Was möchte die letzte Generation der heute 50 jährigen "no future" Generation, die in der Angst um einen Atomkrieg aufwuchs, eigentlich mitteilen?

5 Antworten

Na, ja. ich werde dieses Jahr 50 und kann die Botschaft schon klar verstehen. Zumal ich Kinder in dem Alter habe. Damit gehöre ich zu der Generation, die wie die Made im Speck gelebt hat. Meine Eltern gehören zu der Generation Nachkriegszeit und haben zumindest in der Kindheit noch mit vielen Entbehrungen leben müssen. Mir mangelte es an nichts. Kein Krieg. Essen war immer genug da. Auto mit 18 und so weiter. Die Generation, die jetzt aufwächst wird sich mit ganz anderen Problemen beschäftigen müssen. Die Probleme können wir zwar auch nicht mehr lösen, das wird aber auch nicht verlangt. Was aber verlangt wird, und meiner Meinung kann man das auch verlangen, ist, dass wir jetzt die Weichen stellen, damit nachfolgende Generationen es leichter haben, mit den geänderten Bedingungen klar zu kommen und vor allem nicht die ganze Last der Folgen alleine tragen müssen.

Mitteilen wollen die gar nichts, das sind halt Extremisten die wollen dass "etwas" passiert, dass die Politik endlich "etwas" macht, dass sich endlich "was" ändern muss.

Natürlich haben diese selbst keine Lösungen parat, keine durchdachten Konzepte wie deren Maximalforderungen sozial- und wirtschaftsverträglich umgesetzt werden könnten, aber sich aufführen, dabei noch möglichst viel Aufmerksamkeit bekommen, ist halt so viel einfacher als selbst konstruktiv nach Lösungen zu suchen - und man kann sich so schön wichtig dabei vorkommen.

stufix2000  13.04.2023, 11:20

Die Forderungen sind jetzt nicht so extrem:

https://letztegeneration.de/forderungen/

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xNevan  13.04.2023, 11:23
@stufix2000

Aber die Methoden. Sachbeschädigung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr sind keine Kavaliersdelikte.

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MertIs  13.04.2023, 11:25
@stufix2000

Das entscheidende ist der Punkt, dass Forderungen aufzustellen sehr einfach ist (einfach schreiben "bis 2030 die Nutzung fossiler Rohstoffe beenden", fertig). Wirklich konkrete Konzepte wie diese Forderungen erreichbar sind ohne dass dabei die schwächsten der Gesellschaft auf der Strecke bleiben oder sich die Gesellschaft selbst in den wirtschaftlichen Ruin treibt? Nö, haben sie nicht (das soll ein "Gesellschaftsrat" dann irgendwie herbei zaubern). Für mich klassische Blender.

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stufix2000  13.04.2023, 11:39
@xNevan

Aber ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht umzusetzen ist ein Kavaliersdelikt?

Das deutsche Klimaschutzgesetz von 2019 ist teilweise mit den Grundrechten unvereinbar und somit verfassungswidrig, verkündete das Bundesverfassungsgericht im April 2021. Das Gesetz würde jüngeren Menschen große Lasten im Kampf gegen den Klimawandel aufbürden, indem die Anstrengungen bei der Minderung des Treibhausgas-Ausstoßes auf die Zeit nach 2030 verschoben werden würden. Das würde bedeuten, dass die Jüngeren von drastischen Einschränkungen bedroht und in ihren Freiheitsrechten verletzt wären, so das Gericht. Daraus kann abgeleitet werden, dass die heutige Politik auch die Rechte künftiger Generationen beachten muss. Das Gesetz wurde daraufhin rasch nachgebessert, die Klimaschutzziele verschärft. So wurde das Ziel der Klimaneutralität um fünf Jahre auf 2045 vorgezogen. Auch das Zwischenziel für 2030 wurde erhöht: Der Treibhausgasausstoß soll um 65 Prozent gegenüber 1990 verringert werden, statt wie bisher um 55 Prozent. Quelle

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xNevan  13.04.2023, 12:43
@stufix2000
Aber ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht umzusetzen ist ein Kavaliersdelikt?

