Was hat dieser Vers zu bedeuten?

7 Antworten

Wenn man Bibelverse liest, ist es erforderlich zu verstehen, dass noch andere Verse davor stehen (und danach). Das nennt man den "Kontext".

Also liest du am Besten mal den Kontext. Dann wird dir klar, was der Autor sagen will.

26 Wir haben in Christus die Wahrheit erkannt. Sündigen wir aber auch jetzt noch mutwillig weiter, gibt es kein Opfer mehr, das uns von unseren Sünden befreien kann.

27 Dann bleibt nichts als das schreckliche Warten auf das Gericht, in dem Gottes verzehrendes Feuer alle seine Feinde vernichten wird. HfA

28 [Wenn] jemand das Gesetz des Moses beiseite schiebt [beiseiteschiebend, annullierend] - ohne Gnade stirbt er aufgrund von zwei oder drei Zeugen. Intl.

Frag halt den Pfarrer deiner orthodoxen Kirche. Der hilft dir bestimmt.


HeiligerJESAJA 
Fragesteller
 31.05.2022, 15:14

Wenn das Gesetz Moses nicht mehr gilt, warum muss man dann getötet werden wenn man es bricht?

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HeiligerJESAJA 
Fragesteller
 31.05.2022, 15:24
@Roentghen

In der Katholische Kirche ist das selbe mit Maria .

In der Evangelischen Kirche werden Homosexuelle gesegnet und Frauen sind Pastorinnen.

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Roentghen  31.05.2022, 15:29
@HeiligerJESAJA
welche Kirche soll ich denn gehen?

Geh lieber ins Gebet und bitte Gott, dir zu zeigen, wo er dich haben will.

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Er hat genau das zu bedeuten was da steht: Würden Christen die Bibel ernst nehmen, was zum Glück kaum noch einer tut, müssten nahezu alle von ihnen sterben.


LoveinChrist  31.05.2022, 14:22

Das steht da aber nicht. Es steht in der Vergangenheit und nicht in der Gegenwart...

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xxScarface1990  01.06.2022, 04:32

Würdest du die Bibel im Gesamtkontext betrachten bzw. betrachten können (also da gehört auch ein bisschen Bibelstudium dazu), würdest du vielleicht verstehen, dass deine Aussage nicht der Wahrheit entspricht.

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Früher galten die Aussage von mindestens 2-3 Zeugen,

jemanden zur Todesstrafe zu überführen.

Wer jedoch die Worte Christi missachtet (Hebr.10,26),

wird (also ohne Zeugen) "strenger" bestraft (Hebr.10,2-31).

Woher ich das weiß:Recherche
Was hat dieser Vers zu bedeuten?

Wenn man ihn ohne den nachfolgenden Vers 29 liest, dann kann man ihn tatsächlich falsch verstehen. Er ist jedoch nicht isoliert gemeint:

"Hat jemand das Gesetz Moses gebrochen, stirbt er ohne Barmherzigkeit auf zwei oder drei Zeugen hin. 29 Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten..."

Oder in eigenen Worten: 'Wenn schon nach dem Gesetz des Mose jemand ohne Barmherzigkeit sterben muss aufgrund von 2-3 Zeugen, wie viel schlimmer wird es dann erst für jemanden, der Jesu Bund bricht?'

Es sagt nichts darüber aus, ob Christen sich an das Gesetz des Mose halten müssen oder nicht. Das hat dieser Abschnitt überhaupt nicht zum Thema.

Im Hebräerbrief dürfte es um einen Vergleich gehen (ein Vergleich zwischen der Zeit des Gesetzes des Mose und der Zeit der Gnade und Gemeinde).

Im MacDonald-Kommentar steht zu Hebräer 10,28:

"Das Schicksal der Gesetzesbrecher des AT wird nun angeführt, um als Hintergrund für die Beschreibung der schlimmeren Bestimmung eines Abgefallenen zu dienen. Wenn jemand »das Gesetz des Mose« gebrochen hatte, indem er ein Götzendiener wurde, starb er »ohne Barmherzigkeit«, wenn seine Schuld durch »zwei oder drei Zeugen« bewiesen werden konnte (5. Mose 17,2-6)."

