Was soll ich nach One Night Stand mit gutem Freund tun?
Wir kennen uns quasi seit Geburt und sind auch seit dem befreundet (34 Jahre). Jetzt waren wir auf einer Party und es ging feuchtfröhlich her. Wir sind beide seit einiger Zeit in keiner Beziehung mehr und sind gemeinsam nach Hause. Nach einem Absacker sind wir dann im Bett gelandet (es war zwar gut, aber er hat danach geweint?!?! weiß aber nicht, dass ich das mitbekommen habe). Wir haben nicht über uns und die Situation geredet und wir reden miteinander wie immer. Ich weiß nicht was ich davon halten soll und ob ich mit ihm über das was passiert ist reden soll. Auf der einen Seite habe ich Angst, dass uns sowas wieder passieren könnte, auf der anderen Seite hätte ich nichts dagegen... Was soll ich tun? Er hat gefragt ob wir noch reden müssen oder ob es ok so für mich wäre. Direkt danach war es auch ok, aber je länger die Sache zurück liegt (erst zwei Wochen) umso mehr Redebedarf habe ich....
6 Antworten
Ja dann mach es doch. sagst du, daß du das wieder haben wolltest. was soll dabei sein ? Was heißt angst, es könnte wieder passieren ? Warum "Angst"?
Das muss einfach angesprochen werden! Mach Du den ersten Schritt und sag ihm, das Du mitbekommen hast, das er geweint hat.
Sage ihm einfach, dass du doch darüber reden möchtest. Denke das würde euch beiden gut tun.
Ich mußte, als ich von den Tränen las, an Parsifal denken:
Er war uns hold: was ist er nun dir?
Hier – schau' her! – hier trafst du ihn:
da starrt noch das Blut,
matt hängen die Flügel;
das Schneegefieder dunkel befleckt,
- gebrochen das Aug',
siehst du den Blick?
Die Schlüsselfrage bleibt, warum er weinte. Sprechen werdet ihr müssen, nur mache Dich auf etwas gefaßt, was Du eigentlich nicht hören möchtest.
Bei hinreichendem Alkoholisierungsgrad ist man soweit enthemmt, daß ethisches Bedauern am nächsten Morgen, nicht direkt danach einsetzte. Hier dürfte noch hinreichend Selbstkontrolle vorhanden gewesen sein, man hat also das Ergebnis (Sex) eher bewußt angesteuert.
Die wahrscheinlichste Variante: er wollte schon lange Sex mit Dir, hat es an dem Abend darauf angelegt, um sofort danach zu begreifen, daß damit der direkte Weg verbaut wurde. Er dürfte Sex mit Dir gewollt haben, aber nicht so, nicht so "lapidar" und "en passant", nicht in einer Form, in der man sich gegenseitig als lebendes Objekt verwendet. Wenn es denn spontan geschehen wäre, könnte man es noch "geradebiegen", doch danach sieht es nicht aus, zumindest von seiner Seite. Bei "vorsätzlicher Herbeiführung" hat er den Spatz bekommen, aber dabei auf die Taube verzichtet.
Ihr redet "ganz normal", wirklich?; - glaube ich nicht. Der Umstand, daß man redet, ist weniger relevant als der, worüber man nicht (mehr) redet. Gerade durch vele Worte kann man eine gestörte Kommunikation kompensieren, zumindest für einige Zeit. Wenn ihr vorher ein Problem miteinander hattet, konntet ihr frei darüber reden? Jetzt habt ihr eines und - könnt es nicht mehr. Hier muß man aufpassen, daß man über das Reden nicht erreicht, daß die Freundschaft in Banalitäten ertrinkt, weil man aufhört, über die einem wichtigen Dinge zu sprechen. Über Banalitäten kann man sich auch mit einem Unbekannten an der Bar unterhalten.
Wie gesagt: eine Aussprache ist notwendig, denn ein Zurück gibt es nicht mehr, ihr könnt die Nacht nicht ungeschehen machen. Nun müßt ihr einen Weg nach vorne suchen, doch nicht jeder für sich.
Also wir reden tatsächlich normal wie vorher miteinander... nur über das Geschehene einfach nicht, so als hätte es niemals stattgefunden.
Meine Vermutung, warum er geweint hat ist, dass er eher an seine Exfreundin denken musste (sie sind erst wenige Wochen auseinander). Trotzdem hat er (im Schlaf?) meine Nähe gesucht zum kuscheln.
Es wird sich wohl oder übel nicht vermeiden lassen darüber zu reden.
Aber sollte sich mehr daraus entwickeln werden unsere Familien wohl alles andere als erfreut sein, da diese uns immer als "Ersatzgeschwister" betrachtet haben... also wir waren beide immer in die Feierlichkeiten des jeweils anderen integriert, aber halt als Familienmitglied
kann es nur sehen, wie AmysAngel
Angst etwas wundervolles aufzugeben, nur um zu sehen ob es anders eine Chance hätte... und wenn nicht? Dann lieber die ewige Friendzone