Was ist der Jakobsweg wieso verändert man sich so?

9 Antworten

Du läufst von deinem Wohnort aus zu Fuß nach Santiago de Compostela. Hinweis: Santiago de Compostela liegt in Spanien, und wenn du das jedes Jahr z.B. zwei Wochen lang machst, und beim nächsten Mal wieder dort weitermachst, wo du das letzte Jahr aufgehört hast, brauchst du mehrere Jahre. (Ein Bekannter macht das gerade.)

Du musst natürlich alles tragen, was du unterwegs brauchst. Du kennst vielleicht diese Handgepäck-Regeln von Fluglinien. Bis zu 8 kg oder so. Pack noch eine Flasche Wasser dazu, und recht viel mehr sollte es dann auch nicht mehr werden.

Viele der Menschen, die auf einem der Jakobswege "pilgern", sind grundsätzlich dazu bereit oder sogar gewillt, Veränderungen in ihrem Leben vorzunehmen.

Wenn man zu Fuß mit dem Rucksack unterwegs ist, lässt man das gewohnte Leben weit hinter sich. Auf den Jakobswegen trifft man dazu noch auf einen Haufen anderer Leute, mit denen man sich austauschen kann und die einem ggf. neue Ideen mitgeben.

Im Prinzip könnte man aber genauso gut durch die Eifel wandern.

  • er ist toll, wie ein Weg ins Mittelalter
  • Das Wandern ist extrem gesund, genauso wie das Essen in Frankreich und Spanien unterwegs.
  • Das Ganze ist Stressfrei und auch deshalb extrem gesund und reinigend.
  • Beim Weg geht es darum, sein inneres zu reinigen. Sich selber bewusst werden, mit Problemen fertig zu werden. Es ist eine Reise ins ich. Unterstützt wird das durch die Messen im Kloster und wenn man natürlich gläubig ist.
  • Es geht sehr gesellig, sozial zu und her. Ist schön.
  • Eine Reise ist generell spannend und schön (sonst geht man).

Man ist lange unterwegs, weit entfernt vom Alltag und hat sehr viel Zeit, über sich und das Leben nachzudenken. Das kann den Horizont erweitern und Erkenntnisse bringen, die sich einem sonst verschließen.

Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, dieses Effekt zu erreichen. Es gib Menschen, die ziehen sich einfach eine Weile aus ihrem Umfeld zurück - gehen in ein Kloster, in ein Entwicklungsland, in ein Katastrophengebiet oder einfach in die Wildnis.

Man wird dadurch kein anderer Mensch, aber es erweitert den Horizont, erlaubt eine neue Sichtweise auf Probleme, die plötzlich gar keine mehr sind.

Manche Aussteiger kehren niemals wieder in ihr altes Leben zurück.

Oh, ... sehr schön! Braucht man allerdings Zeit und Geld! :-)

Habe 6 Wochen gebraucht um die 800km zu laufen! Und glaube mir: Wenn Du 6 Wochen jeden Tag unterwegs bist, Leute triffst und Du Zeit hast zum Nachdenken ... das verändert Dich!

Eine "Lebenserfahrung" quasi :D

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung