Was ist der goldene Schnitt Kunst?

3 Antworten

Ok, stelle dir mal folgendes vor:

Du nimmst ein Blatt Papier (DinA4) und hast ein Motiv, welches du optisch auf diesem Blatt möglichst „schön“ darauf präsentieren willst.

Klebst du das Foto unten hin, sieht es in Ordnung aus, aber wird optisch nicht so sehr beachtet.

Klebst du es unten rechts oder unten links, wird es optisch noch weniger beachtet.

Klebst du es oben links oder oben rechts hin, „erdrückt“ es den Betrachter direkt, indem es zu schnell ins Auge fällt (es klebt am Rande).

Also hatten sich die damaligen Kunstgelehrten des 17. und 18. Jahrhunderts gedacht; es müsse eine Regel geben, die die optische, also die sichtbare Schönheit stärker ins Rampenlicht rückt, jedoch nicht so stark, dass es den Betrachter stört.

So stellten sie fest, dass ein bestimmter Abstand oberhalb des Motivs und ein anderer Abstand unterhalb davon die Gemüter erheitert.

Es gibt zwei bekannte Goldener Schnitt-Verhältnisse, die man sich leicht merken kann: 3:5 und 5:8.

Hier ein Beispiel mit 5:8 Verhältnis, also 5 Teilen Leerraum oben und 8 Teilen Leerraum unten:

DinA4 hat eine Höhe von 29,7cm.

Dein Motiv hat eine Gesamthöhe von 10cm.
19,7cm sind also für dein Bild frei verfügbar, da das Bild den Rest ausfüllt.
Da der eine Freiraum über dem Bild 5 Teile besitzen soll und darunter der freie Raum 8 Teile besitzen soll, zählst du beide Teile zusammen und dies ergibt die Summe 13.

Also bestehen die freien Räume, die zusammen 19,7cm hoch sind aus 13 Teilen;

19,7cm / 13 = 1,515 cm

So ist oberhalb deines Motivs bei 5 Teilen ein Freiraum von

5*1,515cm = 7,575cm (Zum oberen Rand; Kopf) einzuhalten

und

8*1,515cm = 12,12cm unterhalb des Motivs (zum unteren Rand; Fuß) einzuhalten.

Eines muss ich dazu noch sagen; die 1,515 cm sind gerundet, daher ergeben die drei Werte nicht genau 29,7cm.

Beim Verhältnis 3:5 hättest du 8 Teile insgesamt, da 3+5=8 ergibt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Es geht darum, dass man eine Regel für die Harmonie hat. Längen und Flächen werden nach dieser Regel so aufgeteilt, dass sie nicht symmetrisch (in der Mitte) geteilt werden, aber trotzdem von uns als angenehm empfunden werden.

Gehe mal > diesen Text durch, er erscheint mir gut verständlich.