Was ist das größte Diskussionsthema in einer WG?
Ich überlege eine WG zu gründen. Habe jedoch selbst noch nie in einer gelebt. Wer hat da mehr Erfahrung, was führt am meisten zu Reibereien? Besser gemischt oder nur Frauen. Freue mich auf eure Antworten.
3 Antworten
Servus,
Ich hab WG Erfahrungen und eine davon wurde zur besten Zeit meines Lebens.
Was ich gelernt hab, nie wieder mit fremden Leuten in einer WG wohnen. Du kennst sie und ihre Eigenarten nicht. Da hilft auch das "vorher Mal treffen" nicht. Deine Freunde dagegen solltest du ja gut genug kennen.
Selbst wenn du in einer WG wohnst, sollte jeder einen einigermaßen gescheiten Job haben, mit dem er sich locker die Wohnung leisten kann. Ansonsten ist die Verlockung groß das jemand an deine Vorräte oder ähnliches geht.
Es muss von Anfang an ein richtiger hausplan her, andem man sich auch halten MUSS. Wenn nur einer Mal locker lässt ist das das Anfang vom Ende. Und jeder muss sein Geschirr sofort spülen, das war bislang meistens das größte Streit Thema und zwar immer. Da, wenn du ne Stunde später kochst ja auch bestimmte Gegenstände brauchst, die dein Vorgänger "später" spülen will.
Ihr braucht alle ein Zimmer, das groß genug ist um sich da auch Mal für einige Tage zurück zu ziehen.
Du selbst darfst auch nicht zu verklemmt sein und musst die Handlungen der anderen verstehen.
In der WG, die mir die geniale Zeit verschafft hat, war dies alles vorhanden. 3 Freunde, die sich seit vielen Jahren kannten, jeder mit dem guten Job und gutem Gehalt. Das klappte prima für viele Jahre, bis einer mit seiner Freundin zusammen gezogen ist.
Lg
Ich finde einiges daran sehr verallgemeinernd anhand von deiner persönlichen Erfahrung. Ich habe jahrelange WG- Erfahrung ohne, dass ich die Personen davor kannte und kann kaum etwas davon bestätigen. Es waren fast immer Studenten ohne 'gescheiten Job' und niemand ist an die Vorräte des anderen gegangen. Wir hatten keinen Hausplan, sondern ganz normale Putzregeln. Wenn jemand sich mal nicht dran gehalten hat, war das ganz sicher nicht der Anfang vom Ende, man unterhält sich dann und klärt das. Ich denke das machen viele falsch und genau das ist das A und O beim Zusammenleben und jeder menschlichen Beziehung: die offene und ehrliche Kommunikation. Traut euch Dinge anzusprechen. Im privaten Raum muss man sich wohlfühlen. Da darf einem nichts peinlich sein und man muss aich manchmal über Dinge reden, die den anderen vielleicht dann kurz unangenehm sind. Das kann alles sein von Barthaaren im Waschbecken bis schlechter Laune die jemand mitbringt nach Uni/Job. Man muss das üben, wie man solche Dinge anspricht. Manchen hilft es da, wenn man sich gezielt ab und zu zusammensetzt und jeder sagt ob sie/er in der WG gerade glücklich ist und was gerade vielleicht stört. Es bedarf Übung aber am Ende profitieren da alle von und man wird besser darin mit der Zeit.
Hey ich wohne seit Jahren in WGs. Seit 2 Jahren und aktuell in einer 6er WG (3 Männer, 3 Frauen).
Welches das häufigste Diskussionsthema ist wird dir pauschal niemand beantworten können, da es da immer um Bedürfnisse geht. Du wirst z.B. WGs sehen, die du persönlich sehr dreckig findest, in denen Menschen glücklich wohnen und du wirst WGs sehen, die sehr sauber sind, in denen Menschen glücklich wohnen. Es geht darum, dass alle sich zusammen wohlfühlen und man einen Kompromiss bei den Bedürfnissen findet. Ein häufiger Punkt ist da natürlich die Sauberkeit im gemeinsamen Zuhause.
Egal, was das aufkommt: Das wichtigste ist dass du es ansprichst. Am einfachsten machst du es dir wenn du mit Leuten wohnst/dir Leute suchst, die das schon können. Vorausgesetzt du kannst das auch gut. Man muss lernen, sie man gut kommuniziert und sich wirklich auch traut die kleinen Dinge anzusprechen, die einen stören. Helfen kann man sich da durch WG-meetings. Will man andere nicht verurteilen, weil man selber sich das nicht traut oder die andere Person das nicht gut aufnimmt, hilft es aus der Ich-Perspektive zu reden. "Ich fühle mich nicht so wohl, wenn morgens noch Geschirr in der Spüle steht" klingt da sanfter als "Du spülst dein Geschirr abends nicht". Ich finde eine WG ist ein super interessantes Sozialexperiment, in dem man vor allem darüber reflektieren sollte, wie man eigentlich allgemein Probleme angeht und kommuniziert. Mit ein bisschen Übung traut man sich das mehr und alle merken auch mit der Zeit, dass man es nicht zum pöbeln macht, sondern damit alle sich gemeinsam wohlfühlen.
Ich hab viel WG Erfahrungen - von 2er bis 20er WG.
Hab mir geschworen, nie wieder, wenn es nicht sein muss.
Größtes Diskussionsthema: alles
Was kommt alles vor? - brennende Container, Würmer - weil der Müll nicht rausgebracht wurde, oder Küchenbrand - weil der Herd nicht ausgemacht wurde, oder braune Kunstwerke an der Wand neben dem Klo, .... (eine kleine Auswahl)