Was ist hysterie?

4 Antworten

Hysterie ist mehr eine Hypothese als eine festumrissene Krankheit. Der Begriff wird darüber hinaus von verschiedenen Denkrichtungen oder Schulen und wurde zu verschiedenen Zeiten völlig unterschiedlich interpretiert.

Einer der ersten, der den Begriff in der modernen Medizin oder Psychologie populär gemacht hat, war Sigmund Freud, der viele neurotische Bürgertöchter des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Wien behandelt hat. Das hysterische Verhalten schien ausschließlich bei Frauen vorzukommen, mit Labilität, starker Emotionalität bzw. Theatralik und mit unterdrückten, versteckten sexuellen Bedürfnissen zu tun zu haben. Zu dieser Zeit fielen so viele Frauen bei jeder sich bietenden Gelegenheit ohnmächtig zu Boden, dass praktisch jede ein Riechfläschchen bei sich hatte, falls es mal passierte. Heute fällt niemand mehr ohnmächtig zu Boden, wenn etwas halbwegs Schockierendes gesagt wird, rätselhafterweise sind diese Verhaltensweisen oder Störungen einfach verschwunden.

Andere Psychologen haben die Hysterie verallgemeinert, so dass auch Männer grundsätzlich zu einem hysterischen Charakter neigen können.

Der Begriff Hysterie spielt heute in der Medizin oder Psychiatrie keine große Rolle mehr. Hingegen ist das Wort 'hysterisch' in der Umgangssprache noch sehr geläufig.

Unter Hysterie wurden bis Anfang des 20. Jahrhunderts psychische Erkranken von Frauen zusammengefasst. Der Begriff wird heute nicht mehr benutzt.