Was sind die Unterschiede zwischen Whataboutismus und Doppelmoral?

5 Antworten

Whataboutism ist z.b. wenn ein Fleischesser sagt "für Weidetiere sterben und leiden weniger Tiere als für die Produktion von Pflanzen" und der veganer darauf antwortet "Weidehaltung macht nur ein kleinen Teil der Produktion aus, für die Massentierhaltung sterben und leiden viel mehr Tiere"

Der veganer lenkt damit von der Tatsache ab dass Weidehaltung deutlich besser ist als die Pflanzenproduktion um vegan als besser darzustellen als es ist.

Doppelmoral ist z.b. wenn der veganer das töten von Nutztieren ablehnt aber die Milliarden ackerleichen schön redet. Also wenn für tierische Produkte kein Tier sterben darf aber für die Produktion von Pflanzen schon.

Orothred23  10.01.2023, 11:17

Whataboutism hast du falsch erklärt. Wundert mich aber nicht, wirklichen Whataboutism findet man ja so ziemlich in jedem Beitrag von dir....

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Whataboutismus ist der Versuch von einem Thema abzulenken indem auf ein anderes Thema angesprochen wird.

Zum Beispiel: "Ja, der Klimawandel ist schlimm, aber in der Ukraine ist Krieg, was tust du dagegen?"

Doppelmoral ist wenn man etwas verdammt wenn es andere machen, es aber gut heißt wenn man es selbst macht.

Zum Beispiel: "Atomkraft ist schlecht, ganz schlecht und ein großes Risiko, daher sollte kein EU-Land Atomkraftwerke besitzen. Aber wir brauchen sie, anders können wir unseren Energiehaushalt nicht decken und unsere sind die sichersten der Welt."

Sehr extreme Beispiele. Mit Absicht, da ich die Unterschiede so verdeutlichen will.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

Whataboutism ist typischerweise ein Art des gefühls argumentes. Man versucht dabei den Standpunkt des anderen zu entwerten in dem man den Fokus auf andere schlimmere Dinge legt. Z.b. sagen wir wir. Diskutieren über Vegane ernährung in den Industriestaaten. Und jemand hält dann dagegen das es eben total doof ist darüber zu diskutieren wenn in anderen ländern Kinder verhungern und sie nichts zu essen haben.

Der Tenor ist quasi immer: das diskutierte Problem ist unwichtig, weil dieses andere Problem schlimmer ist.

Doppelmoral ist es eine moral Vorstellung auf andere anzuwenden aber sich selbst nicht.

Ein Beispiel wäre: jemand verlang von anderen das diese vegan leben. Isst selbst aber Fleisch.

Oder ein Klassiker: der Freund verbietet seiner Partnerin männliche Freunde/Bekanntschaften. Hat aber selbst weibliche Freunde/Bekanntschaften die er nicht bereit ist aufzugeben.

Doppelmoral hast du immer dann wenn derjenige einen Wert proklamiert dieses aber selbst nicht einhält bzw. Lebt.

Eine Abwandlung der Doppelmoral hast du wenn man eben für 2 Gruppen von Menschen verschiedene Werte anlegt. Als Beispiel: wenn männer in der Welt rumvögeln ist es gut. Wenn's Frauen tun ist dies schlecht.

Das ist auch doppelmoral.

Eine weitere Variation wäre das gleiche wie oben. Aber auf Dinge bezogen. Wie z.b. Hash ist verboten weil's ne Droge ist. Aber Alkohol nicht.

Für die beiden Variationen muss jede Ausnahme gesondert stark mit Argumenten belegt werden um die Ausnahme bzw. Sonderstellung zu rechtfertigen.

In allen fällen kann man sagen das die Doppelmoral auf der Special pleading fallacy beruht. (Sonderfall Argumentationsfehler)

Das eine beschreibt eher Aussagen, welche mit einer Sache nichts zu tun haben resp. deren Inhalt völlig am Thema vorbei schiesst oder nichts zur Klärung einer Sache beiträgt, das andere geht eher Richtung "Wasser predigen und Wein trinken", also das eine erzählen, das andere dann tun.

Die Dopppelmoral liegt in einem selbst, der Whataboutism nicht oder zumindest nicht zwingend.

Whataboutism vergleicht zwei tatsächliche Sachverhalte, was den Sachverhalt aber nicht ändert oder abschwächt. Nur weil es woanders noch schlechter ist, macht es das hier nicht gut.

Doppelmoral bedeutet einer Gruppe/sich selbst etwas zu erlauben, was man anderen verbietet.