Was will der Autor Max Frisch mit seinem Roman "Homo Faber" ausdrücken?

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Neben autobiografischen Elementen verarbeitete Max Frisch in Homo faber zentrale Kernthemen seines Werks: den Konflikt zwischen persönlicher Identität und sozialer Rolle, die Bestimmung des Daseins durch Zufall oder Schicksal, den Gegensatz von Technik zu Natur und Mythos, die misslungene Beziehung zwischen den Geschlechtern und das verfehlte Leben.

zitat (link, s.u.)

Inhalt

Der schweizerische Ingenieur Walter Faber, wird als "Home Faber" bezeichnet. Faber hat das fünfzigste Lebensjahr bereits überschritten, und hat ein sehr rational orientiertes Weltbild. Es ist technisch ausgelegt und er glaubt nicht an Zufall oder Tod. Diese Einstellung wird durch seinen Flugzeugabsturz in Mexiko und durch den Suizid seines Freundes in Guatemala vorerst nicht erschüttert. Auf einer Schiffsreise verliebt sich ein junges Mädchen in ihn, welches sich später als seine eigene Tochter herausstellt. Sabeth, wie er sie nennt, stirbt in Folge eines Sturzes auf den Kopf, der durch einen Schlangenbiß hervorgerufen wird. Im Krankenhaus trifft Faber seine frühere Jugendliebe, Hanna wieder. Es stellt sich heraus, dass sie ihm verschwiegen hat, dass Sabeth seine Tochter ist. Erst da wird sein rationales Weltbild zerstört, und er sieht auch den Tod ein. Das Buch endet in einem Krankenhaus, wo sich Faber befindet, um heraus zu finden ob er Magenkrebs hat oder nicht. Er ist fest davon überzeugt, aber Max Frisch lässt das Ende offen.

Interpretationshypothese

Home Faber ist anfangs ein rationaler Menschen, der glaubt alles basiere auf Wissenschaft. Das Leben sei vollkommen erklärbar und nichts entstehe aus dem Zufall. Genau diese Einstellung Fabers ändert sich im Laufe des Buches, hervorgerufen durch mehrere Ereignisse. Der Ingenieur sieht dies auch am Ende des Buches ein, und nimmt Zufall und Tod in seine Welt auf. Er scheint Schuld zu empfinden, einen Teil seines Leben verpasst zu haben, und das Leben Hannas zerstört zu haben.

http://www.schultreff.de/referate/deutsch/r0268t00.htm

Gutes gelingen!

LG.

Faber ist ein technikbegeisterter älterer Mann, der nicht an Schicksal oder Wunder glaubt. Für ihn gibt es nur Zahlen und Wahrscheinlichkeiten, nach denen er sein Leben ausrichtet. Trotzdem würde ich Faber nicht als Autisten bezeichnen, sondern viel mehr als jemanden der eine Art Persönlichkeitsschwäche hat und vieles nicht wahrhaben möchte, wie seine Schuld an der Trennung von Hanna. Eindeutige Pläne mit Frauen scheint Faber nicht zu haben, er schenkt ihnen generell nur wenig Aufmerksamkeit. Er beschreibt sich selbst als eine sehr pedantische Person. Sein Beruf ist ihm wichtiger als alles andere und in diesen flüchtet er sich auch aus Angst vor dem was passieren könnte,wenn er sich mit einer neuen Frau einließe, die nicht seine Hanna ist. Für Ivy empfindet er keine richtigen Gefühle, er findet sie attraktiv und sie erinnert Faber an seineJugendliebe Hanna. Es ist eher eine erotische Zuneigung zu dieser jungen Frau Dieses Verhalten zeigt,dass er gar nicht versuchen möchte eine neue Person zu lieben, er will Hanna nur ersetzen und beschäftigt sich aus Stolz nicht einmal mit seiner Schuld,wodurch er die Dinge zu diesen Zeitpunkt nicht richtig sieht. Er täuscht sich selbst. Will Faber sein verpasstes Leben mit seiner Hanna zwanghaft nachholen und bereut, dass er nicht um sie gekämpft hat? Da findest du den Rest. http://perfekt-abi.de

Wie der kleine Prinz schon sagte: "Man sieht nur mit dem Herzen gut!" Man sollte also, gerade in Beziehungen zu anderen Menschen, nicht wie der Protagonist Faber alles logisch/verstandesmäßig betrachten, sondern Gefühle und Intuitionen zulassen. Hätte Faber das getan, hätte er auch bemerkt, dass er sich in seine eigene Tochter verliebt hat. Es gab da ja verschiedene Hinweise...