Was sind die Unterschiede zwischen Handlungs- und Regelutilitarismus?

1 Antwort

Siehe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Regelutilitarismus

Im Grunde urteilt der regelutiliarismus schlicht auf einer höheren Ebene als der Hanlungsutiliarismus.

Beim Regelutiliarismus werden Regeln auf gestellt, die dann auf Konformität mit dem Utiliarismus geprüft werden. Beim Handlungsutiliarismus werden einzelne handlungen geprüft und nicht die Regeln, auf denen diese beruhen.

Der regelutiliarismus lässt somit dem individuum die Freiheit, sich nicht an die erdachten Regel zu halten und erzwingt zudem, einzelfallunabhängige Regeln aufzustellen.

Woher ich das weiß:Recherche

Albrecht  10.05.2020, 15:16

Beim Regelutilitarismus ist die Handlungsregel, die nach dem Nützlichkeitsprinzip besser ist, unter ethischem Gesichtspunkt gut und richtig. Insofern ist die Aussage über eine Freiheit, sich nicht an die Regel zu halten, seltsam. Beim Handlungsutiliarismus gäbe es ja auch analog eine Freiheit, die einzelne Handlung, die nach dem Nützlichkeitsprinzip besser ist, durchzuführen oder nicht (wobei die danach bessere Handlung unter ethischem Gesichtspunkt gut und richtig ist).

zu dem Unterschied zwischen Handlungsutiliarismus und Regelutilitarismus:

https://www.gutefrage.net/frage/handlungsutilitarismus-und-regelutilitarismus#answer-343407239

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Destranix  10.05.2020, 15:28
@Albrecht

Ich ging von der Annahme aus, das derjenige, der den Utiliarismus als Prinzip nutzt sich in jedem Fall an diesen hält.

Demnach wäre im Fall des Regelutiliarismus derjenige, der die Regeln aufstellt der Utiliarist. Es stünde dann jedem anderen frei, sich an diesen Regeln zu orientieren.

Beim Handlungsutiliarismus wäre der Handelnde selbst der Utiliarist und müsste unter meiner Annahme seine Handlungen nach dem Prinzip ausrichten.

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Albrecht  10.05.2020, 18:16
@Destranix

Nicht nachvollziehbar ist, bei der Frage nach dem Unterschied zwischen Handlungsutilitarismus und Regelutilitarismus mit einer Aussage zu antworten, der Regelutilitarismus lasse dem Individuum die Freiheit, sich nicht an die erdachten Regel zu halten.

Eine Ausrichtung an einem utilitaristischen Prinzip gibt es in beiden Spielarten. Insofern gibt es gleichermaßen eine Verbindlichkeit, die aber keine Freiheit beseitigt, im Einklang mit dem ethisch verbindlichen Prinzip zu handeln oder nicht. In der Ethik wird Utilitarismus gewöhnlich als eine Theorie vertreten, die eine allgemeine Geltung beansprucht. Für andere Individuen wäre die Einzelhandlung bei dieser Situation mit gleichen Folgen in Bezug auf Lust/Freude und Schmerz/Leid (Handlungsutilitarismus) bzw. die Handlungsregel (Regelutilitarismus) auch ethisch gut und richtig.

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Destranix  11.05.2020, 09:22
@Albrecht
Nicht nachvollziehbar ist, bei der Frage nach dem Unterschied zwischen Handlungsutilitarismus und Regelutilitarismus mit einer Aussage zu antworten, der Regelutilitarismus lasse dem Individuum die Freiheit, sich nicht an die erdachten Regel zu halten.

Mit der Erläuterung meiner Annahme sollte das nachvollziehbar sein. Wenn du diese Erläuterung nicht verstehst, dann äußere bitte diesbezüglich konkret Kritik.

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Albrecht  13.05.2020, 18:30
@Destranix

Ich habe bereits konkrete Kritik hingeschrieben.

Zum einen ist es bei einer Frage nach dem Unterschied zwischen Handlungsutilitarismus und Regelutilitarismus seltsam, mit einer Aussage zu antworten, der Regelutilitarismus lasse dem Individuum die Freiheit, sich nicht an die erdachten Regel zu halten. Dies erweckt den Eindruck, darin liege ein Unterschied. Beim Handlungsutilitarismus wird nichts über Freiheit geschrieben, was eine ungleichmäßige Behandlung ist (diese ungleichmäßige Behandlung geschieht auch in dem erläuternden Kommentar). Tatsächlich beseitigen beide Spielarten nicht Willens- und Handlungsfreiheit der Individuen. Beim Handlungsutiliarismus gibt es eine Freiheit, die einzelne Handlung, die nach dem Nützlichkeitsprinzip besser ist, durchzuführen oder nicht.

Zum anderen wird beim Utilitarismus gewöhnlich das Nützlichkeitsprinzip für allgemeinverbindlich gehalten. Nach ihm soll sich nicht nur ein einzelnes Individuum ausrichten, das vom Utilitarismus überzeugt ist. Regeln beim Utilitarismus beanspruchen unter ethischem Gesichtspunkt aus sachlichen Gründen Geltung, nicht weil irgendjemand sie erdenkt oder aufstellt. Eine Aussage „Es stünde dann jedem anderen frei, sich an diesen Regeln zu orientieren.“ ist Bestandteil einer ungleichmäßigen Behandlung und es ist nicht klar, ob die Aussage darauf abzielt, Freiheit werde nicht beseitigt, oder darauf, die Verbindlichkeit gelte nur für einen einzelnen Utilitaristen, für alle anderen Individuen dagegen nicht.

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Destranix  14.05.2020, 08:40
@Albrecht
Ich habe bereits konkrete Kritik hingeschrieben.

Korrekt. Allerdings nicht auf meine Erläuterung in meinem Kommentar bezogen, sondern auf die Antwort direkt bezogen. Ich gehe eigentlich davon aus, dass meine Erläuterung erklärt, wie ich zu meinen Aussagen kam, die du kritisiertest. Zudem gesteht die Erläuterung indirekt ein, dass deine Kritik durchaus berechtigt ist.

Jegliche Diskussion sollte sich also durch diesen erübrigen, sofern du nicht neue Kritikpunkte anbringst, die nicht durch die Erklärung erläutert werden oder du die Erläuterung selbst kritisierst.

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