Was haltet ihr davon für 200€ pro Person essen zu gehen?

8 Antworten

Ich weiß nicht, ob ich pauschal etwas dazu sagen kann.

Jeder wie er mag. Ich gebe aber zu, dass ich auch schon einmal mit meiner Frau zum Essen war und das hat rund 100€ pro Person gekostet.
Aber dabei geht es nicht nur um die Menge des Essens, sondern auch um die Qualität. Wobei für mich hier auch die Relation eine Rolle spielt. Qualitativ hochwertige Ware kostet natürlich immer mehr, aber irgendwann wird es dann unverhältnismäßig viel. Dann muss es auch kein irrsinniges Extra geben. Also vergoldetes Steak finde ich dann albern. Aber ein gutes Dryage kostet eben.

Weiterhin spielt für mich das Ambiente auch eine große Rolle. Ich mag es, wenn der Laden authentisch rüberkommt. Nicht überkandidelt, aber auch nicht billig. Dann mag ich es, wenn meine Frau und ich auch Ruhe beim Essen haben.

Und die Getränke sind auch nicht unerheblich. Ebenso die Art und die Qualität der Vor- und Nachspeisen.

Du merkst, es kann vollkommen okay sein, es kann aber auch schnell ins alberne abdriften.

Für mich wäre das nichts, dafür bin ich aber auch zu wenig Gourmet. Mich macht man mit richtig guten Pommes, gerne auch "mit Gedöns", also als Street Fries, Chili Cheese Fries oder so was, deutlich glücklicher als mit einem Sterne-Menü, entsprechend wäre es mir das Geld einfach nicht wert.

Wenn man der Typ für so was ist und das genießen kann, finde ich es aber völlig okay, sich das zu gönnen.

Kann man mal machen, aber so toll wird es am Ende wahrscheinlich nicht sein.

Also ich würde für das Geld lieber etwas mehr erleben.

Wenn wir Hochzeitstag hatten, haben wir vielleicht mal zusammen 100 Euro ausgegeben, aber mehr nicht.

Dies muss jeder für sich entscheiden.

Das läßt sich so nicht beantworten, weil keiner weiß, ob dieser Schwager in Geld schwimmt, oder ob der Alltag eher knapp abläuft.

Richtig Reiche sollen ruhig ihr Geld ausgeben, denn das nützt den Armen.

Ansonsten ist am Modell der "vernünftigen Frau" zu messen.

Eine vernünftige Frau fordert nicht, dass ihr Mann für sehr unnötige Zwecke sein Geld auf den Kopf haut. Dieser ist lieber, mal eine schöne Kücheneinrichtung zu kriegen oder ein eigenes Auto usw. Oder vielleicht mal einen bleibenden Wert wie einen Goldschmuck.

christl10 
Fragesteller
 10.02.2024, 18:02

Ich weiß nicht, ob man ein Haushaltseinkommen zu zweit über ca. 7.000€ netto schon in Geld schwimmen betrachten kann.

0
Lowsugar  10.02.2024, 18:04
@christl10

Bei so einem Doppelverdiener-Einkommen kann man sich so eine Restaurantsrechnung locker leisten. Trotzdem: Richtig kultivierte Menschen würden das nicht machen. Sie würden z.B. für ihre Kinder was ansparen oder Not in ihrer direkten Umgebung lindern. Oder, wenn sie auf Miete leben, in einen Bausparvertrag einzahlen usw.

Wenn dieses Paar so richtig anständig wäre, dann würde es reflektieren, wer für dieses hohe Einkommen bluten muß und evtl. diesen Leuten das Leben erleichtern. Z.B. ein Arzt könnte der Sprechstundenhilfe ein besseres Gehalt bewilligen.

2
christl10 
Fragesteller
 10.02.2024, 18:09
@Lowsugar

Du schreibst:  für ihre Kinder was ansparen...

Sie habe zwei Kinder und denen geben sie keinen Cent von ihrem Einkommen oder Vermögen ab. Sie sind dr Meinung, daß die Erziehung und Finanzierung bis zur Ausbildung genug war. Nun müssen sie selbst sehen wie sie zurecht kommen. Obwohl beide sehr gut verdienen und auch noch über 200.000€ vor 2 Jahren geerbt haben. Finde ich etwas egoistisch von meinen Schwägern. Ich unterstütze meine Kinder weiterhin monatlich, obwohl sie schon über 20 sind.

0
Lowsugar  10.02.2024, 18:13
@christl10

Das ist das, worauf ich hinaus will.

Es ist barbarisch asozial, selbst sein überflüssiges Geld zu verprassen und seine Kinder kommen fast nicht durchs Leben.

Selbstverständlich können die Kinder juristisch Versorgung fordern, wenn sie kaum verdienen.
Wenn also diese Situation vorliegt, dann ist es ein völliges Nogo, für Restaurants, Urlaube, Wellness, Kunst, Schmuck usw. haufenweise Geld zu verschwenden.

