Welche Alternative(n) zur klassischen Gasheizung meint die Regierung?

7 Antworten

Das ältere Eigenheim ist doch bestimmt schon 50 Jahre oder älter und ist längst abbezahlt oder hast Du es geerbt?

Meiner Meinung nach kommt eine Wärmepumpe nur dann in Frage, wenn Du den Energiebedarf drastisch senken kannst. Das bedeutet, komplette Dämmung der Fassade, Dach + ggf. Kellerdecke von unten. Austausch von schlecht gedämmten Bauelementen, wie Haustür und Fenster. Rollladenkästen zu schäumen und neue Fenster mit Außenrollladenkästen einbauen. Falls man auf diese Weise das Haus nahezu luftdicht gemacht hat, muss man noch für den regelmäßigen Luftaustausch sorgen, also ggf. eine Zwangsbelüftung.

Wenn das alles dann auf modernem Standard ist, musst Du nicht auf Fußbodenheizung umstellen, sondern kannst auch mit Niedertemperaturheizkörper oder wo es sich sinnvoll machen lässt, mit Wandheizung gut zurecht kommen. Ob die Wärme vom Boden abstrahlt oder von der Wand ist in einem gut gedämmten Haus einerlei.

Aber man erkennt daran schon, dass es eine Riesen-Investition wird und da kommt es wieder auf zwei Faktoren an:

  1. Wie alt ist das Haus und lohnt sich eine solche Investition überhaupt noch?
  2. Wie alt ist man selbst und bekommt man überhaupt noch die nötigen Kredite dafür?

Ölheizung kann man komplett vergessen.

Pelletsheizung wäre denkbar, aber man braucht Lagerraum, jede Menge Technik, den Kamin dafür und bei einem schlecht gedämmten Haus zahlt man dann nicht nur für die Technik einen Haufen Geld, sondern hat dann weiterhin einen irrsinnigen Verbrauch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.

Hallo Zalla55

Die Alternativen sind Wärmepumpen im klassischen Sinn welche an das vorhandene Heizungssystem integriert werden oder Klimageräte .
Wobei letztere ganz klar mein Favorit sind weil die auch im Altbau effizienter arbeiten.

Zudem ist auch kein Leitungssystem erforderlich wenn noch keine Heizung vorhanden ist, bzw. keine Flächenheizung, wie Fußboden- oder Wandheizung.

Man bekommt für Klimageräte auch 35% Förderung.

https://www.breeze24.com/bafa-foerderung-fuer-klimaanlagen

Ich bin der Meinung dass diese Klimageräte absolut auf dem Vormarsch sind, auch in Betracht der Klimaerwärmung.

Klimageräte haben auch den Vorteil dass ich die alte Heizungsanlage so belassen kann wie sie ist, sofern sie natürlich noch funktioniert und dann einfach eine zweite Möglichkeit habe zum heizen oder kühlen.

Die Investitionskosten sind auch relativ günstig, verglichen mit anderen Systemen.

Dann kommen natürlich die herkömmlichen Alternativen in Betracht, wie Pelletheizung, Holzvergaserkessel, Holzhackschnitzelheizung oder auch ein Kaminofen mit Wassertasche zur Heizungsunterstützung sowie thermische Solaranlagen zur Heizungsunterstützung.

Wenn du noch fragen hast kannst du dich gerne an mich wenden.

Gruß Markus

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Schon vor ein paar Jahren habe ich gehört, das man demnächst keine Ölheizungen mehr einbauen darf. Und da habe ich mich auch gefragt, was man denn stattdessen einbauen soll. Es gibt auch Gegenden, wo es gar keinen Gasanschluß gibt.

