Welche erzieherischen Maßnahmen Eurer Erziehungsberechtigten zweifelt Ihr heute an?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin selber jetzt Mutter von zwei Zwergen 6 + 4 Jahren und habe mir anfangs gedacht, dass ich ein paar Dinge anders machen würde, als ich sie erlebt habe.

Jetzt erwische ich mich aber dabei, dass ich es quasi genauso handhabe, wie ich selber erzogen wurde - dabei geht es aber nicht darum, dass ich geschlagen wurde oder schlecht behandelt wurde. Nein es geht eher um Konsequenz und feste Regeln.

Sie bilden auch hier jetzt bei uns die Leitlinien, die Leitplanken, an denen sich meine (unsere) Kinder entlang bewegen, sich orientieren können.

Ich glaube auch, dass man in der Erziehung grundsätzlich nichts verkehrt machen kann, wenn man es aus Liebe und zum Wohlergehen der Kinder macht. Sicher wird man später einmal feststellen, dass die eine oder andere Entscheidung zu dem Zeitpunkt nicht optimal war, aber solange sie im guter Absicht geschieht und nicht aus Bequemlichkeit (die Kinder z.B. mit Spielzeug und Geld überschütten, weil man keine Zeit oder Lust hat etc.), dann wird man seinen Kindern immer das richtige angedeihen lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

JaNa240495  04.10.2023, 16:08

@Dultus - Danke für die Hilfreichste Antwort!

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Meine Mutter hat mich und meinen Bruder alleine großgezogen und das mit äußerst spärlichen Mitteln. Dabei hat sie sicher irgendwas verkehrt gemacht, dass irgendein Experte kritisieren würde. Aber auf solche Experten kann man getrost pfeifen. Sie hat alles gegeben und nichts für sich behalten, und uns ganz viel Liebe und Fürsorge geschenkt. Sie war wirklich ein toller Mensch. Mit 62 hatte sie dann einen sehr schweren Schlaganfall, hat noch 4 Jahre schwerstbehindert gelebt und ist dann gestorben, weil weder die Pflegekräfte noch die behandelten Ärzte erkannt haben, dass sie eine Hirnblutung hatte


Dultus, UserMod Light  
Fragesteller
 20.09.2023, 10:24

Mein Beileid.

Von Experten spreche ich aber auch gar nicht, sondern von der eigenen Sicht der Dinge. :-)

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AlexSchweitzer  20.09.2023, 10:26
@Dultus, UserMod Light

Das ist schon fast 10 Jahre her. Ich weiß nicht, was sie verkehrt gemacht haben könnte. Aus meiner Sicht nichts. Aber sicher würden es andere anders beurteilen.

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In meiner Generation wurden Kinder nicht so in Watte gepackt wie heute.

Ich habe Fahrradfahren gelernt, in dem mich meine älteren Geschwister auf dem Schulhof auf ein Fahrrad gesetzt und angeschubst haben.

Genauso habe ich Schwimmen gelernt, ich wurde einfach ins Wasser geworfen. So war das damals und es hat funktioniert.

Ich fand das damals nicht so toll, aber ich habe sehr schnell gelernt.

Die allerschlimmste Strafe war für mich Hausarrest. Das war aber auch das letzte Mittel, wenn ich über die Stränge geschlagen hatte. Meistens musste ich Texte abschreiben. So habe ich gleichzeitig schreiben und mich auszudrücken gelernt, was ich im Nachhinein sehr gut finde und mir auch im Leben weitergeholfen hat.

Alles in allem bin ich in einer sehr harmonischen Familie aufgewachsen, in der es sehr viel Nestwärme gab.


Dultus, UserMod Light  
Fragesteller
 20.09.2023, 10:18
In meiner Generation wurden Kinder nicht so in Watte gepackt wie heute.

Siehst du das generell als Nachteil?

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Dultus, UserMod Light  
Fragesteller
 20.09.2023, 10:56
@morgenroete2021

Warum das?

Also ich bin auch kein Fan davon, wenn ein Kind jemandem auf der Nase herumtanzt und die Mutter nur sagt "Ach Kevin, bitte lass das" - aber bei anderen Dingen denke ich persönlich zumindest, dass es von Vorteil ist, dass das Kind eher lernt, was es falsch macht, als dass es nur vor der Bestrafung angst hat.

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morgenroete2021  20.09.2023, 11:18
@Dultus, UserMod Light

Ich sagte: Absolut. Die Frage war: Siehst du das generell als Nachteil?

Natürlich ist es ein Nachteil, wenn Kinder in Watte gepackt werden.

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Munga01  20.09.2023, 14:32
@Dultus, UserMod Light

Ja, ich sehe das als großen Nachteil. Kinder müssen sich ausprobieren und ihre eigenen Fehler machen. Daraus lernen sie.

Werden sie immer in Watte gepackt und alles von ihnen ferngehalten, dann werden sie verweichlichte und unselbstständige Erwachsene, die sich nichts zutrauen.

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Wenn ich meinen Eltern etwas vorwerfen kann, dann ist das eine Sache, die sie auch nicht besser wussten: es war die absolut verklemmte Erziehung in Bezug auf Sexualität. Das war bei uns zuhause ein absolutes Tabu und unterlag den moralischen Regeln der katholischen Kirche der Sechzigerjahre - war also sündig.

- Solange am Tisch sitzen bis ich aufgegessen habe

- unter Druck setzen um schulische Bestleistunge zu erzwingen

- sich niemals beim Kind entschuldigen, auch wenn man im Unrecht war

- nicht im Haushalt/Küche einbezogen werden, weil man Dreck machen könnte.

- Kontrolle, zB. im Tagebuch lesen

- "Wenn du weinen musst, geh in dein Zimmer"

- sich niemals vor dem Kind streiten, niemals Gefühle zeigen

- Lob nur vor Anderen um mit Kind zu prahlen.

Vermutlich lässt sich die Liste noch weiter führen...


Kabeltante1266  20.09.2023, 11:03

Deckt sich mit meiner Erziehung :-(

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