Was möchte Remarque damit sagen?
»Dieses Buch soll weder eine Anklage noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen, über eine Generation zu berichten, die vom Kriege zerstört wurde – auch wenn sie seinen Granaten entkam. «
-Vorwort „Im Westen nicht Neues“,
Erich Maria Remarque
Was möchte Remarque damit sagen, wie lässt sich das Interpretieren ? :)
LG
5 Antworten
Das ist doch einfach!? - Remarque klage weder die Verursacher des Ersten Weltkrieges an, noch bekenne er sich zum Nationalismus, zum Militarismus oder zum Pazifismus.
Er versuche nur zu berichten wie ein neutraler Kriegsberichterstatter, aber das gelingt ihm nicht, weil er die Gleichgültigkeit der "guten Staatsbürger" gegenüber den individuellen Menschenleben darstellt; da sind die Kriegsbefürworter aus Nationalstolz und die (jugendlich pubertären) Mitläufer oder Zwangsrekrutierten als Diener der Nationalideologie in Uniform, die "logischerweise" zu Tausenden verstümmelt oder getötet werden...
Und sein gewählter Titel "Im Westen nichts Neues" unterstreicht das Desinteresse der Zuhausegebliebenen am Massensterben der eigenen Söhne und Väter an der ausländischen Westfront auch noch; daran gehen die restlichen Überlebenden dieser Generation auch noch zugrunde, sagt er.
Später - nach dem Zweiten Weltkrieg beschreibt das ja der traumatisierte Ex-Soldat Wolfgang Borchert in "Draußen vor der Tür", dass gerade die heimkehrenden Soldaten eines verlorenen Krieges lieber tot sein sollten als lebend nach Hause zu ihren "Liebsten" zurückzukommen... woran er selbst verzweifelt...
Wenn Du dem Link folgst und ans Ende srollst, bekommst Du mehrere Interpretationen. Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen.
Noch ein Link
Gruß Matti
Er möchte weder bei den Kriegsgegnern noch bei den Kriegsbegeisterten anecken.
Überzeugend ist das nicht. Denn sein Buch ist und bleibt eine scharfe Kritik am Krieg.
Die Nazis haben das natürlich erkannt und haben die Aufführungen des Films vor 1933 durch SA gestört und nach ihrer Machtübernahme den Film verboten.
Was ist eine Anklage und was ist ein Bekenntnis? Was ist ein Bericht? Ist er neutral verfasst, oder urteilt er über ein Geschehen? Will der Autor Taten entschuldigen oder sie kritisieren, oder sie nur unkommentiert schildern? Der Autor sagt genau, was er will und was er nicht will.
Ist das meine Hausaufgabe oder deine? Ich helfe dir gerne, aber auf die Antwort musst du schon alleine kommen. Hast du das Buch schon gelesen?
er will sich durch das buch keiner politischen überzeugung zuordnen lassen.
annokrat
Hilft kaum weiter aber danke trotzdem.