Was soll man noch tun, um sich den Traum vom eigenen Pferd erfüllen zu können?

6 Antworten

Mir scheint, dass Du nicht viel tun kannst als Geduld zu haben bis Du selber handeln kannst.

Vlt suchst Dir in dieser Zeit eine RB, es muss doch was Vernünftiges geben!!
Möglicherweise wärst Du die Traum-RB für den der seine Pferde nicht gleich wieder weggibt.

Viele Leute sehen reiten als Pipikram für kleine Mädchen. Da musst Du etwas drüberstehen. Tatsache ist aber auch, wenn man seinen Kindern alles gibt was sie wollen, dass das nicht gerade förderlich ist was deren Charakterbildung angeht. Schon möglich, dass Dein Charakter schon gefestigt ist, was man lange herbeisehnt wird später auch mehr geschätzt.

Ich kann dich teilweise sehr gut verstehen. Mein größter Traum war auch immer ein eigenes Pferd. Für Nichtreiter ist es einfach nicht nachvollziehbar das man im Monat 400+ "nur" für ein Pferd ausgibt. Von daher kann ich deine Eltern schon verstehen, denn ich wäre auch nicht bereit für das Hobby eines anderen über 400 Euro monatlich locker zu machen.

Ich konnte mir den Traum vom eigenen Pferd zwar mittlerweile erfüllen, trage die Kosten hierfür aber zu 99 Prozent selber. Ab und an steuern meine Eltern mal einen Sack Futter etc. bei aber den Rest der Kosten trage ich selbst und darauf bin ich auch stolz.

In der Ausbildung in Pferd alleine zu finanzieren, vielleicht noch mit eigener Wohnung ist nicht möglich. Die Unterhaltskosten für ein Pferd liegen monatlich bei 400-500 Euro. Du kannst nicht sicher sein das du immer nur 200 Euro Stallmiete bezahlst. Was ist wenn die Stallmiete woanders 350 Euro kostet? Oder wenn du regulär für den Hufschmied bezahlen musst, das Pferd doch Hufeisen braucht? Mit einem eigenen Pferd tauchen oft nocht Kosten auf, an die man als Nicht-Pferdebesitzer nicht denkt.

An deiner Stelle würde ich warten bis zu mit deiner Ausbildung fertig bist, eine eigene Wohnung evtl. auch ein eigenes Auto hast. Sollte dann noch genügend Geld übrig bleiben kannst du dir deinen Traum immernoch erfüllen.

Was spricht denn dagegen, mit dem eigenen Pferd zu warten, bis man finanziell auf eigenen Beinen steht? Bei den 200 Euro Einstellgebühr bleibt es ja nicht. Hufschmid oder Hufpfleger braucht es auch bei einem Barfußpferd und darüber hinaus ist es auch "geizig", die Dienste eines Bekannten kostenlos in Anspruch zu nehmen oder aufgrund der Bekanntschaft Vergünstigungen zu erwarten. Dieser Mensch muss schließlich auch seinen Unterhalt verdienen... 100 Euro beim Tierarzt sind auch schnell mal weg. Da braucht es gar nichts großes zu sein. Abgesehen davon, hätte ich als Elternteil, welches sich nicht für Pferde interessiert, bei deinem in deiner Frage durchklingenden Anspruchdenken wenig Lust, ein Pferd zu finanzieren. Zudem würde ich es in deiner jetzigen Situation auch als Elternteil nicht befürworten. Dein Leben steht gerade im Umbruch. Schulabschluss und dann Beginn der Ausbildung. Den Führerschein wirst du sicher auch bald machen. Warte erst mal ab, wie das läuft. Pferd kann man immer noch kaufen.

uh, das kommt mir ja bekannt vor :D Ich leg jetzt nochmal den Finger in die Wunde: Ich stecke gerade mitten im Pferdekauf ;) Bin gestern 18 geworden und meine Wunschgeschichte ist deiner ziemlich ähnlich. Ich reite seit ich laufen kann, wollte in der 1. Klasse schon ein eigenes Pferd (oder 4, man weiß ja nie ;D) und hatte dann ab der 8. Klasse immer RBs. Das Thema ist für mich jetzt abgehakt, ich bin es leid ein Pferd mit unpassendem Sattel zu reiten weil der Besitzer weder einen ordentlichen Sattel kaufen will, noch den Sattler zahlt. Und ich will nicht mehr tatenlos danebenstehen müssen wenn es dem Tier nicht gut geht, der Besitzer das Ganze aber lieber aussitzt statt zu handeln. Sowas geht mir immer sehr nah und das merken meine Eltern auch. 

