Was tun wenn Kleinkind niemals schlafen will?
Hallo Zusammen,
wir haben ein Problem. Mein Partner hat einen kleinen Sohn 4,5 Jahre alt. Der Verdacht auf ADHS steht im Raum, kann in dem Alter aber wohl nicht eindeutig bestätigt werden.
Der Kleine wohnt Montag bis Freitag bei uns, da die Mutter mit dessen Verhalten sowohl tagsüber als auch nachts überfordert ist. Freitag bis Sonntag ist er bei ihr.
Wir haben jeden Abend dem Kampf des Einschlafens. Mit Wutanfällen und schreien, über mindestens 2-3 Stunden. Der Kleine sagt immer wieder, er braucht niemals schlafen. Er will niemals schlafen. Schlafen ist zu langweilig. Bei seiner Mutter am Wochenende zieht er das durch, wodurch er am Sonntag Abend jedes mal aussieht wie eine kleine Leiche, weil er das Wochenende sozusagen "durch gemacht hat".
Bei uns gibt es jeden Abend Rituale. Essen, zähne putzen, ein letztes gemeinsames Spiel, ein Nachtlicht, ein Hörbuch welches er sich aussuchen darf, einen Sternenhimmel. Wir halten die Zeiten wirklich gut ein, um ihm Struktur zu geben. Trotzdem ist es jeden Abend ein Kampf, der wirklich enorm an den Nerven zerrt. Besonders an meinen um ehrlich zu sein. Er wacht jede Nacht 2-4 x auf und macht uns wach. Oft wacht er auch weinend oder schreiend auf, weil er "versehentlich" eingeschlafen ist und doch eigentlich gar nicht schlafen wollte.
Ich bin langsam am Verzweifeln. Ich bin nicht erziehungsberechtigt, sein Vater sagt immer wieder es ist nur eine Phase. Ich kenne den Kleinen jetzt seit 2 Jahren und es wurde definitiv nicht besser sondern eher schlimmer. Diverse Gespräche mit dem Vater zusammen mit dem Jungendamt, seinen Eltern, der Mutter des Kleinen und den Erzieherinnen in der Kita verlaufen sich ins leere, da der Vater auf der Phase beharrt und meint dies sei ein normales Verhalten bei Kleinkindern. Er googelt viel und holt dann Studien zum einschlafen von Kindern heraus.
Ich bin inzwischen für jeden Tipp, Hilfe, Erfahrungswerte Dankbar! Haben andere Eltern auch solche Probleme? Ist es wirklich eine Phase in dem Alter? Ein normales Verhalten?
Wir bekommen im April eine Termin beim Kinderneuroligen. Meine Hoffnung ist, dass dieser meinem Partner ins gewissen redet und eine Lösung gefunden wird.
3 Antworten
Ich bezweifle ein bisschen, dass der Neurologe da der richtige Ansprechpartner ist. Es hört sich für mich eher so an, als ob der Kleine Schwierigkeiten mit der "Trennungssituation" hat beim Einschlafen.
Trotzdem ist wahrscheinlich bei jedem Kind die Einschlafsituation manchmal herausfordernd, insofern hat dein Mann nicht unrecht. Aber bei euch hört es sich schon ziemlich krass an.
Wir haben bei weitem nicht eure Probleme, aber auch bei uns ist die Einschlafsituation ab und zu schwierig.
Was bei uns immer gut geholfen hat: Ruhe reinbringen. Wenn alle Rituale abgespielt sind, und das Kind trotzdem immer noch Party macht, dann erkläre ich immer "okay, du willst nicht schlafen. Aber ich hab jetzt Feierabend." und lege mich selbst ins Bett, zB mit einem guten Buch (kein Bildschirm!). Den Junior nehme ich mit, er kuschelt sich an mich und in dieser friedlichen Umgebung schläft er in der Regel innerhalb von zehn Minuten. Oder ich nehme ihn mit auf die Couch zu meinem Mann, er kuschelt sich zwischen uns, wir dimmen das Licht, schenken uns einen Tee ein und mein Mann und ich reden noch ein bisschen - in normaler Lautstärke und nicht über kontroverse Themen. Mit dieser "Berieselung" funktioniert es auch.
Vielleicht hilft euch das?
Gegebenenfalls hilft ein Gespräch mit dem Kinderarzt, wenn dieser es für sinnvoll hält, dann kann er Melatonin verschreiben um so das Einschlafen zu erleichtern.
Es klingt so, als ob das Kind niemals gelernt hat, richtig zu schlafen und sich selbst immer wachhält. (Damit meine ich nicht „jedes Kind kann schlafen“ oder sonstige „Ratgeber“)
Das kann aber auch alles in der Erziehung und dem Erlebten liegen und bedarf vielleicht Aufarbeitung, die Trennung der Eltern und der Wechsel sind ja auch nicht einfach für so kleine Kinder. Noch dazu die Überforderung, Kinder sind extrem sensibel und merken Sörens sehr schnell.
Kinder sind sehr sensibel. Es hört sich nach Verlustangst an. Ich würde mit dem Kinderarzt mal über Ergo Therapie sprechen.