Was haltet Ihr von Studentenburschenschaften?
Nicht so lange her, da bin ich von einer Gruppe junger Männer angesprochen worden ob ich nicht Lust hätte sie zu ihrem Sommerfest zu begleiten. Sie alle trugen Käppies, Anzüge mit Krawatte und so bunte schmale Bänder.
Sie waren nicht unfreundlich aber irgendwie ein wenig naja, gestelzt und schwulstig.
Natürlich habe ich davon gehört, dass es Studentenburschenschaften gibt und nachdem ich da mal etwas gegoogelt habe, gehe ich davon aus das die Jungs zu einer solchen gehörten.
Ich habe auch gelernt dass dies Vereine wohl ein sehr inhomogenes Spektrum darstellen und sich in ihren Prinzipien, Zielen und auch politischen Haltungen sehr stark unterscheiden.
Meine Frage: Was haltet Ihr von den Burschenschaften? Hattet Ihr schon Erlebnisse mit ihnen? Sollte ich bei der nächsten Einladung zusagen?
7 Antworten
Im Prinzip halte ich viel von Burschenschaften, sie geben Orientierung und Hilfe auch weit über das Studium hinaus. Das Spektrum der Ausrichtung der diversen Burschenschaften ist sehr groß, es gibt schlagende Verbindungen da das Mensurfechten Pflicht ist und solche welche es gar nicht ausüben, es gibt "christlich" - "religiös" Ausgerichtete, speziell "katholische", es gibt liberale, konservative und streng nationalistische Studentenverbindungen.
Bei den schlagenden Verbindungen werden keine Frauen aufgenommen, es gibt aber Studentenverbindungen da auch Frauen eintreten können.
Und Besucher sind nie gleichwertig wie Mitglieder, nirgendwo, auch nicht im Gesangverein.
Es ist die Bildung von Netzwerken, weiter nichts. Und das kann später für das Berufsleben durchaus nützlich sein. Allerdings sollte man sich über die Ziele der jeweiligen Vereinigung schon informieren. Da gibt es auch welche, die ein wenig rechts orientiert sind.
Ob du denen zusagen sollst, musst du schon selbst wissen.
Ich halte da nicht viel von, auch wenn die nicht immer politisch oder politisch fragwürdig sind. Letztendlich ist ja deren Geschichte definitiv fragwürdig, auch wenn bestimmte Rituale und Praktiken heute teils nicht mehr gemacht werden.
Ich kenn mind. 2 Leute aus einer Verbindung, die sind klar mega nett und alles, aber trotzdem diskutieren wir jedes mal darüber. Die machen da auch keine krassen Sachen (mehr) und stehen mehr auf das Gemeinschaftsgefühl, das da angeblich entsteht.
Politisch sind die zwar nicht für die AfD oder so, aber trotzdem unterscheiden sich unsere Ansichten ziemlich und auf ne Verbindungsparty würde ich auch nicht gehen, weil 1. Einfach aus Prinzip nicht und 2. Weil mir da vermutlich zu viele zu konservative Leute herum rennen würden und 3. Weil ich einfach den Hintergrundgedanken nicht unterstütze
An meiner Uni gab es mehrere von denen und ich fand es besser Abstand zu halten. Man sollte selbstverständlich nicht verallgemeinern, aber bei uns hatten die einfach einen sehr schlechten Ruf.
Beispiel: die haben öfters Partys geschmissen und einige Mädels hatten am nächsten Tag gar keine Erinnerung an den Abend, auch wenn sie selbst keinen oder kaum Alkohol getrunken haben. Du weißt sicherlich, worauf ich hinaus möchte.
Wie gesagt: man kann nicht generalisieren, aber riskieren sollte man auch nichts.
Ich habe auch gelernt dass dies Vereine wohl ein sehr inhomogenes Spektrum darstellen und sich in ihren Prinzipien, Zielen und auch politischen Haltungen sehr stark unterscheiden.
Das ist schon richtig so, daher läßt sich über Studentenverbindungen (Burschenschaften sind ein bestimmter Typ von Verbindungen) wenig allgemein aussagen.
Ich persönlich war sehr häufig zu Besuch auf verschiedenen Häusern und kann von keinen negativen Erfahrungen berichten (zumindest nicht in Zusammenhang mit der jeweiligen Verbindung). Schau dir die Leute an und bilde dir dein eigenes Urteil. Unterm Strich ist eine Verbindung auch nur eine Studentengruppe wie viele andere.
Mensurfechten sind diese Säbelkämpfe, richtig?
Und wie ist das mit Frauen in solchen Vereinen? Das Internet sagt dass sie dort eher als hübscher Blickfang gefragt sind denn als gleichberechtigte Besucherinnen. Weist Du dazu was?