Was waren die Vor und Nachteile....?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine genaue Beantwortung erfordert einen Hinweis auf die ungefähre Zeit und die Zustände in diesem Nachbarstaat (wenn er nicht konkret angegeben wird).

In der Kaiserzeit könnte mit dem verhältnismäßig hohen Stand der Kultur und Zivilisation argumentiert werden, auf technisches und handwerkliches Können und Wissen verwiesen werden und Vorteile einer verbesserten Infrastruktur angegeben werden (nicht nur Straßenbau, sondern z. B. auch Städtebau und Wasserleitungen [Aquädukte]). Dabei kommt es aber auch auf den Vergleich an (z. B. Germanen, Briten oder Parther).

Die bisherige Religion wurde übrigens nicht einfach abgeschafft. Von Staatsbürgern wurde kultische Verehrung des Kaisers gefordert. Bei den antiken Römern gab es viele Gottheiten (Polytheismus), bis dann in der Spätantike das Christentum Staatsreligion wurde.

Ich vermute bei der Frage einen Zusammenhang mit der Expansion Roms in Italien (bei einer anderen Frage steht: „Unser Thema, ist wie Rom immer größer wurde...“). Dazu ist es nützlich, in Büchern (Darstellungen der Geschichte Roms) Informationen über das römische Bundesgenossensystem zu lesen. Rom war darin eine Vormacht, kein Partner. Es gab keine Bundesorganisation, sondern die Bundesgenossen (socii) waren einzeln (mit unauflöslichen Verträgen) an Rom gebunden. Sie schlossen sich also direkt nur Rom an und leisteten ihm Gefolgschaft.

Als Abstufung gab es für die Latiner (nomen latinum) das latinische Bürgerrecht (ius Latii/latinitas/ius latinum). Dieses enthielt eine Rechtsgemeinschaft mit Rom für Prozesse, ein Handelsrecht (commercium) für den Besitz von Land und das Abschließen von rechtlich abgesicherten Geschäftsverträgen, eine Heiratsgemeinschaft (conubium) und ein Recht auf Auswanderung (ius migrationis) mit Beibehaltung der Stufe des Bürgerrechts. Ursprünglich römische Bürger in latinischen Kolonien konnten durch Umzug nach Rom ihr römisches Bürgerrecht wiedererhalten.

Vorteile eines Anschlusses an Rom:

  • Schutz nach außen gegen Einfälle äußerer Feinde in Italien durch einen machtvolle Unterstützung unter Beibehaltung einer inneren Autonomie

  • Sicherung gegen Aggressivität von Nachbarstaaten, weil Rom diese davor abschreckt und abhält (stabile Verhältnisse)

  • Vermeidung eines verlustreichen Krieges gegen Rom mit möglicherweise vernichtenden Folgen im Fall einer (stark zu befürchtenden) Niederlage (Zerstörung, Tötung, Versklavung)

  • Beteiligung an Kriegsbeute und möglicherweise Landzuweisungen

Nachteile eines Anschlusses an Rom:

  • Verlust der außenpolitische Handlungsfreiheit (keine Querverbindung mit anderen Bundesgenossen, Beziehungen zu anderen Staaten und Verträge nur möglich, wenn von Rom geduldet)

  • ständig geltende Verpflichtung zu militärischer Unterstützung

  • möglicherweise Verlust eines Teils des Landes, den sich Rom aneignet (Annexion) und dort eine Kolonie anlegt

  • mangelnde politische Mitbestimmung in der römischen Politik

sunshine13 
Fragesteller
 28.03.2010, 00:48

VIELEN, vielen Dank!

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Vorteil: Schutz durch die römische Armee, neue Kultur wird eingebracht (Römer haben Kanalisation und Schwimmbad sowie Sauna erfunden), Straßenbau (Römer haben wie blöd straßen gebaut)... Nachteile: Alte Religion wird abgeschafft, wer sich den Römern angeschlossen hatte/unterworfen wurde musste den Kaiserkult annehmen, ständiger Krieg gegen eine Übermacht...

Shatiel  25.03.2010, 19:21

Ach ja-> neues Wissen über Baukunst, Handwerk, Ackerbau...

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sunshine13 
Fragesteller
 25.03.2010, 19:35
@Shatiel

DANKE, deine Antwort ist einfach klasse! ich freue mich, wenn ich solche tollen Antworten bekomme!

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Shatiel  25.03.2010, 19:51
@sunshine13

Ooooch das ehrt mich wenn ich so ein Feedback bekomme rotwerd

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Stoeckl  25.03.2010, 21:53

Es stimmt nicht, dass die "alte Religion" abgeschafft wurde, im Gegenteil: die Römer haben viel von anderen Religionsformen übernommen und deren Götter in ihre Vorstellungen übernommen. Außerdem gibt es ja schließlich auch eine Jahrhunderte währende Geschichte v o r der Kaiserzeit.

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