Achso, du meinst also ein Unrecht rechtfertigt ein anderes? Komische denkweise in der heutigen Zeit. Zudem haben die Personen die durch diese "Aktionen" behindert, drangsaliert und zum Teil in (Lebens)Gefahr gebracht werden überhaupt nichts mit der nicht Umsetzung des Gesetzes zu tun.

Zudem wurde das Gesetz bereits nachgebessert wie du selbst schreibst. Die Demonstration dagegen macht entsprechend keinen Sinn.

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stufix2000  13.04.2023, 13:06
@xNevan

Nein, das meine ich nicht. Es gibt Aktionen, die ich für besser halte als andere.

Das Gesetz wurde nachgebest, aber nicht die erforderlichen Schritte, damit dem Gesetz genüge getan wird. Ganz im Gegenteil.

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xNevan  13.04.2023, 13:09
@stufix2000
Das Gesetz wurde nachgebest, aber nicht die erforderlichen Schritte, damit dem Gesetz genüge getan wird. Ganz im Gegenteil.

Stimmt. Wird nichts getan abgesehen vom Verbot von Verbrennungmotoren und Gasheizungen z.B.

Auf der anderenseite schaltet man natürlich lieber die bösen AKWs ab damit die Kohlekraftwerke noch n bisschen mehr feuern müssen für die "Klimefreundlichen" E-Autos.

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stufix2000  13.04.2023, 13:23
@xNevan

Wir kommen kaum weiter, wenn man eines gegen das andere aufrechnet.

Am Ende muss Energie effizienter eingesetzt werden und dort gespart werden wo es möglich ist. Ich finde es zum Beispiel eine gute Idee, dass man ein CO2 Guthaben hat, wer damit auskommt gut, wer nicht klarkommt, der muss sich Zertifikate kaufen.

Nichts ist gut oder böse.

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Sarah3333  13.04.2023, 11:39

Es wird keine Lösungen geben, wenn kritische Stimmen nicht gehört werden wollen.

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MertIs  13.04.2023, 11:52
@Sarah3333

Die kritischen Stimmen sind aber nur kritisch - haben aber selbst eben auch keine Lösungen, das ist der Kern meiner Aussage.

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Die Angst, vielleicht unsere Zukunft vor die Wand zu fahren, wenn sich nichts ändert, war eben Teil des Lebensgefühls. Und dass eine Bedrohung der Zukunft reell ist, liegt doch auf der Hand: Kriege, Unruhen, Klimawandel wird die Welt verändern und das mit der Pandemie hätte auch ganz anders verlaufen können.

lesterb42  13.04.2023, 11:33
unsere Zukunft vor die Wand zu fahren,
Bedrohung der Zukunft

Zukunft ist morgen und ist garantiert, die kann man weder bedrohen noch gegen die Wand fahren.

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Sarah3333  13.04.2023, 11:40
@lesterb42

Du willst es nicht verstehen, oder? Eine lebenswerte Zukunft kann sehr wohl bedroht sein

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Die können da garnichts mitteilen. Alle paar Jahre wird irgendeine neue Sau durchs dorf getrieben wonach die Welt kurz vor dem Untergang steht. Da wundert es wenig, dass viele das nicht mehr ernst nehmen.

Es erinnert doch sehr an die Geschichte mit dem Jungen der immer "Wölfe!" rief.

Ich verstehe die Frage so, dass es hier nicht um die Organisation: "Letzte Generation" und Klima-Aktivismus geht, sondern um die heutigen 50jährigen, die allerdings auch nur noch den letzten Rest vom kalten Krieg erlebt haben.

Ich bin 46 und in meiner Grundschule hatten wir noch zweimal im Jahr eine Übung, wo wir möglichst schnell alle in den Bunker unter der Schule mussten.

Die Angst vor dem atomaren dritten Weltkrieg war real und begründet. Deutschland wäre das erste Schlachtfeld gewesen.

Ich denke in dieser Generation sehen viele das momentane Säbelrasseln gegenüber Russland kritischer, als in den jüngeren Generationen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter