Was sind eure Erfahrungen mit Homophobie?

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Ja, ich kenne Homophobie. Wurde selbst schon beleidigt und war auch dabei, als man meine Frau beleidigt hat, weil sie mit mir zusammen ist. Nichts davon fand in kleinem Rahmen statt, sondern immer so, dass es viele Zeugen gab.

In meiner Schulzeit eben auch vor der ganzen Klasse, aber meistens eben von den Schülern, die auch aus einem solchen Umfeld kamen.

Es sind halt, zumindest in meiner Erfahrung, oft Männer, die solche Beleidigungen ausstoßen und die meinen, ihr Penis würde lesbische Frauen schon wieder hetero machen.
Leider oft heute noch eine vorherrschende Meinung.

Aber viele finden immer einen Weg, eine Person zu beleidigen. Auch die eigene Community steht dem in nichts nach.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – lesbisch, verheiratet
DayBreaker231  19.08.2022, 19:32

Ich glaube Menschen finden immer einen Weg jemanden zu beleidigen, sein es dass Gewicht, Sexualität, interessen usw.
Die Tatsache das Homosexualität nicht einmal unnatürlich ist vergessen viele wohl.
In der Tierwelt gibt es über 1.500 Arten die eine homosexuelle Beziehung führen und gerade unter den Primaten zu denen auch der Mensch gehört gibt es immer wieder Homosexualität und daran ist überhaupt nichts falsches oder unnatürlich.

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RedMountainGirl  19.08.2022, 19:37
@DayBreaker231

Diese Meinung vertrete ich auch, nicht nur persönlich, sondern eben auch "beruflich" (medizinischer Hintergrund).
Aber viele können das heute noch nicht akzeptieren und weigern sich anzunehmen, dass es Homosexualität oder Bisexualität eben auch im Tierreich gibt. Dass zwei männliche Schwäne zusammenleben und ein Küken, das man ihnen "untergejubelt" hat, großziehen. Dass weibliche Affen miteinander schlafen, um die Zugehörigkeit zu festigen usw.
Sogar Meerschweinchen...
Und in dem Zuge sind sie halt auch ziemlich geschichtsvergessen, siehe Lustknaben, männliche Mätressen (oder weibliche für adelige Frauen usw).

Aber wie du sagst, es findet sich immer ein Weg, jemanden zu beleidigen, wenn man es auf denjenigen abgesehen hat. Homosexualität oder ein nicht der medial propagierten Norm entsprechendes Aussehen reicht da schon vollkommen aus.
Das ist sehr traurig. Aber jemanden zu beschämen, das macht einigen wirklich Freude, sie bloßzustellen...sie ernähren sich durch die Verletzungen, die sie anderen zufügen. Gerade im Bereich der sozialen Medien, gerade Twitter (und ich finde auch zunehmend auf gutefrage), kocht der Hass langsam hoch.
Was man hier an Homophobie, Transphobie, Frauenfeindlichkeit, Sexismus (in beide Richtungen) etc. liest und dann die Fragen nicht mal gelöscht werden, das hinterlässt doch einen manchmal sehr schalen Nachgeschmack.

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Hallo Kris👋

Ich selbst hab noch keine homophoben Beleidigungen erlebt, was aber vllt. auch daran liegt, dass ich nicht homosexuell bin, dafür aber asexuell und da haben die Leute auch ihren Senf dazu zu geben oder wegen meiner Fehlstellungen.

Doch auch wenn ich selbst nie Betroffene von jetzt speziell homophoben Aussagen wurde, war ich Zeuge einer solchen Beleidigung.

Das war in meiner Gruppe, ich leite diese Gruppe und wir hatten 3 neue Teilnehmer und ich finde schon, dass die Gruppe sehr aufgeschlossen ist, da gab es nie Probleme was aber nicht auf die Leute außerhalb der Gruppe zutrifft, grad Eltern oder Freunde sind da was anderes. Und so kam es dass die Gruppe zu Ende war und ich von draußen einen Tumult bemerkte, nachsah und mitbekam, wie ein Herr und später dann auch seine Tochter den Freund und einen der neuen Teilnehmer verbal beleidigten.

Ich hab das dann auch aufgelöst, habe die Gruppe mitsamt der Umstehenden in den Raum gebeten und in einen Kreis stellen lassen. Danach hab ich mich in die Mitte gestellt und jedem Anwesenden erklärt, was das aller erste ist, dass man in der Gruppe zu hören kriegt und woran man sich zu halten hat.

Niemand wird hier beleidigt, es werden Konflikte direkt angesprochen, niemand wird ausgegrenzt, niemand wird körperlich angegangen, wer ein Problem hat, der soll sich bei mir melden oder es in der Gruppe ansprechen dann wird eine Lösung gefunden. Man begegnet sich in dieser Gruppe mit Respekt, Anstand und Höflichkeit.

Danach weil ich nicht einfach nur einen Monolog halten wollte, habe ich die Diskussionsrunde eröffnet, damit dieser Konflikt beigelegt werden kann. Die einen haben zwar anfangs gemault, aber jeder hat sich beteiligt, zum Schluss kam es sogar soweit, dass der Herr der ältere sich für sein Verhalten zumindest im Ansatz entschuldigt hat, seine Tochter eher nicht, sie war was man ihr ansehen konnte empört. es wundert mich ehrlich, dass sie nicht ihren Kindern eingeredet hat, nicht mehr zu kommen, sag ich ganz ehrlich aber ich sehe sie auch nicht mehr nur noch den Herren und ich muss sagen, die Diskussion, die Aussprache hat durchaus was gebracht, ich hatte ja auch die Befürchtung, dass der eine Teilnehmer aufgrund der Erfahrung reiß aus nimmt, aber nö, der kommt gern.

Ich weiß, es läuft nicht immer so, aber ich hab eine gewisse Verantwortung für die Teilnehmer und stelle sicher, dass sie sich wohl fühlen, sonst kommt keiner mehr und dafür braucht man nun einmal auch Regeln fürs Miteinander sonst klappt das nicht, das gilt auch für die Erwachsenen, die sind da nicht einfach Zuschauer, auch die haben sich richtig zu verhalten und sei es nur, solange ich was zu sagen habe, denn das gilt von dem Moment an, wenn sie die Teilnehmer bringen bis zu dem Moment wenn sie abgeholt werden auch Freunde sind da nicht außen vor und ich werde das weiter so handhaben egal bei was, seien es Aussagen ggü. der Sexualität, Religion, Politik, ist mir sowas von gleich.

Also ich bin eine Transfrau, also ein Mann welcher eine Frau ist.

Und obwohl, ich eine Frau bin, ist dem so, dass ich immer mit Homophoben zu tun habe.

Es ist echt schwierig.

Schau, es ist so.

Die ganzen Anhängsys, des Patriarchats, sind der Meinung, dass eine Frau, nur dann eine Frau ist, wenn sie gewisse Vorlagen, Muster, Erscheinungsbilder usw. erfühlt.

Du weist schon, dieses ganzen Stereotypen wie, Pink tragen, Röcke tragen, Brüste haben usw.

Du verstehst schon, eben das ganze, was das Patriarchat für Frauen bestimmt hat.

So was wie Makeup, Miniröcke, Bikinis, scheiß Auto, kein Manspreading usw.

Du weist schon, das was eben, diese Patriarchatys als weiblich erachten.

Locken, lange Haare, lange Gelnägel usw.

Du weist schon, eben das, was diese ganzen Bastardys, als typisch Frau erachten.

Und das ist soooo nervig.

Bitte hört auf, mich als Mann, welcher einen Penis hat zu bezeichnen nur weil ich, als Mann, genau nichts von diesem aufgezwungenem Frauen verachtendem, Scheiß mache!

Ich bin halt eine ganz moderne Frau, welche sich nicht in diese ganze Scheiße von 08/15 Mainstram Frau zwingen lässt.

Das ist oldschool und gehört auf den Misthaufen der Geschichte geschmissen.

Es ist ja ganz einfach, wenn eine Frau, dann eine Frau ist, wenn sie typisches Frauenzeugs macht, dann meint das, dass es so Wesen gibt, welche eben, typische Frauen sind.

Und wo soll das hinführen mit der ganzen LGBT Community, wenn die genau das als männlich und weiblich einstufen, wenn es genau das ist, von dem die (also wir) sich befreien wollen?

Oder bist du der Auffassung, dass eine Frau, dann eine Frau ist, wenn sie typische Frauensachen macht?

Wahrscheinlich bist du dann einy, welcher in irgendwelchen Schubladen von den Patriarchatys lebt, welche sie, die Patriarchatys, der Gesellschaft aufgezwungen haben, um sie zu unterdrücken.

Man könnte sagen mein Vater ist Homophob, also er macht sich über Schwule manchmal lustig. Ich glaube aber nicht, dass er jemanden im echten Leben tatsächlich dafür verurteilen würde. Mir persönlich ist es scheiß egal auf was jemand steht und ich würde auch keine Witze über Schwule machen

Meine Mutter ist der Meinung, sowas sei Eklig und gegen die Natur… jeder hat seine eigene Meinung, aber wenn sie negativ ist, behält man sie am besten für sich, wenn man nicht danach gefragt wird.

DayBreaker231  19.08.2022, 19:28

Ich finde immer das Argument gegen die Natur unsinnig.
Tatsächlich gibt und gab es schon immer homosexuelle Handlungen, auch im Tierreich und gerade unter den Primaten zu denen auch der Mensch gehört.
Aktuell gibt es über 1.500 bekannte Tierarten die eine Homosexuelle beziehung führen können, dabei auch der Mensch.
Allerdings hatten sich die Menschen bei den ersten entdeckungen im Tierreich im bereich der Homosexualität zurückgehalten, aber wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, gäbe auch deutlich ältere Informationen dazu.

Zudem gebe ich dir recht dass man nicht überall seinen Senf dazu geben muss, nur weil einem etwas an einer anderen Person nicht gefällt. (Zudem es erst recht fraglich ist, wenn man die Person nicht einmal kennt, immerhin sagt die Sexualität nichts über die Person aus.)

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