Was ist der Utilitarismus nach Bentham und Mill?

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Barry Loewer: Philosophie in 30 Sekunden, Verlag: Librero

Der Kern von Mills Theorie besagt: Handlungen sind richtig, wenn sie das Glück befördern, falsch, wenn sie Unglück hervorrufen. Glück wird dabei als Freude verstanden, Unglück als Schmerz. Bedeutend dabei ist, daß Mill von aggregiertem Glück spricht, d.h., vom größten Glück der größtmöglichen Menge Menschen.Dabei qualifiziert er Glück in höher- und minderwertig. Es ist höherwertig, ein klassisches Konzert zu hören, als Eis zu essen. (Obwohl, manchmal?!)

Niemand, der je ein Leben voller höherer Freuden geführt hat, würde es gegen eines minderer Freuden tauschen. Obwohl Mozart hören oder Eis essen doch eher eine Frage des persönlichen Geschmacks ist.

Heutzutage ist der Utilitarismus nicht mehr im Fokus der Philosophie. Stell Dir mal folgendes Scenario vor: In einem Fussballstadion wird ein Dieb o.ä. vor 10 000 Menschen gefoltert, die das alle ganz toll finden und sich dabei vergnügen. Nach Mill wäre das Glück der 10 000 höher zu bewerten, als das Schicksal des einen Gefolterten. Ging bei den Römern, geht heute eher nicht mehr.