Was ist ein Kaiseropfer?

4 Antworten

es gibt auch das Bauernopfer. Da wird nicht dem Bauern, sondern der Bauer geopfert.

Das Kaiseropfer wurde nach Imperator Augustus einführt, nachdem man den Kaiser als göttlich (divus) glorifiziert hat. Das Kaiseropfer wurde verstanden als Zeremonie, als politische Unterwerfungsgeste der Untertanen. Die Christen und Juden verstanden es als Anbetung eines Menschen und verweigerten es.

Manchmal kams auch zu Kaiseropfern der ersten Art, da wurde ein nicht mehr tragbarer Kaiser geopfert, bis dass der Tod eintrat.

Entgegen den Gerüchten herrschte im römischen Reich weitgehend Religionsfreiheit (nicht bei allen Herrschern und nicht jederzeit, aber "grundsätzlich").

Man erwartete aber eine "Unterwerfungsgeste" unter den Kaiser und damit auch ein Bekenntnis zum römischen Staat.

Diese war sehr leicht zu bekommen, es genügte evtl. ein Körbchen Früchte. Die Tempelwächter ließen sich auch leicht bestechen betreffs einer "Opferbescheinigung".

Aber die Christen verhielten sich da z.T. sehr fundamentalistisch. Ja, sie sahen es teilweise als willkommene Gelegenheit, um als "Märtyrer" in den Himmel zu kommen. Die anderen Römer schüttelten sehr den Kopf über solch starrsinnige Gläubigkeit.

Man opferte ja den Göttern immer irgendwas um sie gnädig zu stimmen (also nicht dem christlichen Gott).

Da der Kaiser fast als Gott angesehen wurde, brachte man ihm (lebend oder bereits verstorben) ebenfalls Opfer dar. Auch wurden ihre Abbildungen (z. B. Statuen, Fotos gab's damals ja noch nicht) angebetet.

Ist das soweit verständlich? Das ist das was ganz oben in dem wiki-Artikel steht, vereinfacht erklärt. Wie ein Kaiseropfer konkret auszusehen hat, habe ich dort auch nicht gefunden. Ich habe aber woanders gelesen, es ging "nur" darum, Räucherstäbchen anzuzünden.

Die Christen machten da nicht mit. Für sie ist nur der christliche Gott anbetungswürdig. Und geopfert haben sie wie gesagt sowieso nicht. Beides wäre für sie verbotener Götzendienst gewesen.

Eine ähnliche Geschichte gibt es im AT, da machten der Prophet Daniel und seine Freunde die Anweisung des Königs nicht mit, ein Standbild (Statue) anzubeten.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch

Die meisten Kaiser wurden nach ihrem Tod "vergöttlicht", es wurden Altäre für sie errichtet und die Untertanen brachten gelegentlich ein Opfer dar und baten dadurch um das Wohlergehen des Staats.

Wer sich hier ausschloss wie die Christen, konnte schnell in den Ruch des "Staatsfeindes" kommen.

GalLaXyMaRine 
Fragesteller
 31.05.2018, 22:15

haben die christen das opfer nur nicht gebracht weil der kaiser katholisch war?

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hutten52  31.05.2018, 22:32
@GalLaXyMaRine

MIssverständnis. Das Kaiseropfer gab es natürlich nur im vorchristlichen Rom im Rahmen des römischen Götterkults des Jupiters, der Vesta etc. Nach Konstantin wurde das sofort abgeschafft.

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