Was wäre, wenn die DDR heute noch existieren würde?

12 Antworten

An sich ne interessante Frage. Wobei ich mir kein wirklich realistisches Szenario vorstellen, in dem die DDR weiterhin sozialistisch geblieben wäre. Ausgenommen vielleicht, man verändert die Timeline so, dass auch der restliche Ostblock überdauert hätte.

Hätte die Wiedervereinigung nicht stattgefunden und die DDR hätte als Staat, nicht aber als sozialistisches System fortexistieren gehe ich aber auch davon aus, dass die beiden deutschen Staaten über kurz oder lang in einem neuen Staat aufgegangen wären, der vermutlich auch dann deutlich mehr an der BRD als der DDR orientiert wäre.

Wie gesagt, außer man geht so weit und lässt den Ostblock als ganzes weiter existieren kann ich mir keine Szenario vorstellen in dem es die DDR heute noch geben würde, außerhalb bestenfalls als Gliedstaat neben der Bundesrepublik innerhalb einer übergeordneten Föderation.

Dann würde sie nicht mehr lange existieren. Autoritäre und sozialistische Systeme haben traditionell keine lange Lebenspanne. Ich glaube, die Wiedervereinigung wäre früher oder später sowieso gekommen.

Die DDR hätte weiter existieren können, wenn sie ne kehrtwende hingekriegt hätte. Auch gut kann ich mir eine Verschmelzung beider "Kulturen" vorstellen. Das heißt dass, das neue Deutschland Teile der ddr Kultur aufgenommen hätte also das positive von der ddr wie die schulbusse und ein stärkerer Ausbau der Straßenbahn und Personenbusse. Öffentliche Verkehrsmittel und Mieten auch für kleine Geldbeutel und eine Verbrüderung der Klassen wären durchaus möglich und hätte die Bildung solcher Gangfamilien viel entgegensetzen können. Außerdem war das was die ddr Leute auf dem Teller hatten großenteils aus der ddr und regional. Die DDR ging erst ab Mitte der 1980er zugrunde bis dahin war's eigentlich nicht schlecht bis auf das mit Homophobie und so.

Auch wäre eine DDR mit Hilfe des Westens möglich. Der Westen wollte die Wiedervereinigung am Anfang auch nicht. Die DDR hätte mit ein wenig Hilfe von außen durchaus ein vernünftiges System herstellen können mit Demokratie. Die DDR Bürger wären weitgehend gleichberechtigt. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen das die DDR eine fast schon direkte Demokratie hätte, in 32 Jahren kann sich einiges ändern. Die DDR hätte seine Umwelt wohl auch geschont und nach in den ersten 5-7 schwierigen Jahren mehr auf Solarstrom, Wasserkraft und Windkraft gesetzt. In Gera gab es auch mehrere elektronikfirmen vor allem der Vorläufer der Elekronikon die sind Weltmarktführer in kondensatoren und die DDR hätte viele gute Fachkräfte, da hier auch die Mädchen eine Fachausbildung machen konnten. In der BRD waren die Frauen den Männern weitgehend unterworfen und durften bis in die 90er Jahre keine Ausbildung im Handwerk oder Industrie machen, zumindest war das dort sehr selten. Die DDR hätte also viel aus sich machen können. Vielleicht wäre die DDR über die Jahre sogar besser geworden wie die BRD. Techno ist soweit ich weiß auch in Ostdeutschland entstanden und groß geworden und viele Techno DJs stammen ja auch aus Ostdeutschland. Außerdem wäre die DDR außenpolitisch sicher nicht so zurückhaltend die die BRD und hätte eine bessere Armee als die BRD. Also hätte sich die BRD verteidigungsmäßig auf die DDR verlassen können. Die Frauen in der DDR wären den Männern wohl weitgehend bis voll gleichgestellt, da die DDR sich ein wenig am Kommunismus orientiert hätte, die DDR hätte nicht alles vom Westen übernommen. Die DDR hätte in diesen Szenario auch deutlich besseres Internet als wirs in Ostdeutschland heute haben und es wäre auch bezahlbarer wie vieles andere auch (siehe mietpreisexplosion in Deutschland).

Woher ich das weiß:Hobby

Die DDR könnte gar nicht mehr existieren. Die stand doch schon 1989 am Abgrund. Hohe Staatsschulden, kaputte Umwelt, kaputte Häuser und Strassen, marode Betriebe, unzufriedene Bürger. Auch die Versorgungslage war sehr schlecht, noch schlechter als in den Jahren davor. Ich bin Ossi, wir hatten keine Kantine bei uns auf der Arbeit und sind deshalb jeden Morgen für die Kollegen etwas zum Frühstück einkaufen gegangen. Da haben wir 1989 manchmal in mehreren Läden keine Brötchen, keine Milch und keine Bockwurst bekommen.

Wenn der Mauerfall und die Wende nicht gewesen wäre, hätte die SED-Führung wahrscheinlich irgendwann in Bonn um eine Wiedervereinigung gebettelt, weil sie keinen anderen Ausweg mehr gesehen hätte.

Dann wäre sie längst zugrunde gegangen an geschmuggelten Handys, Datenträgern wie SD-Karten und USB-Sticks... und an wirtschaftlicher Auszehrung.