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu im Kontext:

"Unter dem Alten Bund wurde ein Israelit, wenn er das mosaische Gesetz missachtete und mindestens zwei oder drei Zeugen seine Handlungsweise bezeugen konnten, zum Tode verurteilt. Vor diesen Hintergrund stellt der Briefschreiber nun die schwerwiegendere Übertretung: Wenn schon die Missachtung eines Bundes, der weniger vollkommen war, so schwerwiegende Vergeltungsmaßnahmen nach sich zog, wieviel schlimmer muss dann erst die Missachtung des Neuen Bundes geahndet werden, der ja, wie im bisherigen Argumentationsverlauf ganz deutlich gemacht wurde, dem Alten Bund in jeder Hinsicht überlegen ist? Die Antwort kann hier nur sein, dass die Bestrafung in diesem Fall um vieles härter sein wird.

 Um das zu demonstrieren, zeigt der Verfasser den Abfall vom Glauben im folgenden in erbarmungslosem Licht. Ein Mensch, der vom Neuen Bund abfällt, (tritt) den Sohn Gottes mit Füßen und (hält) das Blut des Bundes (vgl. "das Blut des ewigen Bundes"; Hebr 13,20) für unrein, durch das er doch geheiligt wurde. Die Verbform "geheiligt wurde" bezieht sich eindeutig auf wahre Christen, die der Autor schon zuvor als "ein für allemal geheiligt durch das Opfer des Leibes Jesu Christi" (Hebr 10,10) und als durch dieses heiligende Werk "für immer vollendet" (V. 14) bezeichnet hat. Manche Exegeten gehen jedoch von dieser Auslegung ab und behaupten, dass Christus der Geheiligte sei, von dem hier die Rede ist, bzw. dass diese Person nur vorgibt, "geheiligt" zu sein. Derartige Thesen liegen dem Verfasser des Hebräerbriefes jedoch fern und sind so sehr an den Haaren herbeigezogen, dass sie ihre eigene Widerlegung schon in sich tragen. Der Ernst, der in einer solchen Handlung liegt, ist vielmehr sein größtes Anliegen. "Das Blut des Bundes" (das die Gläubigen heiligt) als etwas "Unheiliges" (koinon, "profan") zu behandeln und seine Wirksamkeit zu bestreiten hieße, eine verabscheuungswürdige Sünde zu begehen, die selbst die tödlichen Vergehen gegen den Alten Bund in den Schatten stellt. Dieser Sünde fügt ein Apostat dann noch die Schmähung des Geistes der Gnade hinzu, die ihn ursprünglich für den Glauben an Christus gewann. Ein solcher geistlicher Aufstand verlangt ganz eindeutig nach einer sehr viel härteren Strafe, als es die Todesstrafe war, die der mosaische Bund forderte.

Doch auch hier denkt der Verfasser nicht an die Hölle. Es gibt viele Formen göttlicher Vergeltung im Menschenleben, die schlimmer sind als ein plötzlicher Tod. Ja, Jeremia beklagte sich gerade in diesem Sinne über die Strafe, die über Jerusalem verhängt worden war (Kl 4,6.9). Oder man denke nur an König Saul, dessen letzte Tage mit so schwerer geistiger und emotionaler Verwirrung belastet waren, dass der Tod geradezu eine Befreiung dagegen schien."


chrisbyrd  31.05.2022, 17:36

Die Todesstrafe wird in diesem Vers nicht gefordert, da es nur um ein Beispiel geht:

  • "Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muss er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin" (Hebräer 10,28).

Dies wird vergleichen mit der Ablehnung Jesu:

  • "Wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?" (Hebräer 10,29).

Würde das Gesetz des Mose für Christen gelten, dann müsste die Steinigung bei einigen Vergehen durchgeführt werden, z. B. bei Ehebruch. Aber Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das aus insgesamt 613 Einzelgeboten besteht und dem Volk Israel gegeben wurde (und nicht der christlichen Gemeinde). Jesus hat dieses Gesetz erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht (Römer 10,4).

Für Christen gilt, dass sie sich an die geltenden Gesetze des Staates, in dem sie leben, halten sollen (Römer 13). In Deutschland ist die Todesstrafe verboten, also haben sich Christen selbstverständlich daran zu halten. Es gibt keine Stelle in der Bibel, die Christen zur Durchführung der Todesstrafe aufruft!

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