Allerdings will ich dir gleich sagen: Du machst es dir zu einfach. VIEL zu einfach. War auch mein Fehler am Anfang. 

1. Du verlässt dich darauf dass du das alles selber finanzieren kannst. Schaffst du aber nicht, auch bei 500€ im Monat nicht, es sei denn, du lebst bei Mutti und Vati unterm Dach und musst nichts bezahlen. 400€ gehen Minimum (!) für das Pferd drauf, bleiben vllt 100€, maximal. Dann hast du noch Handykosten denke ich mal und willst dir vllt auch mal was gönnen, sei es Kino mit Freunden, ein Mädelsabend oder vor allem: Sachen fürs Pferd ;) Und die sind ja bekanntlich nicht billig. Also wenn du zhs wohnst und da nichts zahlen musst, dann musst du deine Eltern trotzdem bitten cirka 100-150€ der fixkosten zu übernehmen. Oder mehr

2. Du verlässt dich allgemein zu sehr auf alles. Ich kann dir mittlerweile aus Erfahrung sagen: Es ist nichts sicher, so lange du es nicht hast. Hatte einen Stallplatz über 3 Monate reserviert, jetzt wo ich ihn bräuchte und anrufe wird der Stall aufgelöst. Dachte das ist safe und innerhalb von 5 Minuten steh ich ohne Stall da. Was machst du, wenn in dem Wunschstall kein Platz ist?? Und ist bei 200€ Vollpension mit drin? Ohne ist es unwahrscheinlich dass du das alles so hinbekommst dass du noch zum Reiten und "Glücklichsein" kommst. Nach 17 Uhr ist es im Winter schon lange dunkel, wenn du dann noch misten und füttern und tränken füllen/putzen/enteisen musst, dann hast du nicht mehr sehr viel Zeit zum Reiten, und Ausreiten ist dann auch erstmal nicht möglich. Im Sommer mag das funktionieren, aber in den dunklen Monaten wirst du so wahrscheinlich nicht glücklich. Mit Vollpension kosten die meisten Ställe so 250-300€ im Monat. Rechne das besser so ein. 

Und kennst du den Stall? Warst du da schon öfter drin? Kennst du die Leute die dort ihr Pferd haben? Wie ist das Klima und sind es eher Turnierreiter oder eher Buschreiter? Wenn da nur dumme Schnepfen rumhüpfen zieht das einen ziemlich runter. Und auch wenn es nette Leute sind, geht deine Ambition (z.B. viel Gelände) im gegensatz zu denen der übrigen Einsteller (z.B. Turnierreiter) dann fühlt man sich oft trotzdem etwas "outsiderhaft". Wenn die selten ausreiten gehen und du aber so gut wie nur raus willst gibts Probleme. 

Auch auf den Freund Hufschmied würde ich mich nicht unbedingt verlassen. Am Ende macht er seine Arbeit nicht so wie du es möchtest oder das Pferd es braucht und dann musst du doch den Normalpreis zahlen. Oder das Pferd muss aus irgendwelchen Gründen doch beschlagen werden, oder der Hufbearbeiter muss öfter kommen als normal und dein Kumpel das entweder nicht macht oder doch gerne Geld dafür will. Bei mir macht es dann auch ein guter Kumpel, und trotzdem rechne ich für eine Bearbeitung alle 8 Wochen 60€ ein. Wenn er weniger will, oke. Aber rechne immer eher mehr als wenig. 

