Was sind die Folgenprobleme der Metropolisierung?

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Die Liste der negativen Effekte der Metropolisierung für die Städte in den Entwicklungsländern ist lang. Wenn täglich Zuwanderer die Stadt erreichen, stehen für diese Neuankömmlinge weder Unterkünfte noch die lebensnotwendigen Einrichtungen zur Verfügung. Häufig lassen sich die Migranten in illegalen Hüttensiedlungen (Slums, Favelas etc.) nieder, die sich oft im zentrumsnahen Bereich oder am Stadtrand befinden. Meist gibt es weder einen Wasser- oder Stromanschluss noch sind Schulen und Krankenhäuser vorhanden. Aus der Unterversorgung und des ungebremsten Flächenwachstums resultieren die seuchenartige Verbreitung von Krankheiten, hohe Kriminalität, Gewalt und enorme Verkehrs- und Umweltbelastungen. In vielen Metropolen sind die freien Flächen aufgebraucht und die Stadtgrenzen haben sich längst in die umgebenden Verwaltungseinheiten ausgebreitet. Das hat zur Folge, dass sich dann keine Verwaltung zuständig fühlt und die interkommunalen Probleme vernachlässigt werden. Besonders gravierend gestaltet sich aber die Entsorgung von Abfall und Abwasser. Die Luft- und Wasserverschmutzung ist jenseits der für den Menschen verträglichen Belastungsgrenze. Zur Lösung dieser Probleme gibt es die unterschiedlichsten Ansätze, teilweise mit zweifelhaftem Erfolg.

Die Metropolen bestehen jedoch nicht nur aus den Elendsvierteln, denn die bessergestellten sozialen Schichten haben sich in ihre eigenen Stadtviertel zurückgezogen. Die aus den USA stammende Wohnform der "Gated Communities" ermöglicht den Privilegierten eine räumliche und soziale Trennung von der übrigen Stadtbevölkerung und deren Probleme. Hohe Zäune und Wälle, private Sicherheitsdienste und Zutrittsverbote sorgen für Sicherheit in diesen Vierteln. Sämtliche infrastrukturelle Einrichtungen vom Wasseranschluss bis zu Krankenhäusern sind hier vorhanden. In den Metropolen ist quasi ein infrastrukturelles Inselmuster entstanden. Auf der einen Seite die unterversorgten Gebiete der Zuwanderer und Armen und auf der anderen Seite die geschützten Wohngebiete der Mittel- und Oberschichten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Schul. Teil der FH Reife am Gym./volle FH Reife seit 2022