Was haltet ihr von Menschen, die von sich selbst sagen links zu sein, aber gleichzeitig wissentlich einen rechtsradikalen Musiker unterstützen?
Das Thema kam in einer anderen frage auf. Konkret geht es darum, dass jemand von sich selbst sagt, er wäre links, gleichzeitig aber Burzum feiert.
Wer Burzum nicht kennt, das ist eine Black metal Band. Die Musik an sich ist unpolitisch dahinter steht allerdings Varg Vikernes, ein verurteilte Mörder und bekennender Neonazi. Diese Tatsache ist der entsprechenden Person auch bewusst, also er unterstützt bewusst einen rechtsextremen.
4 Antworten
Für mich gehört Musik und politische Gesinnung getrennt. Somit finde ich es in Ordnung, wenn jemand sich als Links sieht und Musik hört, die ihm gefällt
Das muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Da gehen unsere Meinungen allerdings auseinander.
Ist das wirklich bewusst oder einfach nur eine Unterstützung, weil man die Musik mag und sich nie mit den Leuten dahinter beschäftigt hat?
Das wäre die erste für mich zu stellende Frage. Wenn man alles bewusst macht, dann wird es womöglich nicht bei der einen vielleicht in Texten unpolitischen Band bleiben. Und dann ist da auch etwas Verwerfliches dran.
Boykott-Gedanken muss jeder mit sich ausmachen. Die Frage ist halt, wieso die Band bei ihm unter Vertrag steht und nicht bei irgendwem anderes. Macht die Band es also auch bewusst oder nicht? Auch von Boykott-Aufrufen, egal in welcher Richtung, halte ich persönlich nichts. Viel besser ist eine Konfrontation mit dem Thema und das man Rechtsradikale und Neonazis auf Sachebene packt und stellt.
Aus dem Gespräch hat sich ergeben, dass die betreffende Person durchaus weiß, wer hinter burzum steht und auch dessen Verbrechen und politische Einstellung kennt. Die Person ist sogar so weit informiert dass sie nicht nur weiß, dass er ein Mörder und Neonazi ist, sondern sogar weiß, wer sein Opfer war.
Also war es eine bewusste Entscheidung, das mindestens zu ignorieren. Wie gesagt wäre für mich noch wichtig zu unterscheiden, ob es ein insgeheimes "Ich finde Neonazis und deren Projekte cool" ist oder ein "Ich ignoriere es, weil es mir nur um die Band geht". Das erste wäre auch moralisch sicher verwerflich. Beim zweiten ist die Sachlage von der Bewertung her dann schwieriger.
Dann bleibt für mich stehen, dass solche Boykott-Aufrufe jeder Mensch mit sich ausmacht. Ich mache bei solchen Aufrufen auch bewusst nur dann mit, wenn die direkten Ziele des Boykotts (in dem Fall die Band) bewusst Extremisten unterstützt. Denn umgekehrt: Wo ist die Grenze? Wenn dann der Bruder des Managers Neonazi wäre, ist der Boykott noch gerechtfertigt? Wenn der Manager einen Neonazi-Sohn hätte, auch noch? Man findet sich plötzlich in einer ausufernden Diskussion, wer wen indirekt doch noch unterstützt und dann ist das uferlos.
Ich find Burzum, zumindest die alten Dinge, sehr geil bin aber auch links.
Ich umgeh den Support Teil einfach indem ich YouTube to mp3 converter Mach, hab's als lokale Datei auf Spotify, Varg kriegt keinen click (meistens hol ich die links auch von reuploads von anderen Channels) und somit auch keinen Cent und ich hab trotzdem ganz Filosofem
Merch würd ich mir aber nicht holen, als Geschenk liebend gern akzeptieren aber ihn selbst Supporten niemals
Ich mach mich sogar eher über ihn lustig weil er schon einfach eine Witzfigur ist, aber seine alte Musik ist schon geil
Du verwendest ungefüllte Begriffe.
Was heißt schon links?
Mir fallen mindestens vier verschiedenen Arten ein.
Und was heißt rechts?
Es geht doch um die Musik, oder?
Und wenn die keine rechten Inhalte verbreitet, ist alles gut.
Kennst du die politischen Ansichten von Menschen, mit denen du zu tun hast?
Wer alles von den Wertschöpfungsketten profitiert, die du auslöst?
Oder von wem du profitierst?
Ich verstehe deine Ansicht durchaus. Ich halte es nur deshalb für schwierig, weil man mit dem Konsum der Musik halt auch immer den Menschen der dahinter steht unterstützt.