Was sind die Folgen von nutzungsbedingter Bodenbelastung?

3 Antworten

Hi,

die Abbildung fasst verschiedene nutzungsbedingte Bodenbelastungen zusammen, d.h. der Boden wird in Mitleidenschaft gezogen, durch das Wirtschaften und die Tätigkeit des Menschen.

Wenn man einige herausgreift, die "Bodenversiegelung" verschließt riesige Flächen der Erdoberfläche mit Gebäuden und Straßenbelägen. So kann der Boden seinen natürlichen Funktionen nicht mehr nachkommen und z.B. als Speicher für Nährstoffe oder Filter dienen, weil er ja nicht mehr erreicht werden kann.

Die "Bodenerosion" ist eine unnatürlich starke Abtragung durch Wind oder Wasser, die durch unsachgemäße Nutzung des Menschen begünstigt wird. Standardbeispiel ist der Mittlere Westen der USA "dust bowl", man hat dort Ackerbau über die agronomische Trockengrenze hinaus betrieben, also auch dort, wo man es in der Form nicht machen sollte und zudem die natürliche Vegetation (Präriegras) entfernt, damit die Auswehung der obersten Bodenschicht ermöglicht, was den Boden großflächig zerstörte. https://de.wikipedia.org/wiki/Dust_Bowl Das ist ein Paradebeispiel unangepasster Nutzung von Böden durch den Menschen und damit einhergehende Zerstörung. Bodenerosion kann aber jederzeit auch unter anderen Umständen auftreten.

"Bodenverdichtung" kommt durch das Befahren mit schweren Landmaschinen zustande, dort wird der Boden eigentlich zusammengepresst und der Anteil seiner Luftporen verringert, das wirkt sich auf die Beweglichkeit des Wassers im Boden aus, wenn dieses am Versickern gehindert wird, kann es zu stehendem Wasser in den oberen Bodenschichten kommen, einer Vernässung oder dieses als Oberflächenwasser abfließen, was wiederum Bodenerosion, diesmal Fortspülen durch Wasser begünstigt.

Agrarchemikalien ("Düngemittel", "Pestizide") werden in den Boden eingebracht und können ihn und das Grundwasser belasten.

"Klärschlamm" ist ja ein Endprodukt der Kläranlagen, also ein Rückstandsprodukt der Abwasserreinigung, das aber eben nicht oder nur zu einem geringen Teil endgelagert oder im Meer verklappt oder verbrannt wird, sondern tatsächlich auf die Felder ausgebracht wird. Das steigert den Ertrag beträchtlich, durch die düngende Wirkung, aber es ist klar, dass man sich damit ggf. auch die Giftstoffe einhandelt, die im Klärschlamm angereichert wurden, namentlich die Schwermetalle.

"Schwermetalle" sind natürliche Elemente der Erde, aber sie sind teils giftig, besonders Cadmium, Blei oder Quecksilber, sie wurden in Produktionsprozessen von Industrieanlagen verwendet oder freigesetzt oder angereichert und sie werden dann problematisch, wenn sie in der Natur räumlich konzentriert werden oder in die Nahrungskette gelangen, wiederum durch die Tätigkeit des Menschen. Das Ausbringen von Klärschlamm auf Felder ist ein möglicher Eintragspfad. Bestellt man diese mit Klärschlamm gedüngten Felder mit Korn (Weizen, Roggen) und werden die Schwermetalle von den Pflanzen aufgenommen, landen sie letztendlich auch im Frühstücksbrötchen bei uns auf dem Teller und werden in uns angereichert.

Angedeutet ist auch, dass diese Stoffe mobil werden können, nämlich unter gewissen Umständen im Boden mobilisiert werden und durch Bodenwasser verlagert werden und auf dem Wege aus "Altlasten", das sind Böden, die mit Schadstoffen oder Rückständen aus früheren Produktionsprozessen oder aus Ablagerung von Abfall kontaminiert sind, das können z.B. Standorte ehemaliger Industrie- und Gewerbegebiete oder alte Deponien sein, andere Regionen erreichen können, wo wir Ackerbau betreiben oder wohnen.

Angedeutet ist auch die direkte "Bodenzerstörung" durch Abtragung, wiederum durch die Tätigkeit des wirtschaftenden Menschen ("Kiesabbau"), aber auch z.B. im großen Stil durch Braunkohletagebau. Gruß, Cliff

Die Schwermetalle kommen z.b. vom Klärschlamm her. sie zerstören nicht die böden, vergiften sie aber, wenn es u.a. Cadmium, Quecksilber und andere toxische Schwermetalle oder deren Verbindungen sind. die Gefahr hierbei ist es, dass sie teils in Pfolanzen gelangen, teils ins Grundwasser absinken.