Was versteht Fernando Savater unter freiem Willen?

4 Antworten

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Fernando Savater ist davon überzeugt, dass der Mensch seine Handlungen steuern kann, allerdings bedeutet dies keine unbegrenzte Steuerungsmöglichkeit. Denn ein Mensch hat keine Allmacht.
Nach seiner Auffassung besteht Freiheit darin, aus dem Möglichen auszuwählen.

In der Wirklichkeit gibt es viele Kräfte, die menschliche Freiheit einschränken, aber auch die Freiheit ist eine Kraft in der Welt. Umstände, in denen Menschen leben, sind vorhanden, und die Menschen können nicht auswählen, was ihnen passiert. Jedoch sind die Menschen darin frei, wie sie darauf reagieren.

„Freiheit ist die Möglichkeit etwas zu tun oder nicht zu tun“ (Formulierung in der Fragebeschreibung) ist als Begriffsbestimmung von Willensfreiheit nicht genau genug. Freiheit als Möglichkeit, etwas entsprechend dem eigenen Wollen zu tun oder zu unterlassen, ist Handlungsfreiheit. Damit ist aber noch nichts über die innere Seite ausgesagt, bei der es darum geht, ob der Mensch darin frei ist, was Ergebnis seiner Willensbildung (die von ihm getroffene Entscheidung) ist.

Willensfreiheit ist nach Auffassung von Fernando Savater die Kraft und Fähigkeit, eine Wahl zu treffen, was man will. Es handelt sich im Kern darum, dabei ja („Ich will“) oder nein (oder „Ich will nicht“) sagen zu können. Die Menschen können wählen, welchen Weg sie bei ihren Handlungen einschlagen wollen. Es gibt beim Wollen nicht nur einen einzigen Weg, sondern mehrere. Die Menschen bewegen sich bei dem, was ihr Wille ist, nicht auf notwendige und unabänderliche Weise. Ihre Entscheidungen sind davon bestimmt, was sie denken und wählen.

Zur Freiheit gehört es, sich weder einfach von außen lenken zu lassen noch sich bloß treiben zu lassen. Menschen sind im Wollen sogar dann frei, wenn die äußeren Umstände die Ausführung des Gewollten unmöglich machen.

Fernando Savater hält die Menschen zwar für biologisch (von der Natur) und kulturell (z. B. indem die Sprache das Denken bestimmt, Erziehung auf sie eingewirkt hat, sie Gewohnheiten und Verhaltensweisen lernen) in gewisser Hinsicht bestimmt (insofern programmiert, zu etwas zu neigen/tendieren). Aber sie können sich trotzdem am Ende immer für etwas entscheiden, was in diesen Einflüssen und prägenden Faktoren (der Programmierung) nicht vorgesehen oder zumindest nicht völlig enthalten ist. Die Menschen wollen das verwirklichen, was sie selbst für gut und passend halten

masas 
Fragesteller
 17.01.2016, 15:36

Erstmal vielen Dank für deine Antwort :-) 

Die Menschen bewegen sich bei dem, was ihr Wille ist, nicht auf notwendige und unabänderliche Weise 

Könntest du den Satz bitte noch einmal genauer erklären ich versteh nicht ganz die aussage dahinter 

Und was sind deine Quellen trotzdem  danke ich dir für diese wirklich hilfreiche Antwort 

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Albrecht  17.01.2016, 22:17
@masas

Die Antwort gründet sich auf ein Buch des Autors als Quelle:

Fernando Savater, Tu, was du willst : Ethik für die Erwachsenen von morgen. 5. Auflage, in neuer Ausstattung. Frankfurt am Main ; New York : Campus-Verlag, 1998. ISBN 3-593-36072-1

Die Menschen haben die Wahl unter mehreren Möglichkeiten, was sie wollen. Das Treffen einer Entscheidung ist kein notwendiger Vorgang, dessen Ablauf und Ergebnis von vornherein unabänderlich feststeht.

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Hallo masas

Die Handlungsfreiheit hängt von einigen Umständen ab,die auch eine 

Handlungsfreiheit begründen.Dadurch gibt es die Möglichkeit der 

Überzeugungskraft.

Die Überzeugungskraft steuert Menschen teils bewusst und teils unbewusst.

Das hängt davon ab wie ein Mensch selber  die Überzeugungskraft nutzt und 

versteht.

Da Menschen unterschiedlicher Auffassung sind werden solche 

Überzeugungskräfte auch teils unglücklich mit Begebenheiten verbunden die 

eine unbewusste Handlungsfreiheit herbeiführen.

Die Handlungsfreiheit ist das höchste Gut was Menschen besitzen.

Gruß Ralf