2
christl10 
Fragesteller
 10.02.2024, 18:16
@Lowsugar

Ich habe zwei vermietete Eigentumswohnungen wie mein Schwager auch. Als ich ihm erzählt habe daß ich in 10 Jahren jedem meiner Kinder eine Wohnung überschreiben möchte, damit sie mit der Miete eine zusätzliche Rente haben, meinte er zu mir, daß ich sehr dumm sei und an mich selbst denken soll. Er würde das nie im Leben machen. So unterschiedlich sind wir. Dabei reicht mir meine Rente die ich bekomme üppig.

0
Lowsugar  10.02.2024, 18:21
@christl10

Die Lebenseinstellung dieses Schwagers ist äußerst ungesund. Du kannst ihm mitteilen, dass er keinen Cent nach dem Tod mitnehmen kann. Und dass er auch nicht verhindern kann, dass seine Kinder ERBEN. Daher ist es klug und normal, schon vor dem Tod die Kinder teilhaben zu lassen.

Das dient weitaus besseren Zwecken als Geld künstlich zu verschwenden. Von Luxusmenüs, Kreuzfahrten, vergoldeten Wasserhähnen hat man so gut wie nichts.

Im Grundgesetz steht: "Eigentum verpflichtet". Sein Gebrauch soll auch dem allgemeinen Nutzen dienen.

2
christl10 
Fragesteller
 10.02.2024, 18:27
@Lowsugar

Der Meinung bin ich auch, daher gebe ich noch mit warmen Händen meinen Kindern recht viel. Ich brauche nicht mehr als das was ich ausgeben kann und das ist nicht viel. Leider erlebe ich es oft, daß Vermögen zum Teufel komm raus bis zum Tode gehortet wird und nichts abgegeben wird. Das ist bei Opa und Oma meiner Frau der Fall. Die sind schon 90 Jahre alt und sparen und horten das Geld immernoch. Obwohl sie kaum noch laufen können wollen sie nie ein Taxi nehmen. Das ist denen viel zu teuer. Dafür darf ich dann meine 20km fahren um sie irgendwo hin zu kuschieren und bekomme dafür keinen Cent für meine Unkosten. Bei meinen Eltern, die sind schon über 80 ist es auch nichts anders. Sie sind sehr geizig und horten und sparen jeden Cent und wollen nichts abgeben. Nicht das ich was haben möchte, denn es geht mir sehr gut. Aber warum muß ich bis zum Tode warten und meine Millionen anhäufen? Dann geben ich doch lieber zum Teil schon was mit warmen Händen ab und sehe was damit passiert.

2
Lowsugar  10.02.2024, 18:33
@christl10

Das "mit warmen Händen geben" ist ein sehr gutes beispielhaftes Prinzip.

Es bewirkt, dass die Helfer um einen herum nicht so ausgenutzt werden. Und dass sie die Unterstützung JETZT kriegen, wo sie noch im Lebensaufbau sind und nicht, wenn sie auch schon Richtung Rente hingehen.

Weiterhin ist heutzutage völlig unsicher, ob man in 10 Jahren in Deutschland überhaupt noch leben kann. Daher sollte Dankbarkeit zeitnah erfolgen und nicht in unüberblickbaren Fernen.

NIcht zuletzt kann ein Notar, der einem 85jähigen das Testament schreibt, sagen, dass ein gültiges Testament wegen "geistiger Verwirrung" nicht mehr möglich ist.

2
christl10 
Fragesteller
 10.02.2024, 18:38
@Lowsugar

Es gibt noch genügend User hier die auch der Auffassung sind wie mein Schwager und derren Kindern nichts mehr gönnen, nachdem sie die Ausbildung noch mit finanziert haben. Warum diese Ansichten heute noch so sind verstehe ich echt nicht. Ich dachte die Menschen werden immer reifen, doch sie werden tum Teil eher egoistischer um ihr life balance Lebenssitil zu finanzieren. Also weniger Arbeiten um mehr Freizeit für sich zu haben bei genügend Einkommen. Oder wie man es nennen will. Bloß kein Finger zu viel rühren! So was dämliches auch.

0
Lowsugar  10.02.2024, 18:46
@christl10

Der Überwohlstand, den viele Deutsche die letzten Jahrzehnte genossen haben, hat vielen grundlegend den Charakter verdorben. Wenn ein Land überleben soll, dann geht es gar nicht anders als dass Überreiche das Elend ihrer "Nächsten" (nicht ihrer Fernsten) etwas zu lindern bestrebt sind.
Aber wir reden hier beinahe schon von Vergangenheit. Künftig wird das ganze Land verelenden. Mit Ausnahme von 300 Superreichen, versteht sich.

2