Was ist der Unterschied zwischen Blüte und Blume?

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Das, was alle anderen hier geschrieben haben, ist falsch, das ist die Definition des Volksmundes.

In der Botanik(!) sind die Begriffe klar definiert:

  • Die Blume ist definiert als funktionelle Bestäubungseinheit, die aus einer Einzel-Blüte oder einem Blütenstand bestehen kann. -> Sie ist im Dienste der Bestäubung.
  • Die Blüte ist ein Kurzspross mit begrenztem Wachstum. -> Sie ist ein Sexualorgan im Dienste der sexuellen Vermehrung.
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Die Blüte definiert sich in der Botanik als Kurzspross, der im Dienst der Fortpflanzung steht. Die Blüte ist also ein Organ, das die männlichen (Androeceum) und (bei zwittrigen Blüten) bzw. oder (bei ein- oder zweihäusigen Blüten) weiblichen Fortpflanzungsorgane (Gynoeceum) enthält, d. h. sie ist eine Fortpflanzungseinheit. Der grundsätzliche Aufbau einer typischen Blüte ist hier dargestellt:

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Abb. 1: Aufbau einer Blüte. © Mariana Ruiz, Wikimedia Commons, Public domain

Die Blume (Anthium) ist hingegen eine Bestäubungseinheit, ihre Funktion besteht darin, Schauwirkung zu entfalten und Bestäuber, in vielen Fällen Insekten wie Bienen, Käfer oder Fliegen, anzulocken und zu den Staubblättern zu führen. Eine Blume ist quasi ein "Landeplatz" für den Bestäuber.

Daraus ergeben sich drei Möglichkeiten:

1) Eine Blume besteht aus genau einer Blüte

Die Einzelblüte ist also gleichzeitig auch eine Bestäubungseinheit. Das nennt man auch Euanthium. Ein Euanthium begegnet uns z. B. bei der Rose (Rosa sp.), beim Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas) oder beim Krokus (Crocus sp.).

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Abb. 2: Hunds-Rose (Rosa canina, Rosaceae) als Beispiel für ein Euanthium. © Isidre blanc, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0.

2) Mehrere Blüten bilden eine Blume

In diesem Fall bildet der gesamte Blütenstand (Infloreszenz) die Bestäubungseinheit. Die Einzelblüten sind meist eher unscheinbar und klein. Man nennt dies auch Pseudanthium. Ein Pseudanthium haben z. B. die Korbblütler (Asteraceae) und Doldenblütler (Apiaceae).

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Abb. 3: Wilde Möhre (Daucus carota, Apiaceae) als Beispiel für ein Pseudanthium: der gesamte Blütenstand (eine Doppeldolde) aus vielen Einzelblüten bildet eine Anlockungseinheit für Bestäuber, die schwarze Blüte im Zentrum heißt auch Mohrenblüte. © AnRo0002, Wikimedia Commons, CC0 1.0.

3) Eine Blüte besitzt mehrere Blumen

Eine Blüte kann auch mehrere "Landebahnen" für Bestäuber haben. Man nennt das auch Meranthium. Ein Meranthium kommt z. B. bei den Schwertlilien (Iris sp.) vor. Hier hat eine Blüte drei "Landebahnen".

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Abb. 4: Verschiedenfarbige Iris (Iris versicolor, Iridaceae) als Beispiel für ein Meranthium. Die Einzelblüte besitzt drei Bestäubungseinheiten ("Landebahnen") für Insekten. © Charles de Mille-Isles, Wikimedia Commons, CC BY 2.0.

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Eine Blüte ist Bestandteil von Blütenpflanzen.

Blume ist ein umgangssprachlicher Begriff für blühende Pflanzen, in der Botanik wird dieser Begriff nicht verwendet.

Der Begriff Blume ist ein zu verallgemeinender Begriff für eine auffällig blühende Pflanzen. Meist werden nicht verholzende Pflanzen mit schönen Blüten als Blumen bezeichnet. Blüten hingegen haben fast alle Pflanze, egal ob Gehölz, Staude oder Einjährige. Es gibt nur wenige Pflanzen ohne Blüten, wie Moose, Farne und Bärlappgewächse, sie bilden anstatt Blüten, Sporenanlagen.

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Eine Blume ist die Pflanze an sich also zb eine Orchidee.

Eine Blüte ist ein Teil einer Pflanze, an der die Sexualorgane der Pflanze liegen, meistens das „bunte“ an den Pflanzen.

Auch Bäume können Blüten haben, jedoch sind diese keine Blumen. (z.B. Kirschbäume)