Welche Bücher haben eure Sichtweise komplett verändert?

18 Antworten

Eines der beeindruckensten und wichtigsten Bücher, die ich in diese Richtung jemals gelesen habe, war "Power - die 48 Gesetze der Macht" von Robert Greene.

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_48_Gesetze_der_Macht

Es gibt davon inzwischen im Deutschen eine sogenannte "Kompaktausgabe", von der ich eher abraten würde, da sie gekürzt ist.

Entweder solltest du in einem Antiquariat die deutsche (ungekürzte) Originalausgabe suchen oder das englische Original nehmen, z.B. hier:

"Machtspiele" finden bewusst oder unbewusst, moralisch einwandfrei oder verwerflich, vom Kleinkind bis zum Staatslenker statt. Nach der Lektüre dieses Buches kennt man praktisch alle Mechanismen dieser Machtspiele und kann dies dazu nutzen, um zum einen nicht Opfer der verwerflichen Methoden zu werden, weil man sie von Anfang an durchschaut oder man kann mit den "guten " Methoden selber seine Stellung innerhalb der Gesellschaft, im Privat- oder Berufsleben finden, ohne sich dabei die "Hände schmutzig" zu machen.

99minerva 
Fragesteller
 29.12.2021, 12:50

Erstmal vielen Dank für diese ausführliche Antwort.

Beim recherchieren im Internet hatte ich diesen Titel kurz tatsächlich vor Augen, daher hatte ich Robert Greene in meine Liste hinzugefügt. Ihr Beitrag hat das Interesse nun verstärkt - ich werde es mir nun zulegen.

Ich hätte nun auch eine Frage. Haben sie auch die anderen Bücher von ihm gelesen ? In Deutschland wurde „Die 24 Gesetze der Verführung“ von Greene gebannt. Haben sie das Buch gelesen? Mich würde es interessieren, ob das Buch wirklich so schlimm ist.

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Hamburger02  29.12.2021, 14:52
@99minerva
Haben sie auch die anderen Bücher von ihm gelesen ?

Nein. Das steht aber noch auf meiner To-do-Liste.

In Deutschland wurde „Die 24 Gesetze der Verführung“ von Greene gebannt.

Ehrlich? Wusste ich gar nicht...und von wem? Bei Amazon ist es jedenfalls erhältlich.

Mich würde es interessieren, ob das Buch wirklich so schlimm ist.

Das ist vermutlich zweischneidig wie auch die Gesetze der Macht. Zum einen kann man da ziemlich amoralische "Tricks" lernen, auf der anderen Seite lernt man aber auch, solche Tricks zu erkennnen und nicht drauf reinzufallen.

Nur nebenbei: wenn man die amoralischen Tricks, ich sage mal krass die diversen hinterhältigen Machtspielchen vieler Leute erkennt und ihnen nicht offen entgegentritt (sodass sie ihre Taktik ändern können), sondern sie einfach nur ins Leere laufen lässt, führt das nicht selten dazu, dass man sich bei diesen Leuten extrem unbeliebt macht und sich eventuell sogar Feinde schafft. Aber auch da gilt: lieber ein offener Feind als ein getarnter Freund.

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Carl Rogers - On Becoming A Person.

Ist aber eigentlich eher interessant für Leute, die an Psychotherapie interessiert sind (so wie ich es war).

Das Buch hat mir geholfen, wahrhaftige und authentische Kommunikation zu schätzen. Es hat mir geholfen, zu mir selbst zu stehen. Ich habe mich selbst dadurch ziemlich verändert

Es hat mir ein Modell von Psychotherapie gegeben, mit dem ich mich als angehender Therapeut verbunden fühle.

Doe Ideen sind aber weit davon entfernt, perfekt zu sein. Es ist jetzt auch nicht so, dass ich die Philosophie von Rogers zu 100% verkörpere, aber es hat mir ein paar sehr gute Anstöße gegeben.

Hallo 99minerva🙂,

Ich habe mir einmal in einer kleinen Trödel-Buchhandlung das Buch "Das Café am Rande der Welt" gekauft, da ein Sticker drauf klebte "Spiegel Bestseller Platz 1". Ich nahm an "dann MUSS es ja gut sein!"

Das Buch war der reinste Müll...ich fand es überhaupt nicht gut, es hat sich gelesen, als hätte es ein Kleinkind geschrieben und die Message dahinter war auch nur so naja...

Jedenfalls ignoriere ich jetzt diesen Sticker, denn der sagt eigentlich gar nichts aus🤣 naja nur wie oft es verkauft wurde.

Ein Buch muss einem halt selbst gefallen...

Liebe Grüße 😊

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Uni: Empirische Sprachwissenschaften, Philosophie

Kein Buch hat meine Sichtweise komplett geändert. Für meine Begriffe wirken Bücher eher wie kleine Anstöße in bestimmte Richtungen. Das ist schon viel.

Solche Anstöße kamen in meiner Jugend von historischen Romanen, von Jens' Nacherzählung der Ilias und der Odyssee, von Karl May, später von Franz Kafkas Büchern (Prozess, Schloss, Kurzgeschichten), von Peter Weiss' Ermittlung, von Bert Brechts Dramen. Noch später waren es z. B. Texte von Schopenhauer und Nietzsche.