Was ist ein Lichtbildnehmer?
Ich habe den schweren Verdacht, dass das eine Kamera ist, aber ein sehr altes Wort dafür. Google spuckt für diesen Begriff absolut garnichts aus.
Woher kommt der Begriff eigentlich?
woher hast du das Wort? bitte den ganzen Satz!
Aus einem Kommentar von einem Online Forum. Der Satz lautete:
"Vielen Dank für deine Aufnahmen mit dem Lichtbildnehmer".
3 Antworten
Das ist wohl eher ein Kunstwort, das sich jemand erfunden hat. Der Sinn davon erschließt sich ja dann aus dem Zusammenhang.
Genauso wie man ein Handy auch als Drahtloses Tupfbildschirm-Telefon bezeichnen könnte.
Wenigstens der "Bildnehmer" scheint zu Beginn der Fotografie gelegentlich eine deutsche Bezeichnung gewesen zu sein. In Google Books gibt's etliche Beispiele wie dies:
Er war davon überzeugt, dass versteckte Bildnehmer jede Einzelheit einfingen. »Und warum sollte die Äbtissin ihren Enkel sehen wollen? (Der Wüstenplanet von Anderson )
.
Staunend fuchteln die Kataris mit ihren Bildnehmern in der Luft herum und fotografieren, was das Zeug hält. (Thomas Ernst: Jetzt)
Wenigstens der "Bildnehmer" scheint zu Beginn der Fotografie gelegentlich eine deutsche Bezeichnung gewesen zu sein.
Und Lichtbild für Foto ist auch heute noch einigermaßen gebräuchlich.
Lichtbild – Wikipedia
lichtbildausweis - Bing images
Heutige Definition des Bildnehmers::
Die Spiegelreflexkamera beruht auf zwei Komponenten, dem Objektiv und dem Bildnehmer. Das Objektiv hat die Aufgabe, das einfallende Licht zu streuen oder zu sammeln. [...] Das durchgelassene Licht erreicht anschließend den Bildnehmer. Dieser setzt sich aus allen Komponenten zusammen, die für die Verarbeitung und Speicherung eines Bildes verantwortlich sind.
Der Bildnehmer kann eine Person (in zweierlei Bedeutungen) oder ein Apparat sein, wofür es auch jetzt noch Verwendungsbelege gibt.
Ein Lichtbild ist ein fotografiertes Porträt für den Lichtbildausweis vulgo Perso(nalausweis). Der (Auf-)Nehmer eines Lichtbildes wäre ergo ein Porträtfotograf.
Letztendlich zeigt diese Kunstwort, wie plastisch unsere Sprache bei der Komposition von Wortzusammensetzungen ist, dass selbst solch ironischen Überhöhungen (eigentlich) verstanden werden.