Jetzt sollen auch Gasheizungen verboten werden. Aber was stattdessen kommen soll, wird nicht gesagt. Aber das Gesetz wir nicht so schnell kommen. Man kann nicht ganz Deutschland mit Holz heizen, soviel Holz gibt es nicht. Kohle will man ja erst recht nicht. Wärmepumpe ist manchmal schwierig, oder unmöglich. Aber es wird auch gar nicht möglich sein soviele Wärmepumpen zu bauen. Da müssen erst einmal die Fabriken gebaut werden, die die Wärmepumpen herstellen sollen. Und die Nachfrage nach Wärmepumpen wird dann auch in anderen Ländern steigen.

Das muß einfach eine Kombinationaus verschiedenen Maßnahmen sei. Wärmedämmung, sparsamer Verbrauch, in manchen Fällen auch die Wärmepumpe, usw.

Bei den heutigen Preisen werden die Menschen auch sparsam und erfinderisch. Aber manche trifft es mehr, andere weniger.

Ich bin schon seit jahrzehnten aus Umweltschutzgründen der Meinung, das Energie viel teurer sein sollte (Steuern). Man könnte den Menschen das Geld ja zurückgeben, indem z.B. bei allen anderen Produkten die Mehrwertsteuer gesenkt wird. Aber leider geht so etwas auch nur europaweit, oder sogar weltweit. Sonst kommen alle energieintensiven Produkte aus anderen Ländern, und es ist nichts erreicht.

In einer anderen Antwort steht schon: Wärmedämmung. Manchmal ist das schwierig, oder sehr teuer. Es gibt aber auch viele alte Häuser, wo man etwas machen könnte. Sehr effektiv ist das ausschäumen der Hohlschicht der Wände. Das gibt es überwiegend in Nordwest-Deutschland. Kann man auch unter den Dachziegeln machen. Außerdem alles was man in eigenarbeit machen kann. Dachboden dämmen, Kellerdecke dämmen, auch die Innendämmung der Außenwände. Schon 2cm Styropor bringen eine Menge. Allerdings muß man dann anschließend neu tapezieren. Ich habe vor ein paar Jahren einen dicken Vorhang vor die Haustür gemacht. Auch das kostet nicht viel

Infrarotheitzung (Diese Heizungen die man auch als Bild tarnen kann) und eleltrische Radiatoren sind zb eine gute Alternative.

Die Infrarotheitzung heizt mit Wärmestrahlen alles in ihrer Reichweite auf anstatt die Luft zu erwärmen, wir haben eine solche Heizung als Ersatz für unseren Holzofen installiert und den meisten fällt nicht auf dass es die Infrarotheitzung ist die den Raum so gemütlich warm gemacht hat und nicht der Holzofen. Radiatoren heitzen sich selbst auf und geben die Wärme langsam an die Umgebung ab.

Diese hier schauen auch gut aus:

https://www.thermotec.ag/shop/elektroheizungen/94/aeroflow-elektroheizung

satpeter  15.08.2022, 07:43

Magsein.das sind teuere Stromfresser.Wämepumpe mit 500watt sind effektiver und kühlen im Sommer und entfeuchten ausserdem wenn man will.

0
Solenostemon  15.08.2022, 11:19
@satpeter

Dafür muß man aber auch keine 20.000-35.000€ auf den Tisch legen für 6 Räume sondern nur 3.000-4.000€, da kannst du dir ja mal die Mühe machen wie lange man diese Heitzungen laufen lassen muss bis die Wärmepumpe insgesamt günstiger ist und zudem entfallen Wartungskosten und Verschleißteile, dass muss man auch berücksichtigen.

0

Eine Photovoltaikanlage aufs Dach und ne Heizung die mit Strom läuft.

Wir hatten letztes Jahr im Oktober das Vergnügen mit der Entscheidung, welcher Ersatz für unsere Gasheizung ins Haus kommt.

Wärmepumpe fiel aus den gleichen Gründen aus.

Für ne Pelletsheizung fehlt zudem der Schornstein.

Es wurde wieder eine Gastherme (freuen uns jetzt total darüber...)

Wir investieren jetzt in eine kleine Photovoltaik zur eigennutzung und schauen jetzt ob sich zumindest die Warmwasserbereitung auf Stein umrüsten lässt.

