Schweinefleisch-Verbot im Christentum?
3. Mose Kapitel 11 Vers 7-8: Und ein Schwein spaltet wohl die Klauen, aber es wiederkäut nicht; darum soll's euch unrein sein. Von dieser Fleisch sollt ihr nicht essen noch ihr Aas anrühren; denn sie sind euch unrein.
Für das Judentum eine klare eindeutige Regel. Wo steht im neuen Testament eine entgegenstehende Regel? Wenn es sie nicht gibt, gilt sie fort und Schweinefleisch ist auch für Christen unrein.
Nebenfrage: wie sehen das die Zeugen Jehovas? Diese sehe ich zur Zeit als die ehrlichsten Christen an, da sie sich mit den Worten der Bibel ähnlich wie islamische gelehrte mit dem koran intensiv beschäftigen und regeln daraus ableiten.
12 Antworten
Da wir mitlerweile alle vernünftige Kühlmöglichkeiten haben ist kein Fleisch als "unrein" zu bezeichnen. Daher muss sich keiner mehr an jahrtausende alte Regeln halten.
Es geht mir allein darum aus einer biblischen Textexegese nach den Regeln der Logik zu einer Antwort zu kommen. Außerhalb der Bibel stehende Erwägungen haben für die Beantwortung keine Bedeutung
Für das Judentum eine klare eindeutige Regel. Wo steht im neuen Testament eine entgegenstehende Regel? Wenn es sie nicht gibt, gilt sie fort und Schweinefleisch ist auch für Christen unrein.
''Nicht was in den Mund hineingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herausgeht, das verunreinigt den Menschen.'' (Mt 15,11 ELB).
''Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht verunreinigen kann? Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort. Damit erklärte er alle Speisen für rein.'' (Mk 7,18-19 ELB).
''Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts an sich unrein ist; nur dem, der etwas als gemein ansieht, dem ist es unrein. Denn wenn dein Bruder wegen einer Speise betrübt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für den Christus gestorben ist! Lasst nun euer Gut nicht verlästert werden! Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.'' (Röm 14,14-17 ELB).
Für Christen endet mit Jesus das Gesetz Gottes (Röm 10,4).
Im Judentum gab es sehr strenge Ernährungsgebote.
Historisch betrachtet wurden "Juden", bzw. semitische Stämme das erste Mal erwähnt, als sie vor einer Hungersnot nach Ägypten geflohen sind. Abseits der biblischen Erzählungen gibt es dazu ja auch ägyptische Aufzeichnungen aus der Zeit von Ramses II.
Da Schweine auch Omnivore sind wurden sie schon damals idR. mit Getreide gefüttert, haben also mit den Menschen um die selben Nahrungsquellen konkuriert, im Gegensatz zu bspw. Rindern, welche einfach grasen.
Ich vermute es war einfach sinnvoll, Schweine nicht als Nutztiere zu halten.
Im Christentum wurden diese Speisegebote eher aufgelockert.
Denn es hat dem Heiligen Geist und auch uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen als die notwendigen Dinge (Apg 15,29)
Außer Blut trinken ist hier fast alles erlaubt ;)
,Gegenfrage eines Religionsbefreiten (darf also gerne ignoriert werden):
Wie kann sich ein Mensch, der an Gott glaubt, erdreisten, einen Teil der Schöpfung als unrein zu deklarieren?
Das hat Jesus auch schon so gesehen:
Markus 7,18-19
18 Und er sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr so unverständig? Versteht ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht unrein machen kann?19 Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch und kommt heraus in die Grube. Damit erklärte er alle Speisen für rein.
Iss worauf du bock hast und lass es dir nicht von irgendjemanden vorschreiben.