Alles was du planst wird am Ende sowieso wieder über den Haufen geworfen. Es kommt 1. immer anders 2. als du denkst ;D Und ich frage mich was an Futter bei den 200€ mit drin ist? Heu vllt, aber mehr? Und ist das Heu dann auch gut? Und nicht gelb-grau und total staubig? Für den Preis kann man normalerweise nicht sooo viel erwarten. Es sei denn du wohnst in der Pampa, dann mag das vllt gehen. Und was ist mit dem restlichen Futter? Ein gutes Mineralfutter ist bei den meisten Pferden sehr angebracht und kostet auch ein gutes Stück. Ich möchte das Magnostabel von Iwest füttern, da kostet ein 5kg-Eimer 72€. Cirka alle 3 Monate 72€ ausgeben. Das musst du einrechnen. Und auch Saftfutter kostet etwas, denn die wenigsten bauen im Garten so viel Wurzelgemüse an dass das Pferd damit durchs Jahr kommt ;) 

Und von Versicherung hab ich noch gar nix gelesen. Eine gute Haftpflicht mit min. 10 Mio übernahme solltest du auf jeden Fall abschließen. Evtl schließt du auch eine kleine OP-Versicherung ab, je nachdem wie schnell du im Fall der Fälle mal 5.000€ locker machen kannst. meiner Meinung nach planst du viel zu wenig und zu minimalistisch. Rechne mal genau nach. Wenn du Fragen hast, ich sitze ja aktuell dran und kann dir gerne via pn meine Kostenrechnungen usw schicken ;) Und wie viel Geld hast du für das Pferd? Wie siehts mit der Zukunft aus? Bist du bereit bei denen Eltern zu wohnen bis du ü20 bist und auch aufs Auto zu verzichten? 

Mein Rat: Plane besser, rechne genauer und realistischer und warte einfach noch dieses eine Jahr ab, dann bist du eh 18. Und den Kauf selbst tätigen ist eh viel cooler als sich das Pferd schenken lassen (mit 17 kannst du ja nix kaufen). 

Ich hab das Gefühl ich werd erst ein Pferd bekommen, wenn ich mit 18 ausziehe und mir dann keiner mehr dazwischen funken kann. 

Und wieso ist das falsch?  

Dann kann es dir auch keiner mehr wegnehmen und es wird nicht als Druckmittel gebraucht ("Wenn du XY nicht machst, kommt das Pferd weg").  

Ich hab eher das Gefühl meine Eltern sind zu geizig max 100€(oder bei Krankheiten mehr) zu übernehmen

Es ist ihre Sache, wofür sie ihr Geld ausgeben und ich finde es extremst dreist, das einfach als normal hinzustellen, dass du jeden Monat ein paar hundert Euro bekommst.

verdiene ich dann über 500, bei dem ich nur 70€ im Monat brauche.

500€ sind bei einem Pferd schneller weg, als du "Geldschlucker" sagen kannst. 200€ im Monat für den Stall, dann kommen aber noch ein paar Sachen dazu.

Versicherung, Hufbearbeitung (was, wenn dein Bekannter das nicht umsonst machen kann? Der muss auch von irgendwas leben), Tierarzt, Zahnarzt, Unterricht (wohl mit das Teuerste monatlich), Zusatzfutter, Ausrüstung, die ersetzt werden muss, Sattler alle halbe Jahre (mindestens!), manueller Therapeut usw. 

Stall wäre nur 2km weg und Unterbringung kostet +Ausmisten+Futter+ Reitplatz und Halle nur 200€. 

Was, wenn du irgendwann dort Probleme hast und dein Pferd woanders einstellen musst? Und es dort 300€ oder 400€ kostet?  

Auch das Pferd würde ich zahlen, da meine bereits verstorbene Großtante mir für diesen Wunsch einen Bausparer gemacht hat. 

Da ist jetzt die Frage aller Fragen - hast du das Geld schon? Wenn nicht, kannst du einen Bausparer normal erst auflösen, wenn du bauen oder kaufen willst. Zu anderem Zweck kannst du wenigstens nicht das gesamte Geld haben. Soweit zumindest mein Wissen.  

Also - warte noch zwei Jahre. Investiere Zeit und Geld, auf Kurse zu fahren und so viel wie möglich zu lernen.