen Weg, wieder ein Bild zu posten. Ich gebe dir recht mit
Ist fast schon logisch. ;-)
mit der Betonung auf fast... und fast getroffen ist eben auch (knapp) vorbei...
Für mich ist die Verwendung dieses Dual-OPs an dieser Stelle nicht logisch, denn alles was du in deiner Antwort anführst, machen die LM317/337 auch ohne diese OPs.
Ich habe diesen Bausatz zuhause. Der LF353 OpAmp Servo ist dazu da, um eine perfekte symmetrische Spannung (automatische Ausgangsspannung symmetrierung) der LF zu regeln. Das heißt man musst schon beide, nämlich positiv und negativ Ausgang, als ganzes betrachten.
Das lässt sich mit den Potis nicht immer genau einstellen das beide Ausgänge 100% symmetrisch laufen. Da kommt der LF353 zum einsatz.
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Wie beurteilst du den Bausatz? Der Preis ist ja sehr günstig, aber ich habe bei Bestellungen in Hongkong oder in V.-Rep.-China immer die Befürchtung, die Ware nicht zu erhalten, eventuell keine gute Verarbeitungsqualität und unbrauchbare technische Unterlagen.
Wie ist deine Bewertung des Bausatzes? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.,
Hallo dalko, vielen Dank.
Ich bin immer auf der suche nach DIY Projekte insbesondere in meinem Fall im Audio Bereich. Also ich bestelle Teile auch aus China über eBay und alibaba und zahle mit Paypal. Nie erlebt das ein Artikel nicht angekommen ist. Wenn dann eher mit extrem langer Wartezeit. Aber das kalkuliere ich mit ein.
Daher kann ich dich beruhigen. Es gibt z.b. eBay Shops mit Artikel für DIY Projekte die eine dermaßen hohe Qualität aufweisen die du so nicht bekommst.
Ich habe vor kurzer Zeit diese Platine im Hifi-Forum gezeigt komplett von mir aufgebaut. Ich bin absolut begeistert.
Frage eines sehr visierten Users aus dem Hifi-Forum:
Hast du dieser Spannungsregler selber gemacht oder fertiger Bausatz gekauft? O.g. Regler ist ziemlich ordentlich gemacht.
Hoffe ich konnte Dir weiterhelfen,
LG Philipp
@Philipp
super, ich habe bisher solche Bausätze oder fertige Module nur dann gekauft, wenn als Artikelstandort eine Stadt in Deutschland oder auch innerhalb der EU angegeben wurde und die angegeben Lieferzeit maximal eine Woche betragen hat.
Meine Erfahrungen decken sich mit deinen, Verarbeitungsqualität fast immer sehr gut, Funktion ebenfalls und zudem unschlagbar günstig.
Liefertermine wurden immer eingehalten, Dokumentation...wer sich mit Elektronik sehr gut auskennt, kommt eigentlich immer mit dem Schaltplan klar und spricht in der Regel Englisch, denn Datenblätter sind fast immer nur in Englisch, die Anleitungen in Deutsch sind aber immer katastrophal.
Du hast wahrscheinlich auch schon mal die Anschaffungskosten des verbauten Materials, wenn du es hier kaufen würdest, kalkuliert... bereits bei weniger als der Hälfte des Materials überschreitet man den Kaufpreis der Bausätze, und die Audio-Technik, auch bei fertigen Modulen oder auch fertigen Geräten ist auf einem wirklich hohen und auch modernen Niveau.
Nochmals vielen Dank und viel Spaß mit Audio-DIY-Projekten...solange man noch funktionierende Ohren hat, spricht nichts dagegen, sie auch zu benutzen ;-)
Meine aktuellen Audio-Projekte sind
- messen mit ARTA
- digitales Lautsprecher-Management DSP mit ICs von Analog Devices
- Brutefir
- in diversen älteren, hochwertigen LS-Konstruktionen die analoge Frequenzweichen zu ersetzen durch aktive Ansteuerung mit digitaler Weiche und den klanglichen Unterschied zu hören und zu messen
Und genau da will ich diese preiswerte Elektronik aus China konsequent einsetzen und sehen, was damit möglich ist.
Grüße, Dalko
Er ist jeweils in einem Hilfskreis zum Einstellen der Spannung über das Trimmpoti.
Danke für deine Antwort.
Wird dadurch das eigentlich gute Regelverhalten der LM317/337 verbessert oder wird die Einstellung der Ausgangsspannung präziser oder stabiler?
@realistir
normalerweise sehen die angebotenen Module wie in diesem Schaltplan aus...und eigentlich logisch, zur Funktion des Dual-Netzteils ist der OP nicht nötig.
Der dient für jeden Kanal als feinen Spannungsregler, Regelreferenz für die LM317 und LM337
Regelreferenz ist Bestandteil der LM317/337 und wird extern nicht benötigt...eigentlich logisch;-)
LM jeweils sinngemäß die Grobregler, die OP dienen der Feinregulierung
Die beiden Potis R2 und R3 bilden mit R1 und R4 einen veränderbaren Spannungsteiler und ergeben mit der integrierten Spannungsreferenz die Spannung, die die gewünschte Ausgangsspannung einstellen soll.
Wozu dann der OP, der doch eigentlich nicht benötigt wird?
Ich vermisse hier die Logik...und deine verstehe ich nicht so ganz.
Könnten die beiden OPs eine Art Filter sein, und die rückgeführte Regelspannung "sauber" zu machen, also eventuell vorhandene Restwelligkeit, Noise... zu entfernen?
Vielen Dank für deine Mühe. Ich stimme deinen Erklärungen und Vermutungen vollkommen zu. Ich hatte mehrere Stunden nach einem Schaltplan gesucht, der einen zusätzlichen OP zur Standardtbeschaltung des LM317/337 zeigt und konnte nichts finden. Dafür schon mal meinen Respekt, denn normalerweise bin ich im recherchieren gut.
Der Schaltplan zeigt wie von dir beschriebenen dieses Zeitglied C17/R10, das die Ausgangsspannung etwas verzögert aufbauen lässt, und das Datenblatt erklärt die Ripple-Unterdrückung mit C-ADJ, also C16 und auch eine Verbesserung der Last-Regulierung. ein weiterer Grund, diesen Aufwand zu treiben, könnte darin liegen, eine manchmal vorhandene Schwingneigung zuverlässig zu unterdrücken, ohne das Regelverhalten träge zu machen.
Ich werde diese Module bestellen und gründlich testen und dann eine Rückmeldung geben, nochmals herzlichen Dank für deine Hilfe.
Grüße, Dalko