Was passiert, wenn ein schwarzesloch etwas gröseres ansaugt als es selber groß ist?


16.05.2023, 11:20

Ich meine wenn ein Kleines Schwarzes Loch ein XxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxL großen Stern anzieht

8 Antworten

solche Paarungen gibt es. Das Schwarze Loch umkreist einen Stern, und Materie fließt vom Stern zur Akkretionsscheibe des Loches. Beim Aufprall der Materie auf die Akkretionsscheibe wird harte Röntgenstrahlung emittiert, die dann wie ein Leuchtturm an- und ausgeht, wenn das Loch zwischendurch hinter dem Stern liegt.

zB V404 Cyg

https://www.youtube.com/watch?v=fCWteTkhd_A

Groß/Größe ist für ein schwarzes Loch eine nicht relevanter Begrifflichkeit, es hängt nur von der Masse ab.

Prinzipiell geht barionische Materie im Schwarzen Loch auf und macht dieses schwerer.

Als Schwarzes Loch/Ereignishorizont wäre:
Die erde so "groß" wie ein Tennisball, aber noch gleich schwer,
Die Sonne wäre deutlich kleiner als der Mond.

https://www.spektrum.de/lexikon/astronomie/ereignishorizont/107

"Kleine" schwarze Löcher sind aktiver als sehr "Große", das liegt an der Krümmung des Schwarzschildradius.

Fazit: nahezu wurscht wie groß es ist, es schluckt das andere Objekt.

Woher ich das weiß:Hobby
SlowPhil  24.05.2023, 05:43

Erst einmal zerreißt es es und bildet eine Akkretionsscheibe. Größe Teile der "Beute" werden wohl auch davongeschleudert.

0
SlowPhil  24.05.2023, 10:27

Du kannst leicht überschlagen, wie groß der SCHWARZSCHILD- Radius 2GM⁄c² einer Masse M wäre:

G ≈ ⅔∙10⁻¹⁰ m³⁄{s²kg} Gravitationskonstante

c² ≈ 9×10¹⁶ (m⁄s)² Quadrat der Lichtgeschwindigkeit

=> 2G⁄c² ≈ (4⁄27)∙10⁻²⁶ m⁄kg ≈ 1,48×10⁻²⁷ m⁄kg

Diese Konstante mit der Erdmasse (ca. 6×10²⁴kg) multipliziert ergibt 8,88×10⁻³ m.

Dieselbe Konstante mit der Sonnenmasse (ca. 2×10³⁰ kg) multipliziert ergibt 2,96×10³ m.

1

Es würde es einsaugen da es eine Größere Masse hat. Die Masse der Erde/Sonne ist nich so komprimiert und dann würde es wachsen

https://www.youtube.com/shorts/8XrWCu79-o8

Sagen wir mal ein Schwarzes Loch würde in der Größe unserer Erde die Sonne Anzihen, was würde Passieren?

Denkfehler Nummer 1: Ein Himmelskörper, der so klein ist wie die Erde kann nicht zu einem schwarzen Loch werden.

Denkfehler Nummer 2: Wenn zwei Objekte mit unterschiedlicher Masse sich gegenseitig anziehen, dann überwiegt die Gravitation des massereicheren Objekts. Das Leichtere würde also auf das Schwerere stürzen. Nicht umgekehrt.

Nur das unsere Erde in dem Beispiel 100000x größer ist als die sonne und die sonne 100000x größer ist als unsere sonne.

Da hast Du jetzt aber ganz viel durcheinandergewürfelt und sogar die Sonne zu einem Stern von unendlicher Größe gemacht.

ForumLibhaber 
Fragesteller
 16.05.2023, 11:32

Es ist ja nur ein Beispiel!

Wenn Sie so groß währe wie eine Pakterie, dann gäb es sie ja eigentlich nicht

0

Hallo ForumLibhaber,

das Schwarze Loch (SL) würde durch seine enormen Gezeitenkräfte einen Stern, der ihm zu nahe kommt, zerreißen, und dabei würde jede Menge Materie in den Weltraum geschleudert.

