Was wäre, wenn die Erde 1 Millionen Kilometer WEITER von der Sonne weg wäre?

8 Antworten

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Entfernung Erde-Sonne = 149 Millionen km im Durchschnitt. Da würden einige Millionen km noch nicht viel ausmachen.

  • Kleinster Abstand von Erde und Sonne: 147,1 Millionen km, Anfang Januar
  • Größter Abstand von Erde und Sonne: 152,1 Millionen km, Anfang Juli

Wie man sieht, lässt uns die größere Entfernung von der Sonne im Juli noch nicht frieren. Bei einem angenommenen, um 20 Millionen km vergrößerten Abstand schätze ich die klimatischen Folgen schon als katastrophal ein.

Altair080  22.12.2011, 22:33

Die Sache ist erheblich komplizierter, ich verweise hier auf meinen Beitrag zu dem Tema.

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Altair080  22.12.2011, 22:58
@Altair080

Das "h" auf meiner Laptop-Tastatur bereitet mir zunehmend Sorgen...bald funktioniert es gar nicht mehr ;-)

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Das globale Klima ist ein hochkomplexes, chaotisches System. Unheimlich viele Wechselwirkungen sind hier am Werk, viele von ihnen sind eng miteinander verzahnt. Der Motor unseres Klimas, die Sonne, schwankt in ihrer Aktivität und leuchtete in ihrer Frühphase beispielsweise erheblich schwächer als heute. Die von der Erde aufgenommene Strahlungsleistung ist abhängig von der Bewölkung, dem Meeresspiegel, der Verteilung zwischen Land und Meer, der Vereisung, und, und, und. Auch die Erdatmosphäre unterliegt langfristigen und kurzfristigen Schwankungen, ihre Zusammensetzung beeinflusst das Klima maßgeblich. Du siehst schon: Es sind unheimlich viele Dinge, die hier zu berücksichtigen sind, die Wechselwirkungen untereinander sind so komplex, dass das globale Klima guten Gewissens als ein chaotisches System bezeichnet werden kann und auch als solches verstanden wird.

Ein Merkmal chaotischer Systeme ist die starke Abhängigkeit von den gegebenen Anfangsbedingungen. Wird nur wenig an einem der Parameter gedreht, kann dies zu einem vollkommen anderen Ergebnis führen, der berühmte "Schmetterlings-Effekt". Innerhalb der Klimageschichte der Erde, speziell in ihrer Frühphase, stand der Planet wahrscheinlich mehrfach schon zwischen der totalen Vereisung auf der einen Seite, und einem galoppierenden Treibhauseffekt auf der anderen Seite, ähnlich wie bei der Venus.

Insofern ist es auch im Einzelfall kaum möglich befriedigende Antworten auf derartige Fragen zu geben, selbst die modernsten Klimasimulationen sind noch lange nicht leistungsfähig genug, um hier wenigstens qualitative Antworten zu liefern. Es kann noch Jahrzehnte dauern, bis die Supercomputer und die Modelle wenigstens das aktuelle Klima wirklich zufriedenstellend reproduzieren können.

Die Antwort auf deine Frage muss folglich lauten: Noch kann niemand sagen, welche Auswirkungen dieser hypothetische Fall auf das irdische Klima hätte, der alte Spruch "Die Natur macht keine Sprünge", das Prinzip der Stetigkeit, hat in chaotischen Systemen keine Gültigkeit mehr.

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Fragesteller
 24.12.2011, 14:34

Danke, perfekte Antwort

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weckmannu  26.09.2015, 03:35

So perfekt nun auch nicht. Das Wetter ist chaotisch und reagiert auf Schmetterlingseffekte. Das über 30 Jahre gemittelte Klima ist deutlich stabiler. Eine Vergrößerung des Abstandes um 2/3 % bewirkt mindestens eine Änderung der Energiebilanz um 4/3 %, also eine globale Temperaturabsenkung. Da es, wie oben angedeutet viele Rückkopplungen gibt, kann sich der Effekt verstärken, ist aber nicht wirklich chaotisch. Hier macht die Natur bei so kleinen Änderungen keine Sprünge im Unterschied zur Quantentheorie.

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ich glaube dann würde es immer Nacht sein und immer eisig und kalt o:

es wärde vielleicht etwas kälter. Der abstand von der Erde zur sonne schwankt von nächs t gelegnenn bis zum entferntesten Punkt um etwa 5 Millionen Kilometer und es ist bei uns sogar sommer wenn die erde am weitestem entfernt ist. die Jahreszeiten werden ja vor allen durch die Neigung der erdachse bestimmt. ich denke wenn der nächstgegegene Punkt 1 Millione Kilometer weiter entfernt wäre dann wäre es wohl kälter. aber leben wäre imme rwohl noch möglich.

Aus einem Buch: " 'Wäre die Entfernung der Erde zur Sonne nur um 5 Prozent geringer, dann wäre gemäß Berechnungen vor 4 Milliarden Jahren ein übermäßiger Treibhauseffekt aufgetreten. Wäre die Erde andererseits nur ein Prozent weiter von der Sonne entfernt gewesen, dann hätte sie sich vor etwa 2 Milliarden Jahren mit einer Eisschicht überzogen.' (Our Universe: Accident or Design?)" (Aus dem Buch: Gibt es einen Schöpfer, der an uns interessiert ist?)

weckmannu  21.12.2011, 11:06

Die angegebenen Zeiten sind reichlich daneben gegriffen. Die letzte Eiszeit ist weniger als 100.000 Jahre her, und nur diese würde vermutlich bis heute dauern, wenn die Sonne weiter entfernt wäre. Aber vorher gab es Zeiten, wo es deutlich wärmer als heute war. Über diese Perioden hätte sich der Eispanzer nicht gehalten.

Daran sieht man, daß das Wissensniveau in USA oft sehr mäßig ist, und man auf solche Infos nicht viel geben kann.

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