Was spricht dafür ein Auslandsjahr während seiner Schulzeit zu machen anstatt danach?

5 Antworten

Man kann dort noch zur Schule gehen. Nach dem Abi ist dies meist nicht mehr möglich. So kommt man sehr schnell mit den Einheimischen in Kontakt und erhält mMn einen tieferen Einblick in die Kultur, als wenn man nach dem Abi geht und zB eine Reise macht und eine Sprachschule besucht. Als Austauschschüler bist du mehr wie ein zusätzliches Kind für deine Gasteltern, während du als Au-Pair mehr Arbeitskraft bist. Meine Gastfamilie hat zB Ausflüge mit mir unternommen und meine Gastfamilie wurde wie zur zweiten Familie. Wenn du nach dem Abi gehst und kein "Kind" mehr bist, wird das wahrscheinlich auch etwas anders sein.

Mir persönlich hat mein Auslandsjahr geholfen, selbstständiger und offener zu werden und ich war nachher wieder motivierter, zur Schule zu gehen. Vor allem, da ich während meines Aufenthaltes Zeit hatte, mir über die Zukunft Gedanken zu machen und herauszufinden, was ich wollte. Mit einem Ziel vor Augen lernt es sich danach wieder leichter.

Falls du noch weitere Infos möchtest/Fragen hast, darfst du dich gerne melden :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Später wenn du studierst oder ne Ausbildung machst, wird es schwierig eine Zeit zu planen und ein Auslandsaufenthalt zu organisieren. Gut beim Studium geht es, kannst ein oder zwei Ausland Semester machen. Während einer Ausbildung kannst du das - soweit mit bekannt - in ganz ganz wenigen Betrieben planen.. also eher weniger.

Daher: mach es so früh es geht.

Aus Sict des Austauschschülers ist die Antwort von rahelium schon sehr gut. Grundsätzlich gilt, dass ein Auslandsaufenthalt umso mehr Einfluss auf jemandes Entwicklung hat, je früher in der Lebenszeit man ihn macht.

Aus Sicht der Eltern: Eltern neigen dazu, zu argumentieren, das Kind solle erstmal erwachsen werden und dann könne es „machen was es wolle“. Jedoch verkennen sie dabei, dass ein Auslandsjahr (und insbesondere ein Schüleraustauschjahr!) ja enorm die Persönlichkeitsentwicklung des Heranwachsenden, also das Erwachsenwerden fördert. Sehr viele Eltern von zurückgekehrten Austauschschülern berichten davon, dass ihr Kind hinterher selbstbewusster, selbstständiger und/oder in in sonstiger Hinsicht weiter entwickelt war als vorher. Deshalb macht dieses Argument, das ja häufig genannt wird, auf mich den Eindruck, als wolle man sich einfach nur Zeit kaufen.

Zudem muss man noch folgenden praktischen Aspekt bedenken. Macht man ein Schüleraustauschjahr, ist das schlimmste, was passieren kann, dass man das Schuljahr wiederholen muss; man muss sich während des Schuljahrs aber um nichts kümmern, weil der weitere Besuch der Schule ja vorher schon geklärt sein muss (in der Regel geht man ja einfach auf dieselbe Schule wie vorher, Ausnahme sind Real--/Hauptschüler). Macht man nach dem Abi ein Jahr im Ausland, egal ob Work&Travel, Freiwilligendienst, Au-Pair oder was auch immer, muss man sich während des Austauschjahrs heraus auf einen Studienplatz bzw. eine Ausbildung bewerben und das „zerstört“ nicht nur die Auslsndserfahrung, sondern ist je nach Zielland und Programm nicht organisierbar, sodass die Leute hinterher nicht selten noch ein Jahr verlieren.

Und aus finanzieller Dicht verhält es sich so, dass man bei Schüleraustausch weiterhin kindergeldberechtigt ist, zudem Anspruch auf Auslands-Bafög hat und es diverse Stipendien dafür gibt. Für alle Arten von Auslandsaufenthalten zwischen Abitur und Studium/Ausbildung gibt es das alles grundsätzlich nicht. Klar, bei Work&Travel verdient man idealerweise vor Ort etwas, den Flug und diverse Kosten, die am Anfang anfallen, muss man aber erstmal von Erspartem bezahlen. Auch muss für bestimmte Länder für den Visumsantrag nachgewiesen werden, dass man über soundsoviel Geld als Sicherheit verfügt. Deshalb halte ich Schüleraustausch für leichter (oder zumindest nicht schwieriger) finanzierbar als alles, was man nach dem Abi im Ausland machen kann.

Wenn du dieses Problem mit deinen Eltern hast, würde ich einmal über diese Punkte mit ihnen reden. Was wissen sie denn überhaupt über die verschiedenen Arten von Auslandsaufenthalten, haben sie selber irgendwas davon gemacht, wissen sie zum Beispiel das mit dem Kindergeld, sind ihnen die verschiedenen Inhalte/Ziele der Aufenthaltarten klar? Was du machen kannst ist, die in den Dialog mit Eltern anderer Austauschschüler zu bringen, denn auch diese hatten ganz oft erstmal Bedenken bezüglich des Schüleraustauschs. Wenn mehrere Erwachsene deinen Eltern die Dinge erklären, macht das wahrscheinlich mehr Eindruck auf sie, als wenn du das selbst versuchst. Austauschorganisationen bieten häufig Informationsabende an und sind sicherlich auch behilflich, wenn es um weitere Kontaktaufnahmen geht.

ich würds nach der 10ten machen, meine Eltern wollen auch, dass ich erst mein Abi mache und dann erst ein Auslandsjahr aber ich denke, je früher desto besser :)

Deine Eltern haben Recht, dieses Auslandsjahr während der Schulzeit wirft Dich zurück, meist wird das dort erhaltene Zeugnis gar nicht anerkannt, das Schuljahr muß wiederholt werden. Nach dem Abi bist Du erst einmal frei und kannst ruhig ein Jahr im Ausland machen ohne Schule, nur in einer Familie, meist als AU PAIR!