Schornstein und Kamin fällt weg weil die Auflagen (und somit die Kosten) seit Januar utopisch sind und er das gleiche kostet, wie unsere komplette Heizanlage. und selbst mit Schornstein hatten wir noch keinen Kamin bzw Ofen und auch kein Warmwasser

Zalla55 
Fragesteller
 14.07.2022, 12:17

Bin nicht sicher, ob eine PV auf dem (ziemlich kleinen) Dach ausreichend Strom im Winter erzeugt, um eine Gastherme wirksam zu unterstützen oder gar zu ersetzen. Für Warmwasser mag das noch hinhauen, aber da die meiste Energie für Heizwärme drauf geht, ist das eh nur ein mickriger Ersatz.

0
kugel  14.07.2022, 12:30
@Zalla55

Hier mal ein paar Infos

Selbst eine kleine Anlage bringt dir unterm Strich eine ordentliche Ersparnis. Die kleinen Anlagen sind sehr schnell sehr rentabel weil die Anschaffung jetzt noch bezahlbar ist.

Das, was du dir im Sommer durch die Anlage einsparst bzw deinen strom eben für lau bekommst kannst du im Winter verheizen. Natürlich wirft eine PV Anlage auch im Winter ordentlich Strom in die Leitung.

Wir sind mit unseren zwischenzeitlich 4 Paneelen auf dem Dach vollkommen glücklich und bereuen die Entscheidung nicht.

Hier ein paar Rechenbeispiele und Infos

https://www.wegatech.de/ratgeber/photovoltaik/grundlagen/kwp-kwh/

1
BerndBauer3  14.07.2022, 15:57
@Zalla55

Bei einer Photovoltaikanlage ist entscheidend, das man möglichst viel vom Strom selbst verbraucht, weil dadurch die Stromrechnung sinkt. Für den Strom den man einspeist, bekommt man sehr wenig, etwa 5 cent glaube ich. Und das ist das Problem. Dreiviertel des Jahres scheint keine Sonne. Im Sommer, wenn sie scheint, braucht man keine Heizung.

Im Sommer für Warmwasser wäre das noch möglich. Oder für eine Klimaanlage zum kühlen. Aber im Winter ist das unmöglich. Da müßte die PV Anlage 10 mal so groß wie dein Dach sein. Und außerdem noch riesige Speicher, für die Tage, wo keine Sonne scheint.

Auch volkswirtschaftlich, oder um CO2 zu sparen sind zu viele PV Anlagen irgendwann nicht mehr sinnvoll. 20% des Jahres kann man ganz Deutschland damit versorgen, zusätzliche Anlagen müßten sogar abgeschaltet werden. 60% des Jahres bringen sie gar keinen Strom. Dann müssen alle Kraftwerke wieder auf volle Leistung.

1
Zalla55 
Fragesteller
 14.07.2022, 16:00
@BerndBauer3

War auch meine Überlegung. Ohne großen Stromspeicher macht das weniger Sinn. Bei einem Plug-In-Wagen vorm Haus wäre das wieder eine andere Überlegung wert.

0
BerndBauer3  14.07.2022, 17:05
@Zalla55

Eine Überlegung wert vielleicht. Kann ich auf Anhieb nicht beurteilen.

Ein reines Elektro-Auto braucht bei 15.000 km im Jahr geschätzt 2.000kWh. Aber das Problem, das es im Sommer zu viel und im Winter zu wenig Strom gibt, gibt es dann auch noch.

0
kugel  14.07.2022, 17:43
@Zalla55

Egal welche Energie du unterm Strich nützt: Gas, Heizöl, Pellets oder Strom: diese sind durch die Bank kostenpflichtig.

Sonnenenergie hast du das ganze Jahr und kannst diese komplett umsonst (PV-Anlage) mal wrggerechnet nutzen.

Wenn du deinen Lebenswandel am Energieverbrauch entsprechend anpasst (nachts läuft auch eine Gasheizung nur auf minimal) spart man sich hier ordentlich

0