Der Rest würde sich in einer Scheibe um das SL sammeln, auf mehrere Megakelvin (also Millionen von °C) aufheizen und entsprechend hell leuchten (wobei der größte Teil der Strahlung im Röntgen- und UV- Bereich läge, aber es gäbe immer noch jede Menge sichtbares Licht), während die Materie langsam auf das SL zu driftet.

Dabei können auch Jets entstehen, in denen Materie senkrecht zur Scheibe mit sehr hohen Geschwindigkeiten, vergleichbar mit der Lichtgeschwindigkeit c, in den Weltraum geschossen werden.

Nur das unsere Erde in dem Beispiel 100000x größer ist als die sonne und die sonne 100000x größer ist als unsere sonne.

Das verstehe ich nicht. Was soll 10⁵ mal größer als die Sonne sein, die Erde oder die Sonne? Abgesehen davon brauchen wir uns die Sonne oder sonst einen Stern nicht größer als die Sonne vorzustellen, weil ein SL von einigen bis einigen zig Sonnenmassen im Vergleich zu den Abmessungen eines Sterns ohnehin schon winzig ist. Deshalb ist es ja überhaupt ein SL.

Zur "Größe" eines SL

Das SL ist eigentlich der innere Teil des Gravitationsfeldes einer Energiekonzentration der Masse M, die maximal kollabiert ist. Dieser innere Teil zeichnet sich dadurch aus, dass sämtliche möglichen Wege nur nach innen führen, und er grenzt sich vom äußeren, "normalen" Teil des Gravitationsfeldes durch den Ereignishorizont (EH) ab, eine gedachte Fläche, an der aus der Perspektive eines äußeren Beobachters die Zeit stehenbleibt.

Im einfachsten Fall (keine Rotation oder elektrische Ladung) ist dies eine Kugefläche mit dem "Radius"*) 2GM⁄c², dem SCHWARZSCHILD**)-Radius, wobei

  • G ≈ ⅔∙10⁻¹⁰ m³⁄{s²kg} die Gravitationskonstante und
  • c² ≈ 9×10¹⁶ (m⁄s)² das Quadrat der Lichtgeschwindigkeit ist.

Aus diesen Größen ergibt sich 2G⁄c² ≈ (4⁄27)∙10⁻²⁶ m⁄kg ≈ 1,48×10⁻²⁷ m⁄kg.

Für eine Sonnenmasse (ca. 2×10³⁰ kg) ergeben sich daraus 2,96×10³ m = 2,96 km, sagen wir also großzügig knapp 3 km.

Die "Größe" eines SL ist streng proportional zu seiner Masse M. Für 10 Sonnenmassen ergibt sich der SCHWARZSCHILD-Radius zu knapp 30 km, was einen "Durchmesser" von knapp 60 km, was im Vergleich mit dem Durchmesser der Sonne (1,4 Millionen km) winzig ist.

Die Erde ist im Radius etwa 6372 km (da sie keine perfekte Kugel und nicht einmal ein perfektes Rotationsellipsoid ist, variiert der Wert etwas). Teilen wir das durch die 3 km für den SCHWARZSCHILD-Radius der Sonne, bekommen wir 2124 Sonnenmassen für so ein SL. Das ist zwar noch kein supermassereiches SL, aber auch kein stellares***) mehr.

________

*) Dieser "Radius" kann wegen der Verzerrung des Raums nicht als räumlicher Abstand zum Zentrum gedeutet werden. Es ist mehr eine Aussage über den Flächeninhalt der Kugefläche; sie beträgt 4π(2GM⁄c²)².

**) Karl SCHWARZSCHILD (1873-1916) war ein deutscher Astronom und fand als Erster eine Lösung der EINSTEINschen Feldgleichungen für Gravitationsfelder, und zwar noch in seinem Todesjahr (früher dachte ich, er sei an der russischen Front gefallen, aber er hatte wegen einer schweren Krankheit den Dienst quittieren müssen). Jede Masse hat übrigens einen SCHWARZSCHILD-Radius, der sich wie oben beschrieben errechnet und normalerweise eine reine Rechengröße ist.

***) Ein stellares SL ist eines, das durch den Kollaps eines Sterns entstanden ist. Es hat fast immer weniger Masse als der Stern, aus dem es entstanden ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – + Auseinandersetzung mit Gegnern der RT