weibliche, männliche und klingende Kadenz

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Das ist ganz, ganz simpel:

Zunächst:
klingend ist dasselbe wie weiblich
männlich heißt auch stumpf
Man spricht also entweder von "weiblichen" und "männlichen" Kadenzen
oder von "klingenden" und "stumpfen".

Die Kadenz betrifft den Schluss eines Verses:

  • Ist die letzte Silbe unbetont, ist die Kadenz weiblich / klingend.

    • Der Mond ist aufgegangen,
      Die goldnen Sternlein prangen
  • Ist die letzte Silbe betont, ist die Kadenz männlich / stumpf

    • Am Himmel hell und klar

Als dritte Möglichkeit gibt es (selten) die "gleitende" oder "reiche" Kadenz,
bei der 2 unbetonte Silben das Versende bilden:

Das Ende von Faust II hat alle drei Kadenzen:

Alle Vergängliche
ist nur ein Gleichnis
Das Unzulängliche
Hier wird's Ereignis;
Das Unbeschreibliche,
hier ist's getan;
Das Ewig-Weibliche
Zieht uns hinan.

Zeilen 1,3,5 und 7: gleitend / reich
Zeilen 2 und 4 weiblich / klingend
Zeilen 6 und 8: männlich / stumpf

Melliiiiiii7 
Fragesteller
 19.03.2014, 14:09

Dankeschön:)

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Hi.
Die Erklärungen und Beispiele bei Wiki finde ich sonnenklar.
Was genau daran verstehst du nicht?

Gruß, earnest