Was soll dieses Plakat der DNVP aussagen?
Hallo GF-Community; ich soll dieses Plakat der DNVP interpretieren und als Referat vorstellen. Nun zu meiner Frage: Was sollen die beiden Adler auf dem Plakat aussagen? Ist das so gemeint, dass der große, Starke Adler (mit der Flagge des Kaiserreichs), den schwachen, dünnen Adler ,mit der Deutschland Flagge, angreifen bzw. vernichten will? Oder wie ist das sonst gemeint? Benötige dringend Hilfe! Danke.
2 Antworten
Bei vielen Deutschen galt die Ablehnung der schwarz-roten-goldenen Reichsflagge gleichermaßen der Ablehnung der Verfassung wie dem palamentarischen System der Weimarer Republik. Die kaiserlichen Farben Schwarz-Weiß-Rot symbolisieren die monarchistische Ausrichtung der im November 1918 gegründeten DNVP.
Sie verunglimpfte regelmäßig die schwarz-rot-goldene Fahne und den 1919 neu entworfenen Reichsadler der von vielen deutschen höhnisch als "Pleitegeier" tituliert wurde. Ihm gegenüber symbolisierte der Adler des Kaiserreich auf diesem Plakat Stärke und Entschlossenheit.
Ja. So ist das gemeint.
Die deutsche Rechte will und wird die Demokratie vernichten. haben sie dann ja auch mit Hitler getan.
Nein. Die KPD hat die Weimarer Republik zwar auch bekämpft, aber die Nazis und die Rechte nicht unterstützt.
Wer hat denn davon profitiert, dass die KPD die Weimarer Republik bekämpft und geschwächt hat? Genau, die NSDAP.
Das ist ein völlig realitätswidriges und in seiner Abstraktheit absurdes Narrativ. :-) Das fällt dir auch selber auf, wenn du das mal versuchen würdest, dasauf eine messbare Relation zu operationalisieren. :-)
Die Weimarer Republik ist nicht untergegangen, weil die KPD sie geschwächt hat, sondern weil die deutsche Rechte sie bewusst und motiviert untergehen lassen wollte. Hitlerwurde nicht von Hindenburg als Reichskanzler inthronisiert, weil die KPD die Weimarer Republik geschwächt hatte, sondern weil der Rechtskonservatismus den Versailler Vertrag revidieren und die politische Arbeiterbewegung zerschlagen wollte.
Als nach der Inthronisierung Hitlers rechtswidrig die SA-Horden Jagd auf Kommunisten und Sozialdemokraten machten, hat der Reichskanzler und die ihn beeinflussenden Hitler nicht abgesetzt, weil die Republik durch die KPD schwach gemacht wurde, sondern weil er das nicht wollte und Hitlers Vorgehen billigte. Etc.pp.
In der Politik sind viele Dinge abstrakt und nicht messbar. Das ändert jedoch nichts daran, dass sie existieren. Wenn Du und ich unabhängig von einander Steine auf einen Streifenwagen werfen, dieser daraufhin anhält, die Polizisten fliehen und ich den Streifenwagen stehle, hast Du mir auch dabei geholfen - auch wenn es nicht deine Intention war.
Genau so war es in der Weimarer Republik. Deren Delegitimierung durch die KPD hat auch der NSDAP geholfen. Genau so übrigens die Angst vor Massenmorden durch Kommunisten wie nach der Oktober-Revolution.
Mitunter eben auch so "abstrakt", dass man nicht nur sie einfach behaupten kann, sondern sich dann auch gleich um konkretisierbare Nachweise oder Belege drücken kann...:-)
Sagt Dir "Sozialfaschismusthese" etwas? Diese hat legitimiert, dass die KPD die demokratische SPD als Hauptgegner ausgewählt hat - nicht die NSDAP. Mit der NSDAP hat man stattdessen zeitweise zusammengearbeitet. Siehe:
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecialgeschichte/d-55573688.html
Die Sozialfaschismusthese war ein schlimmer und tiefer Griff der Stalinisten ins strategisch/taktische Klo, keine Frage. Die "Zusammenarbeit" am Beispiel eines lokal begrenzten Streiks um höhere Löhne bei den Berliner Verkehrsbetrieben über 5 Tage zu "beweisen" ist zwar ein beliebtes Narrativ der stramm antikommunistisch ausgerichteten konservativen Geschichtsideologie in einem Nachkriegsdeutschland, in dem überall schnell wieder Altnazis in führende berufliche und gesellschaftliche Positionen rutschten - faktisch aber Blödsinn. Das war wie gesagt ein - in Zahlen 1 !!! - Streik, lokal auf die Berliner Verkehrsbetriebe begrenzt von einer Dauer von 5 Tagen. Damit bringt man kein politisches System zu Fall. Das ist pure Legendenbildung, beliebt in Nachkriegsdeutschland, um die Hauptverantwortung des Konservatismus für die Machtübergabe an die Nazis aus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu nehmen.
Es geht nicht darum zu zeigen, dass der Streik das politische System zu Fall gebracht hat - sondern darum, dass sowohl Nationalsozialisten als auch Kommunisten das System bekämpft haben. Wenn nötig auch gemeinsam.
Der Streik war eine Reaktion auf die Absenkung des Stundenlohns bei den Berliner Verkehrsbetrieben. Da standen Kürzungen um 24 Pfennig pro Stunde im Raum. DieADGB-Gewrkschaft hatte das auf 2 Pfennig pro Stunde heruntergehandelt, aber die Beschäftigten waren sauer. Also wurde in einer Urabstimmung aller Beschäftigten mit überwältigender Mehrheit für einen Streik gestimmt.
Ein Streik um Lon ist keine Systembekämpfung - da wurde früher aus geschichtsideologischen gründen ein potemkinsches Dorf gebastelt - und du bastelst fleißig weiter...:-)
Mit freundlicher Unterstützung der KPD, die die Weimarer Republik ebenfalls bekämpft hat.